Hörerverhalten in Zweiergesprächen von Deutschen und Japanern
Eine konstrastive Studie zu Regularitäten und Funktionen von verbalen Hörersignalen
Backchannel behavior in German and Japanese
A contrastive study on regularity and functions on backchannels
by Masumi Morita
Date of Examination:2001-06-19
Date of issue:2003-01-13
Advisor:Prof. Dr. Dieter Cherubim
Referee:Prof. Dr. Claus Fischer
Files in this item
Name:morita.pdf
Size:1.36Mb
Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
In this paper types, frequency and functions of listener responses, called "backchannels" observed in Japanese dyadic casual conversations are studied in contrast with those in German. The findings reveal that short utterances such as uhmhm, ja, e:, um are the most frequently occurring types of backchannels. The usage of backchannels is highly standardized. Both in German and Japanese data the backchannels appear most frequently at the grammatical completion points or during the pause between clausal units of utterance. But we also found that there appear much more backchannels at points of non-grammatical completion in Japanese conversations. The overlapping phenomena of listener responses with the speech of the speaker are observed in both groups. But in Japanese conversations we see some extensively overlapping backchannels that are conformed to the rhythm of the speech of the speakers. In the German conversations listener responses tent to be brief. The functions of backchannels are similar in both language groups. They are used most frequently as continuer and display of understanding. A clear difference between the German and Japanese data can be seen in the high frequency of continuer in Japanese conversations. Japanese listeners in my data are willing to help their speaker to accomplish the turn and to be harmonious with them. German participants admit the right of speaking the turn and prefer to act with restraint.
Keywords: listening behaviour; backchannels; German; Japanese
Other Languages
Ziel dieser Arbeit ist, anhand von Zweiergesprächen von Japanern und Deutschen Formen, Positionen und Funktionen von Hörersignalen zu untersuchen. Die Befunde zeigen, dass Hörersignale sich in den beiden Datengruppen überwiegend aus hochgradig standardisierten kurzen Äußerungen wie uhmhm, ja, ee:, um zusammensetzen. Sie werden sehr häufig am Satzende positioniert, an dem die Sprecherintention transparent wird. Außerdem treten v.a. in den japanischen Daten Hörersignale häufig mitten im Satz auf. Hörersignale können gleichzeitig verschiedene Funktionen ausüben. Beide Datengruppen unterscheiden sich wenig in den Funktionen. Hörersignale werden also in vielen Fällen eingesetzt, um das Verstehen und die Fortsetzung zu signalisieren. Unterschiede bestehen z.B. darin, dass in den japanischen Daten häufiger Fortsetzungssignale als in den deutschen Daten gesendet werden. Außerdem sind bei Ersteren häufiger Hörersignale zu beobachten, die sich lange mit der Sprecheräußerung überlappen. Die Betonung der überlappten Hörersignale passen sich der Betonung der Sprecheräußerungen an. Hörersignale in den deutschen Daten sind punktuell und kürzer. Japanische Hörer in meinen Daten sind also darum bemüht, ihren Sprecher beim Reden eifrig zu unterstützen und zugleich mittels Hörersignale mit ihm zu harmonisieren, während deutsche Hörer eher dem Sprecher das Recht des Sprechers einräumen und sich in den Hintergrund zurückziehen.
Schlagwörter: Hörerverhalten; Hörersignale; Deutsch; Japanisch