Die komplizierte Nierenzyste
Diagnostik und Therapie
Complex renal cysts
Diagnostics and therapy
von Harald Weide
Datum der mündl. Prüfung:2010-11-17
Erschienen:2010-11-10
Betreuer:Prof. Dr. Rolf-Hermann Ringert
Gutachter:Prof. Dr. Rolf-Hermann Ringert
Gutachter:Prof. Dr. Joachim Lotz
Gutachter:Prof. Dr. Dr. Thomas Crozier
Dateien
Name:weide.pdf
Size:968.Kb
Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
Background: The differentiation of cystic renal masses between benign lesions and cystic renal cell carcinoma (RCC) represents a frequent clinical problem. Despite the use of sophisticated imaging modalities such as CT and MRI the clinician faces the dilemma to overtreat harmless benign lesions or leave cancers untreated.Methods: 106 patients (64 men and 42 women, mean age 61,4 years, range 20 82 years) with cystic kidney lesions were surgically treated at our institution between 2000 and 2008. 66 patients were examined only by CT and 8 only by MRI. 32 patients were examined both by CT and MRI. Bosniak s classification with five categories was used for description of cystic kidney lesions.Results: 37 of 106 patients had renal cell cancer. We compared the morphological parameters: shape, size, thickness of wall and/or septa, calcification, solid masses and enhancement. Of 98 CT examinations, 15 showed a category I lesions, 14 a category II/IIF, 49 a category III and 20 a category IV lesion. On histological examination each lesion of category I was benign. One lesion of category II was malignant (7,1%), 19 of category III (38,8%) and 13 of category IV (65%) were malignant (p < 0,001). On 40 MRI examinations, we found 2 lesions of category I (benign), 9 of category II/IIF (2 malignant, 22,2%), 15 of category III (6 malignant, 40%) and 12 of IV (9 malignant, 75%); p = 0,052. In the 32 cases with CT and MRI images the comparison revealed, that in 8 cases, CT images depicted different morphological parameters, which made an upgrade from category II/IIF (MRI) to III (CT). 2 of these 8 lesions (25%) were malignant.Conclusion: The Bosniak classification is useful to difference cystic renal masses. CT and MRI are valid methods to characterize complex cystic renal lesions. CT and MRI were similar in the majority of cases to predict malignancy. MRI is an alternatively but not an additional investigation.
Keywords: Bosniak classification; complex cystic renal masses; renal cysts; kidney; renal cell cancer; RCC
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Einleitung: Bei der Beurteilung von zystisch konfigurierten renalen Raumforderungen stellt die Differenzierung zwischen einer benignen Läsionen und einem soliden Nierenzellkarzinomen (RCC) immer noch ein erhebliches klinisches Problem dar. Trotz des Gebrauchs hoch entwickelter Untersuchungsgeräte wie CT und MRT stehen die Kliniker vor dem Dilemma, das harmlose gutartige Befunde übertherapiert oder Karzinome unbehandelt bleiben.Methodik: 106 Patienten (64 Männer und 42 Frauen zwischen 20 und 80 Jahren, Mittleres Alter 61,4 Jahre) mit zystischen Nierenläsionen wurden chirurgisch an unserer Klinik im Zeitraum von 2000 bis 2008 behandelt. 66 Patienten wurden praeoperativ nur mittels CT und 8 nur mittels MRT untersucht. 32 Patienten wurden sowohl mittels CT als auch MRT untersucht. Für die Beschreibung bzw. Kategorisierung der Läsionen wurde die Klassifikation nach Bosniak mit ihren fünf Kategorien verwendet.Ergebnisse: 37 der 106 Patienten hatten ein histologisch nachgewiesenes Nierenzellkarzinom. Wir verglichen die morphologischen Kriterien: Form, Größe, Dicke von Wand und/oder Septen, Verkalkungsstrukturen, solide Anteile und Kontrastmittelverhalten. Von den 98 CT-untersuchten Läsionen wurden 15 in die Kategorie I eingestuft. 14 wurden in die Kategorie II/IIF, 49 in die Kategorie III und 20 in die Kategorie IV eingestuft. Nach histologischer Aufarbeitung zeigte jede Läsion der Kategorie I einen benignen pathologischen Befund. Eine Läsion der Kategorie II/IIF (7,1 %) wies ein Karzinom auf. In 19 Läsionen der Kategorie III (38,8 %) und 13 der Kategorie IV (65 %) konnte ein Karzinom nachgewiesen werden (p < 0,001). Bei den 40 MRT-untersuchten Läsionen fanden wir 2 Läsionen der Kategorie I (benigne), 9 der Kategorie II/IIF (2 maligne, 22,2 %), 15 der Kategorie III (6 maligne, 40 %) und 12 der Kategorie IV (9 maligne, 75 %); p = 0,052. In den 32 Fällen der mit CT und MRT untersuchten Läsionen zeigte sich im Vergleich, dass in 8 Fällen in der CT verschiedene morphologische Kriterien sich besser hervorhoben. Dadurch wurden die Läsionen gemäß des CT-Befundes einer höheren Kategorie (III) zugeordnet als im Rahmen der MRT-Untersuchung (II/IIF). In 2 dieser 8 Läsionen (25 %) konnte ein Karzinom nachgewiesen werden.Zusammenfassung: Die Bosniak-Klassifikation ist zwar nicht perfekt, aber eine gut geeignete Hilfestellung zur Beurteilung zystischer Nierenläsionen. Die Wahrscheinlichkeit des histologischen Nachweises eines Karzinoms steigt mit der Höhe der Kategorie. Aber selbst in der Kategorie IV nach Bosniak fand sich in 35% (CT) bzw. 25% (MRT) ein benigner histologischer Befund. CT und MRT sind gleichwertige Verfahren; sie zeigten in der großen Mehrzahl der Fälle einen gleichen Vorhersagewert bezüglich des Vorliegens eines Karzinoms Das MRT stellt eine gute Alternative zum CT dar. Es sind aber keine ergänzenden Verfahren.
Schlagwörter: Bosniak Klassifikation; kompliziere Nierenzyste; Nierenzellkarzinom; Nierenzysten; RCC