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Graphen auf Siliziumcarbid: elektronische Eigenschaften und Ladungstransport

dc.contributor.advisorUlbrich, Rainer G. Prof. Dr.
dc.contributor.authorDruga, Thomas
dc.date.accessioned2014-06-10T09:38:55Z
dc.date.available2014-06-10T09:38:55Z
dc.date.issued2014-06-10
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0022-5EDC-1
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4544
dc.description.abstractIn dieser Arbeit werden die lokalen elektronischen Eigenschaften sowie der Ladungstransport bis auf atomare Längenskalen von epitaktischem Graphen auf der SiC(0001)-Oberfläche charakterisiert. Dazu wird neben den etablierten Rastersondenverfahren erstmals bei 6 K und unter UHV-Bedingungen die Methode der Rastertunnelpotentiometrie (STP) eingesetzt.  Hierzu wurden epitaktisch gewachsene Graphenproben auf der 6H-Si(0001)-Oberfläche unter UHV-Bedingungen durch resistives Heizen präpariert und anschließend elektrisch kontaktiert. Mit Hilfe des Rasterkraftmikroskopie und niederenergetischen Elektronenbeugung wird die Morphologie der Proben untersucht. Es können heterogene Proben mit einer Bedeckung von einlagigem und zweilagigem Graphen präpariert werden, die eine direkte vergleichende Untersuchung mit dem Rastertunnelmikroskop ermöglichen. Ergänzend wird zur Bestimmung der Lagenanzahl der gebildeten Graphenschichten die Differenz des Oberflächenpotentials von ein- und zweilagigem Graphen an Atmosphäre durch die Raster-Kelvin-Mikroskopie (KPFM) ermittelt.  Für Transportexperimente und zukünftige Anwendungen spielt der Kontaktwiderstand zwischen epitaktisch gewachsenem Graphen und den kontaktierenden Elektroden eine entscheidende Rolle. Es wird erstmals demonstriert, wie durch räumlich aufgelöste Messungen mit Hilfe der Raster-Kelvin-Mikroskopie am Gold-Graphen-Interface auf semi-isolierendem SiC(0001) eine obere Grenze des Kontaktwiderstandes von ρ_c=1×10^(-6) Ωcm² abgeschätzt werden kann.  Die Untersuchung der epitaktisch gewachsenen Graphenproben mit der Methode der Rastertunnelmikroskopie (STM) ermöglichen die eindeutige Identifizierung von ein- und zweilagigem Graphen und deren hexagonale atomare Struktur, die über mehrere 100 nm² keine Punktdefekte zeigen. Die unter der Graphenschicht liegende Zwischenschicht zeigt eine stark ungeordnete quasiperiodische Struktur mit zahlreichen Trimeren, die ebenso bei einer Bedeckung der Zwischenschicht mit ein- und zweilagigem Graphen abgebildet werden können. Einlagiges Graphen ist auf atomaren Längenskalen elektronisch stark inhomogen. Es können im Energiebereich von E_F±100 mV zahlreiche lokalisierte, räumlich variierende Zustände identifiziert werden, die selbst bei der Fermienergie auf Längenskalen von 5 nm² zu Variationen in der Zustandsdichte führen. Auf zweilagigem Graphen fallen Variationen in der lokalen Zustandsdichte geringer aus.  Um den für den elektronischen Transport relevanten Energiebereich bei E_F zu spektroskopieren, wird die Thermospannung im Tunnelkontakt ausgenutzt, welche sich mit der STP-Methode bestimmen lässt. Diese liefert neue Einblicke in die elektronische Struktur der Graphenoberfläche bei E_F. Die räumliche Variation der Thermospannung bei abgeschätzten Temperaturdifferenzen von einigen 10 bis 100 K zwischen Spitze und Probe liegt bei einigen 10 bis 100 µV sowohl auf atomarer Skala als auch zwischen ein- und zweilagigem Graphen und ist sehr empfindlich auf die atomaren Eigenschaften der eingesetzten STM-Spitze. Die hohe laterale und energetische Auflösung des Verfahrens ermöglicht die Analyse von Streuprozessen wie der Intra- und Intervalley-Streuung und zeigt im Gegensatz zu bisherigen Annahmen, dass auch noch zweilagiges Graphen elektronisch von der Zwischenschicht beeinflusst wird.  Die starke elektronische Inhomogenität der Proben bei der Fermienergie spiegelt sich auch in den Transportexperimenten mit dem STP-Verfahren wider. Es zeigen sich signifikante Spannungsabfälle auf ein- und zweilagigen Graphenflächen und an lokalisierten Defekten wie Übergängen zwischen einlagigen Graphenflächen und Übergängen zwischen ein- und zweilagigen Graphenflächen. Der Potentialverlauf kann gut durch ein klassisches ohmsches Transportmodell mit spezifischen Widerständen beschrieben werden. Die quantitative Analyse liefert spezifische Widerstände der einzelnen Defekte, die in der Größenordnung bisheriger Transportuntersuchungen liegen. Dabei zeigt sich, dass ein- und zweilagiges epitaktisches Graphen nahezu identische Mobilitäten von ~1000 cm²/Vs bzw. mittlere freie Weglängen von ~40 nm bei 6 K aufweisen. Diese Werte liegen weit unter den theoretisch erwarteten einer defektfreien Graphenoberfläche. Im Zuge der Transportmessungen wird ebenso der Einfluss der Thermospannung im Tunnelkontakt untersucht. Für Ladungstransportmessungen stellt sie einen zunächst unerwünschten Nebeneffekt dar, da die Variationen in der Thermospannung in derselben Größenordnung wie die Variationen im lokalen elektrochemischen Potential im Fall der durchgeführten Transportexperimente sind. Dies kann zu Fehlinterpretationen bei der Bestimmung von Spannungsabfällen führen. Jedoch wird im Rahmen der experimentellen Auflösung gezeigt, dass sich die Thermospannung rein additiv verhält und für Messungen des lokalen elektrochemischen Potentials mit entgegensetzten Stromrichtungen eliminieren lässt.  Des Weiteren wird der Verlauf des elektrochemischen Potentials in der unmittelbaren Umgebung von Übergängen zwischen ein- und zweilagigem sowie einlagigem Graphen untersucht. Die Spannungsabfälle sind auf einen Bereich kleiner λ_F/2 lokalisiert. Im Bezug auf den topographischen Verlauf zeigt sich für den Spannungsabfall am Übergang zwischen ein- und zweilagigem Graphen ein lateraler Versatz hin zum zweilagigen Graphen. Als Ursache wird ein kombinierter Streumechanismus aus einer lokalen Änderung der Dotierung und Fehlanpassung der Wellenfunktionen am Übergang zwischen ein- und zweilagigem Graphen vorgeschlagen.de
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc530de
dc.titleGraphen auf Siliziumcarbid: elektronische Eigenschaften und Ladungstransportde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedGraphene on silicon carbide: electronic properties and charge transportde
dc.contributor.refereeUlbrich, Rainer G. Prof. Dr.
dc.date.examination2014-03-07
dc.subject.gokPhysik (PPN621336750)de
dc.description.abstractengIn this thesis the local electronic as well as charge transport properties down to atomic length scales of epitaxial graphene on the SiC(0001) surface are investigated. To achieve this, next to well known scanning probe techniques, the method of scanning tunneling potentiometry (STP) is applied at 6 K and under UHV-conditions for the first time. For this purpose, epitaxially grown graphene samples were prepared by resistive heating under UHV conditions and subsequently electrically contacted. The so-prepared samples are characterized by atomic force microscopy and low energy electron diffraction, showing a heterogeneous covered surface with mono- and bilayer graphene. In addition to the number of formed graphene layers the surface potential difference between mono- and bilayer graphene is determined under atmospheric conditions with the method of Kelvin probe force microscopy (KPFM). For transport experiments and future applications the contact resistivity between epitaxially grown graphene and the electrical contacts plays a major role. By applying spatially resolved potential measurements at the gold-graphene interface with the KPFM method we, for the first time, succeeded to estimate an upper boundary for the contact resistivity of ρ_c=1×10-6 Ωcm². The investigation of the epitaxially grown graphene samples with the method of scanning tunneling microscopy (STM) allows the unambiguous identification of mono- and bilayer graphene and their hexagonal atomic structure without lattice defects over a few 100 nm². The underlying interface layer shows a strongly disordered quasi-periodic structure with numerous trimer structures, which are also visible at mono- and bilayer graphene coverage. Monolayer graphene is electronically strongly inhomogeneous on atomic length scales. In the energy range of E_F±100 mV a significant number of energetically localised and spatially varying states can be identified. These states even lead to variations in the local density of states at the Fermi energy on areas of 5 nm². In terms of bilayer-graphene, the measured degree of variations turns out to be rather small. To analyse the electronic structure of graphene on energy scales around the Fermi energy, which is relevant for electron transport, the effect of thermovoltage in the tunnelling junction is exploited by the STP method. The spatial variation of the thermovoltage at estimated temperature differences of a few 10 to 100 K between tip and sample is in the order of a few 10 to 100 µV on mono- and bilayer graphene on the atomic scale as well as between mono- and bilayer graphene. Also it depends notably on the atomic properties of the used STM-tip. The high spatial and energetic resolution of this method makes it possible to analyse scattering mechanisms as intra- and intervalley scattering and demonstrates in contrast to previous assumptions, that also bilayer graphene is electronically strongly influenced by the interface layer. The distinct local electronic disorder of the samples at the Fermi energy is also reflected in the transport experiments with the STP method. Significant voltage drops are observed on mono- and bilayer graphene surface and on localised defects like monolayer-monolayer and monolayer-bilayer junctions. The measured spatial potential distribution can be described well by a classical Ohmic transport model with specific resistivities for different defect types. Averaging over different sample areas, mono- and bilayer graphene have a virtually identical mobility of ~1000 cm²/Vs and a corresponding averaged mean free path of ~40 nm at 6 K. These values are well below theoretically expected values for a defect free graphene surface.  Furthermore, the influence of thermovoltage is investigated in the course of the transport studies, which is - in this case - an undesired side effect because the thermovoltage is in the same order of magnitude as the measured variations in the local electrochemical potential due to the lateral electron flow through the surface. This can lead to a faulty analysis of voltage drops. Yet, as it is demonstrated in terms of the experimental resolution the thermovoltage can be eliminated for measurements of the electrochemical potentials with opposite macroscopic current directions. Moreover, the distribution of the electrochemical potential in the vicinity of  monolayer-bilayer and monolayer-monolayer boundaries is investigated. The potential drops are localized below half of the Fermi wavelength around the boundaries, whereas related to the topography the potential distribution shows a lateral shift in direction to bilayer graphene. A combined scattering mechanism of local changes of electron doping and wave function mismatch at the boundary of a monolayer‐bilayer junction is suggested as the cause for the observed lateral shift.de
dc.contributor.coRefereeHofsäss, Hans Christian Prof. Dr.
dc.subject.gerGraphende
dc.subject.gerRastertunnelpotentiometrie (STP)de
dc.subject.gerRastertunnelmikroskopie (STM)de
dc.subject.gerThermospannungde
dc.subject.gerMonolayer-Bilayer Übergangde
dc.subject.gerLadungstransportde
dc.subject.gerRaster-Kelvin-Mikroskopie (KPFM)de
dc.subject.enggraphenede
dc.subject.engscanning tunneling potentiometry (STP)de
dc.subject.engscanning tunneling microscopy (STM)de
dc.subject.engthermovoltagede
dc.subject.engmonolayer-bilayer junctionde
dc.subject.engcharge transportde
dc.subject.engKelvin probe force microscopy (KPFM)de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0022-5EDC-1-8
dc.affiliation.instituteFakultät für Physikde
dc.identifier.ppn788243608


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