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Vascular plant species richness at the landscape scale: Patterns and processes

dc.contributor.advisorCulmsee, Heike Dr.
dc.contributor.authorSchmiedel, Inga
dc.date.accessioned2015-02-27T09:01:55Z
dc.date.available2015-06-18T22:50:10Z
dc.date.issued2015-02-27
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0022-5DD7-4
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4951
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4951
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4951
dc.description.abstractDie auf verschiedenen Skalen-Ebenen heterogene Verteilung des Artenreichtums fasziniert Naturforscher und Biologen seit Jahrhunderten, so dass eine Vielzahl von Hypothesen zur Erklärung dieser Muster aufgestellt wurde. Es besteht breiter Konsens darüber, dass eine Vielzahl verschiedener Prozesse für die Variation des Artenreichtums verantwortlich ist. Je nachdem welche Taxa, welche Orte und welche räumlichen und zeitlichen Skalen betrachtet werden, wird den verschiedenen Faktoren dabei eine unterschiedlich große Bedeutung zugemessen. Umweltgradienten gelten in diesem Zusammenhang als die wichtigsten, den Artenreichtum bestimmende Faktoren. Da jedoch die Landschaften und damit Habitate der Arten weltweit und vor allem in Mitteleuropa stark anthropogen überprägt sind, sollte der auf den Artenreichtum wirkende Einfluss anthropogener Interventionen in diesem Zusammenhang nicht vernachlässigt werden. Die durch den Menschen und seine Aktivitäten verursachten Landnutzungsänderungen, eine steigende Landschaftsfragmentierung und -degradation sowie die Intensivierung der Landnutzung haben sich bereits im Verlust (halb-)natürlicher Landschaftselemente, dem Rückgang der Biodiversität und der Verschlechterung von Ökosystemfunktionen niedergeschlagen; eine weitere Verschlechterung der Zustände wird vorhergesagt. In diesem Zusammenhang dient die Ausweisung von Schutzgebieten vielfach dazu, den auf die Arten und ihre Habitate wirkenden Druck zu vermindern. Da die Lage dieser Gebiete jedoch häufig nicht auf Grundlage der Kenntnis über das Vorkommen von Arten bestimmt wurde, dürfte die Effektivität der Schutzgebiete für den Artenschutz vielfach eingeschränkt sein. Die vorliegende, die norddeutschen Bundesländer Niedersachsen und Bremen umfassende Arbeit untersucht 1.) die Muster des Artenreichtums der Gefäßpflanzenarten in den beiden Ländern; 2.) die Effektivität des Schutzgebietsnetzwerks des norddeutschen Tieflands für den Schutz seltener und bedrohter Gefäßpflanzenarten und 3.) den Zusammenhang zwischen Mustern des Artenreichtums und den ihnen zugrundeliegenden Prozessen unter besonderer Berücksichtigung des anthropogenen Einflusses. Die Arbeit basiert auf einem umfangreichen, im Rahmen des Niedersächsischen Pflanzenartenerfassungsprogramms (NLWKN 1982-2003) erhobenen Datensatzes, der räumlich explizite Informationen zur Verbreitung aller in den Bundesländern vorkommenden Arten liefert. Die floristischen Daten wurden für die durchgeführten Analysen mit hochaufgelösten Daten zu Landbedeckung und Umweltbedingungen kombiniert. Damit repräsentiert die vorliegende Arbeit die erste umfassende Auswertung des umfangreichen floristischen Datensatzes. Für die Untersuchung der Muster des Gefäßpflanzenreichtums innerhalb der Untersuchungsregion wurden für die Gesamtzahl der Arten sowie für fünf auf Grundlage des floristischen Status’ und des Gefährdungsgrades der Arten zusammengestellte Untergruppen der Artenreichtum pro Landschaftseinheit (1.762 Messtischblatt-Quadranten à ca. 30 km²) berechnet. Der Artenreichtum aller Gruppen zeigte eine heterogene Verteilung in der Untersuchungsregion, wobei eine Zunahme der Artenzahlen von Nord nach Süd und zum Teil auch von West nach Ost erkennbar war. Die Zentren hoher Artenvielfalt der verschiedenen Gruppen korrelierten miteinander. Die Analyse der Effektivität der Schutzgebiete für den Schutz der seltenen und bedrohten Gefäßpflanzenarten zeigte, dass die Artvorkommen im niedersächsischen Tiefland zu einem relativ hohen Anteil durch Naturschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebiete abgedeckt sind, wobei letztere Gebiete die erstgenannten sinnvoll ergänzten. Im Rahmen der Analyse konnte jedoch nicht untersucht werden, inwiefern sich der nachgewiesene effektive Gebietsschutz in einem effektiven Artenschutz niederschlägt. Der anthropogene Einfluss auf die Landschaft der Untersuchungsregion wurde im Rahmen zweier separater Analysen untersucht, wobei der Zusammenhang zwischen Artenreichtum und Landschaftsfragmentierung einerseits und dem Grad der Landschaftsmodifikation andererseits analysiert wurde. Die Landschaftsfragmentierung wurde in der vorliegenden Arbeit mittels des Landschaftsmaßes der 'Effektiven Maschenweite' (meff; engl. Effective Mesh Size Index) untersucht. Der Zusammenhang zwischen meff und dem Artenreichtum aller Gefäßpflanzenarten sowie fünf weiteren nach ihrem floristischen bzw. Gefährdungsstatus definierten Gruppen wurde mittels einer Varianzpartitionierung ermittelt, die die Effekte der Landschaftsfragmentierung von den durch Umweltvariablen und räumliche Autokorrelation der Daten verursachten Effekten separiert. Der Grad der Landschaftsfragmentierung erklärte einen signifikanten, jedoch unterschiedlich großen Anteil des Artenreichtums aller untersuchten Gruppen, wobei der stärkste Effekt für die Gruppe der Neophyten und der geringste für die Gruppe der seltenen und bedrohten Arten erkennbar waren. Eine Cluster-Analyse auf Grundlage verschiedener, die Komposition und Konfiguration der Landschaft beschreibender Landschaftsmaße identifizierte für die Modellregion einen sechsstufigen 'Landschaftsmodifikations'-Gradienten. Dieser Gradient reichte von stark fragmentierten urbanen hin zu wenig fragmentierten Landschaften mit hohem Waldanteil. Der Gesamtartenreichtum sowie die Artenzahlen von sieben verschiedenen, nach ihrem floristischen Status, ihrer Gefährdung bzw. ihrer Habitat-Bindung bestimmten Artengruppen zeigten signifikante Unterschiede entlang des Gradienten. Die Gesamtartenzahl wie auch der Reichtum der indigenen, der bedrohten sowie der an Waldlebensräume und nährstoffarme Habitate gebundenen Arten war jeweils an den Enden des Gradienten am höchsten. Der Reichtum der Neophyten sowie der an urbane Räume und nährstoffreiche Habitate gebundenen Arten nahm dagegen von den urbanen zu den wenig beeinflussten Landschaften hin ab. Die im Rahmen der Arbeit erhaltenen Ergebnisse können zukünftig als Grundlage für naturschutzfachliche Planungen in der Untersuchungsregion dienen, indem sie die Ausweisung von für den Naturschutz relevante Landschaftsräume unterstützen. Sofern entsprechende, qualitativ mit denen der vorliegenden Arbeit vergleichbare Grundlagendaten vorliegen, eignen sich die im Rahmen der Arbeit angewendeten und entwickelten Methoden, um auf andere Regionen übertragen zu werden und auch dort naturschutzfachliche und landschaftsplanerische Prozesse zu unterstützen.de
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc570de
dc.titleVascular plant species richness at the landscape scale: Patterns and processesde
dc.typecumulativeThesisde
dc.contributor.refereeBergmeier, Erwin Prof. Dr.
dc.date.examination2014-12-18
dc.description.abstractengThe heterogeneous geographic distribution of species richness has fascinated and challenged biologists over centuries. As a result, a large number of possible hypotheses that aim at explaining these patterns have been proposed. Currently, the consensus is that multiple processes simultaneously affect species richness patterns, with the influence of each process differing between taxa, landscapes and periods in time. Generally, environmental conditions are assumed to be the main drivers underlying species richness patterns at large scales. However, as many landscapes and thus species’ habitats are strongly influenced by humans, particularly in Central Europe, the effect of human land use on richness patterns cannot be neglected. The severe anthropogenic changes in land cover, increasing landscape fragmentation, degradation and intensification have already led to large losses in (semi-)natural vegetation, biodiversity and ecosystem functions and are expected to cause even more losses in the future. Protected areas play a major role in the alleviation of anthropogenic pressures on species and their habitats. However, as site selection for many of these areas has not been based on knowledge on species occurrences, their effectiveness might be limited. The present thesis, conducted in the federal states of Lower Saxony and Bremen in northern Germany, therefore aims at 1.) identifying the richness patterns of vascular plant species in the two states; 2.) testing the effectiveness of the protected area network for the conservation of threatened species in the lowland region of the study area and 3.) analysing the relationship between species richness patterns and their underlying processes with special regard to the human influence. In order to address these aims, analyses were carried out on grid-based floristic data obtained from the vascular plant survey of Lower Saxony (Niedersächsisches Pflanzenartenerfassungsprogramm, NLWKN 1982-2003) that were combined with high-resolution data on land cover and information on environmental conditions and the location and extent of protected areas. In doing so, the thesis represents the first comprehensive analysis of the extensive floristic data base of Lower Saxony. To analyse the patterns of vascular plant species richness across the study region, the overall species richness as well as the richness of five sub-groups of species aggregated using information on residence and threat status of the species inside each landscape unit (1,762 grid cells of c. 30 km²) was assessed. Richness of all species groups was found to be heterogeneously distributed across the region showing an increase in richness from north to south and – to some extent – also from west to east. The centres of high plant species richness of the different groups largely correlated with each other but also showed some interesting divergences. The effectiveness of the protected area network in the lowland region of the state was shown to be generally high: 'Hotspots' of threatened species were found to be largely covered by nature reserves (German: Naturschutzgebiete) and Natura 2000 sites with the latter areas expediently complementing the former. It remained unclear, however, if the effective 'territorial' protection is reflected in an effective species protection. The anthropogenic influence on the landscape of the study region was assessed using two separate analyses. These two studies focussed on the relationship between species richness and the degree of landscape fragmentation on one hand and landscape modification on the other hand. The degree of landscape fragmentation was assessed by applying the Effective Mesh Size Index (meff). The relationship between meff and species richness of the total number of species as well as five sub-groups of vascular plants aggregated using their residence and threat status was assessed using a variation partitioning approach that separated the effects of landscape fragmentation, environmental conditions and spatial autocorrelation. Landscape fragmentation was found to significantly affect richness of all species groups. However, the strength of the effect varied between species, being largest for neophytes and smallest for threatened species. A clustering analysis on landscape metrics describing landscape composition and configuration revealed a six-level gradient of landscape modification for the study region. The gradient spanned from highly fragmented urban landscapes to little fragmented landscapes with a high proportion of forest. Species richness of the total number of species as well as seven sub-groups of vascular plants aggregated using the residence and threat status as well as habitat preferences of the species were found to significantly differ along the gradient. For the entire and native species pool as well as for forest, low-nutrient indicating and threatened plants, species numbers peaked at the opposite ends of the modification gradient. For neophytes, urban plants and high-nutrient indicators richness decreased along the gradient from high species numbers in urbanised to low numbers in less modified landscapes. The results obtained from the investigations in this thesis provide a basis for future landscape and conservation planning approaches in the study region by facilitating the identification of landscapes of high conservation value and/or concern. Provided that appropriate, high quality data like those used in the present thesis are available, the methodologies applied and developed in context of the thesis can be transferred to other regions to accordingly support conservation and landscape planning.de
dc.contributor.coRefereeLeuschner, Christoph Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeBürger-Arndt, Renate Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeBögeholz, Susanne Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeBehling, Hermann Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeHauck, Markus Prof. Dr.
dc.subject.gerlandscape fragmentationde
dc.subject.engSpecies richnessde
dc.subject.engrichness patternsde
dc.subject.englandscape fragmentationde
dc.subject.englandscape modificationde
dc.subject.engvascular plant speciesde
dc.subject.engRed Listde
dc.subject.engprotected areasde
dc.subject.engGISde
dc.subject.englandscape ecologyde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0022-5DD7-4-6
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät für Biologie und Psychologiede
dc.subject.gokfullBiologie (PPN619462639)de
dc.description.embargoed2015-06-18
dc.identifier.ppn819121150


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