From forest to farmland: Effects of land use on understorey birds of Afrotropical rainforests
Von Wald zu Ackerland: Effekte der Landnutzung auf Unterholzvögeln von Afrotropische Regenwaelder
von Serge Bobo Kadiri
Datum der mündl. Prüfung:2007-10-31
Erschienen:2007-11-14
Betreuer:Prof. Dr. Michael Mühlenberg
Gutachter:Prof. Dr. Michael Mühlenberg
Gutachter:Prof. Dr. Rainer Willmann
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Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
The effects of tropical forest disturbance and clearance on biodiversity have been investigated recently, and several studies showed that a relatively high number of individuals and species can be found in land use systems, species that form part of the natural forest fauna. From this background, we intended to extend our knowledge on patterns of species richness and abundance of understorey birds using mist-net data, in six sampling stations within each of the four habitat types chosen with increasing human disturbance in the Korup region, South West Cameroon, and to assess some ecological correlates to detect key parameters for population development and pre-conditions for long-term suitability of different land use systems for forest bird populations. We found that food availability might have played a great role by attracting understorey birds in modified habitats. Consequently, higher intra and interspecific competitions certainly exist in these habitat types for space and food. This has had negative effects in reducing bird territory size and weight. Land use systems, which are closer to natural habitats in our study area, had also contributed in infesting forest birds with ectoparasites during their temporal journey outside their normal territories looking for food, thus explaining why many forest bird species were trapped there, specially insectivores. This great flux between habitat types also explained the observed patterns on fluctuating asymmetry. But, fluctuating asymmetry in tarsi and/or wings of some species like Olive Sunbird, Yellow-whiskered Greenbul and Little Greenbul, fault bars, cavity nesting sites for Owls, Trogons and Hornbills, and the number of adult territory owners of insectivores might be used as indicators to judge on the habitat quality for birds. The reproductive success seemed to be considerable in our study area, thus we could expect smaller number of nesting attempts each breeding season, resulting in increasing clutch size. This should be considered for further research on birds in our study area. The observed patterns described in this thesis might also be different according to seasons; thus a comparative study during the main rainy season is essential before drawing any definitive conclusion. In the Afro-tropical context, biological, socio-economic and cultural aspects should be investigated simultaneously in order to better understand the links, particularly the management of land use systems should consider preserving some aspects of natural habitats to avoid biodiversity loss, and to look at local livelihood issues. Implications for conservation To better conserve Afro-tropical rainforest birds in the agricultural matrix, the closeness of primary forest matters much. Between 15 and 20% of the original basal area and forest tree species, and dead trees should be left. Clear cuttings of large areas and mono-specific plantations (e.g. palm trees, bananas, cocoa/coffee, ) should be avoided as much as possible. Three to five years of fallow period is also essential in order to create temporal favourable microclimate conditions suitable to attract many forest bird species. Efforts should also be done to keep the poaching to a minimum level and to provide alternative sources of protein and income other than bushmeat. Efforts should also be done to minimise the phenomenon of using bird parts for cultural and traditional purposes, and to stop the observed trade of bird parts between Nigerians and local hunters. We should also try as much as possible to manage land use systems, particularly logging areas, in order to avoid their expansion while continue to satisfy the increasing human needs.
Keywords: Afrotropical rainforests; Cameroon; Community and diversity structure; Food availability; Nest predation; Understorey birds.
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Die Auswirkungen der Veränderung und Rodung
tropischer Wälder auf die Biodiversität wurde in
jüngerer Zeit in verschiedenen Studien zur
Artenvielfalt veränderter Habitate untersucht. Kürzlich
haben verschiedene Studien gezeigt, dass eine
verhältnismäßig hohe Anzahl von Arten, darunter auch
Arten der Naturwaldfauna, auch in Landnutzungssystemen
angetroffen werden können. Doch auch wenn sich die
durchschnittliche Artenvielfalt mit zunehmender
Habitatveränderung wenig ändert, können sich die
trophischen Strukturen und der Anteil der für sekundäre
Lebensräume typischen Arten in den Artengemeinschaften
verändern. Vor diesem Hintergrund war es Ziel dieser
Studie Muster der Artenvielfalt und Abundanzen von
Unterholzvögeln zu untersuchen. Um die langfristige
Eignung von Landnutzungssystemen als Lebensraum für
Waldvogelarten zu ermitteln wurden Abundanzen und
biometrische Daten von mit Japannetzen gefangenen
Vögeln sowie ökologische Parameter erhoben. Die Studie
wurde durchgeführt im Südwesten Kameruns. Im
Untersuchungsgebiet wurden vier Habitattypen mit
zunehmender anthropogener Veränderung der
ursprünglichen Wälder abgegrenzt. Sechs
Untersuchungsflächen wurden in jedem dieser
Habitattypen derart ausgewählt, dass eine gewisse
Homogenität der Flächen im jeweiligen Habitattyp
gegeben war. Die Nahrungsverfügbarkeit mag eine große
Rolle dabei gespielt haben, dass Unterholzvögeln auch
in veränderten Habitaten zu finden waren. Entsprechend
existiert sicher eine höhere intra- und
interspezifische Konkurrenz um Raum und Nahrung in
diesen Habitattypen. Dieses hatte negative Effekte auf
die Größe der Reviere und das Körpergewicht. Durch die
größere Nähe zum Naturwald waren Vögel aus
Landnutzungssystemen, die auf der Nahrungssuche auch
außerhalb ihrer Territorien umherstreifen mehr mit
Ektoparasiten befallen. Dies erklärt auch warum dort
viele Waldvögel, insbesondere insektivore, in den
Netzen gefangen wurden. Dieser große Fluss zwischen den
Habitattypen erklär! t auch die beobachteten Muster der
variablen Asymmetrie. Dennoch könne n variable
Asymmetrie (Tarsus- und Flügelmaße) bei einigen Arten,
Hungerstreifen, Bruthöhlen für Eulen, Trogons und
Hornvögel und die Anzahl adulter Revierinhaber als
Indikatoren für die Beurteilung der Habitatqualität für
Vögel herangezogen werden. Der Reproduktionserfolg im
Untersuchungsgebiet erschien bemerkenswert. Folglich
kann man eine geringere Zahl von Brutversuchen je
Brutsaison erwarten, welches zu größeren Gelegen führt.
Dieses sollte bei weiteren Untersuchungen an Vögeln in
diesem Gebiet berücksichtigt werden. Die hier
dargestellten Muster könnten ebenso jahreszeitlich
unterschiedlich sein. Eine vergleichende Studie in der
Hauptregenzeit wäre erforderlich bevor endgültige
Schlüsse gezogen werden können. Im afrotropischen
Kontext sollten biologische, sozioökonomische und
kulturelle Aspekte simultan untersucht werden um das
Beziehungsgefüge besser zu verstehen. Insbesondere beim
Management von Landnutzungssystemen sollte die
Erhaltung von Merkmalen natürlicher Lebensräume zur
Bewahrung der Biodiversität im Kontext mit den
Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung erfolgen.
Schlussfolgerungen für den Naturschutz Zum besseren
Schutz afrotropischer Vogelarten in einer
landwirtschaftlichen Landschaftsmatrix ist die Nähe zu
Primärwald von besonderer Bedeutung. Zwischen 15 und 20
% der ursprünglichen Bestandesgrundfläche und der
Baumarten sollten ebenso wie Totholz erhalten bleiben.
Großflächige Kahlschläge und monospezifische Plantagen
(z.B. Palmen, Bananen, Kakao/Kaffe, ) sollten soweit
wie möglich vermieden werden. Drei- bis fünfjährige
Brachestadien sind ebenso wesentlich um temporäre
mikroklimatische Bedingungen zu schaffen, welche viele
Waldvogelarten anziehen können. Ebenso sollte Wilderei
eingedämmt werden und Alternativen der
Proteinversorgung und Einkommensgenerierung entwickelt
werden. Die Nutzung von Vogelkörperteilen für
kulturelle und traditionelle Zwecke sollte minimiert
und der beobachtete Handel mit Vögeln zwischen
Nigerianern und lokalen Jägern unterbunden werden.
Ebenso sollte das Management von Landnutzungssystemen,
insbesondere Holzeinschlagsflächen, verbessert werden
um deren weitere Ausdehnung zu verhindern und
gleichzeitig die wachsenden Bedürfnisse der Bevölkerung
zu befriedigen.
Schlagwörter: Afrotropische Regenwaelder; Kamerun; Nahrungsverfügbarkeit; Nestprädation; Struktur und Artenvielfalt der Artengemeinschaften; Unterholzvögeln.