Zur Kurzanzeige

Eine nachhaltige Entwicklung der intensiven Veredelung in Nordwestdeutschland: betriebliche Herausforderungen und Lösungsansätze der Primärproduktion in der Region

dc.contributor.advisorWeghe, Herman van den Prof. Dr.
dc.contributor.authorOtten, Dennis
dc.date.accessioned2013-11-11T09:45:33Z
dc.date.available2013-11-11T09:45:33Z
dc.date.issued2013-11-11
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0001-BC33-9
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4140
dc.description.abstractDie Nutztierhaltung in Nordwestdeutschland befindet sich derzeit in dem empfindlichen Dilemma zwischen den wirtschaftliche Erfordernissen, welche der internationale Strukturwandel in der Nutztierhaltung an die Wettbewerbsfähigkeit stellt, und den derzeitigen Entwicklungspotentialen in der Region. Zum einen begrenzen die natürlichen Potentiale eine weiter ansteigende räumliche Verdichtung der Nutztierhaltung. Des Weiteren hat sich das gesellschaftliche Anforderungspotential an die Landwirtschaft als auch an den ländlichen Raum geändert und forciert keinen weiteren Anstieg der Nutztierhaltung. Die Bedingungen durch die hohe Tierdichte verlangen zunehmend, dass in Nordwestdeutschland eine nachhaltige Ausrichtung der Nutztierhaltung in höherem Maße verankert wird. Die vorliegende Arbeit beschreibt hierfür wesentliche Herausforderungen der Nutztierhaltung in den Bereichen Umweltschutz, der Tiergerechtheit intensiver Haltungssysteme und regionale Ressourcenkonflikte. Umweltschutz: Die Stoffdynamik von Stickstoff (N) und Phosphor (P) sämtlicher Betriebsgüter wurde auf sechs intensiven schweinehaltenden Betrieben über einen Zeitraum von 5 Jahren analysiert. Es wurde deutlich, dass die hohe Leistung und die leistungsbezogene Fütterung sich positiv auf Nährstoffeffizienz in der Tierhaltung auswirken, im Pflanzenbau jedoch Defizite bestehen. Insbesondere die Wahrnehmung der anfallenden Menge tierischer Exkremente als (N, P) Dünger ist unzureichend. Die Düngewirkung des Wirtschaftsdüngers [Unterschätzung N = 7,6 % (10,6 kg/ha), P = 33,6 % (11,6 kg/ha)], aber auch die Anwendung von Mineraldünger [N um 4,1 % (8,1 kg/ha), P um 12,7 % (1,5 kg/ha)] wurden deutlich unterschätzt. Als Folge hatten die Betriebe große Nährstoffverluste (104,5 kg N/ha; 11,7 kg P/ha) zu verzeichnen. Die Studie bewertet die kritischen Aspekte des Nährstoff-Managements und diskutiert mögliche Verbesserungen für die Zukunft. Tiergerechtheit intensiver Haltungssysteme: Auf drei Mastbetrieben intensiver Haltungsformen wurden jeweils sechs Analysen (wöchentlich) mit dem Bewertungssystem nach Welfare Quality® durchgeführt, um aufzuzeigen, inwiefern dieses geeignet ist, die Tiergerechtheit in intensiven Haltungssystemen zu analysieren. Es wird die Durchführbarkeit des Systems bewertet und analysiert, welche Rückschlüsse sich durch die Bewertung auf die Tiergerechtheit intensiver Haltungsformen ziehen lassen. In der Gesamtbewertung (excellent, enhanced, acceptable or not classified) wurden 72,3 % aller Untersuchungen der zweiten Bewertungskategorie "enhanced" zugeordnet, während 27,7 % die dritte Kategorie 7. Zusammenfassung 79 "akzeptabel" erreichten. Die Hauptkritikpunkte waren eine unzureichende Wasserversorgung, vorhandene Schleimbeutelentzündungen durch die Besatzdichte und das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen. Die Untersuchung zeigt, dass das Bewertungssystem grundsätzlich geeignet ist, die Tiergerechtheit in intensiven Haltungssystemen zu analysieren, jedoch scheinen nicht alle Messungen (insbesondere im Bereich „Good Housing“ und „Good Health“) empfindlich genug zu sein, um Unterschiede der Tiergerechtheit zwischen intensiven Haltungssystemen in ausreichendem Maße bewerten zu können. Weitere Analysen mit einer größeren Anzahl von Betrieben sind hier nötig. Die Arbeit diskutiert mögliche Ansatzpunkte für die Verbesserung der Tiergerechtheit intensiver Haltungssysteme und greift hierbei auch die derzeitige gesellschaftliche Diskussion auf. Wachsende Konkurrenz um begrenzte regionale Ressourcen: Die Studie stellt dar, welche Anreizmechanismen und Konflikte die Nutztierhalter als regionale Indikatoren für die Zukunftsfähigkeit des Standortes wahrnehmen. Auf Grundlage der theoretischen Erklärungsansätze für Auswirkungen von intensiven Tierhaltungsregionen ist ein Fragebogen konzipiert worden, welcher in Form einer Onlinebefragung bei 137 Landwirten in der gesamten Region Nordwestdeutschlands durchgeführt wurde. Es wird deutlich, dass sich die Nutztierhaltung, mit den regionalen Herausforderungen einer zunehmend verdichteten Tierhaltung deutlicher konfrontiert sieht, als vorteilhafte Produktionsbedingung wahrgenommen werden. Als bedeutende Ressourcenkonflikte sind eine ansteigende Flächenknappheit für die Verwertung des Wirtschaftsdüngers, die Anforderungen durch den Natur- und Landschaftsschutz als auch eine ansteigende Standortproblematik für Bauvorhaben ausschlaggebend. Im Gegensatz zu dieser hohen Wahrnehmung negativer Auswirkungen des Produktionsstandortes in Nordwestdeutschland wird noch erhebliches Potential für weitere Erweiterungsmöglichkeiten der Tierbestände in Nordwestdeutschland gesehen. Zugleich werden der intensiven Tierhaltung in Nordwestdeutschland auch bedeutende vorteilhafte Produktionsbedingungen zugesprochen. Die Nutzeffekte werden vor allem im human- und social-Kapital gesehen werden. Diese Elemente verursachen jedoch ebenso ein geringes geografisches Reaktionsvermögen auf die zunehmenden Problemstellungen und lassen die Raumnutzungskonflikte weiter ansteigen. Durch die Wahrnehmung der Standortauswirkungen trägt die Arbeit dazu bei, die Anforderungen der Nutztierhalter an die Produktionsbedingungen in der Regionalentwicklung stärker zu berücksichtigen und bestehenden Problemstellungen entgegenzuwirken.de
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc630de
dc.titleEine nachhaltige Entwicklung der intensiven Veredelung in Nordwestdeutschland: betriebliche Herausforderungen und Lösungsansätze der Primärproduktion in der Regionde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedThe sustainable development of intensive livestock farming in Northwest Germany: operational challenges and approaches of livestock farmers in the regionde
dc.contributor.refereeWindhorst, Hans-Wilhelm Prof. Dr.
dc.date.examination2013-07-04
dc.description.abstractengLivestock farming in northwestern Germany currently finds itself in a sensitive dilemma between economic needs – posed by international structural changes in livestock farming to competitiveness – and today’s development potential in the region. Firstly, the natural potentials limit a further increase in the quantity of livestock within a unit space. Furthermore, potential social requirements have made changes to both agriculture and rural areas, forcing no further increases in livestock farming. The conditions of the concentration of animals increasingly demand that livestock farming be carried out sustainably in northwestern Germany. This study describes the main challenges of livestock farming in this regard in the areas of environmental protection, the animal welfare of concentrated farms and regional resource conflicts. Environmental protection: The chemical dynamics of nitrogen (N) and phosphorus (P) in all operating materials was analysed for six concentrated pig farms over a period of 5 years. It became clear that the high performance and performance-based feeding have a positive effect on the nutrient efficiency in animal husbandry, but that deficits in cultivation exist. In particular, use of the resulting amount of animal excrement as (N, P) fertilizer is insufficient. The fertilizing effect of manure [underestimation N = 7.6% (10.6 kg / ha), P = 33.6% (11.6 kg / ha)], as well as the use of mineral fertilizers [N by 4.1% (8.1 kg / ha), P by 12.7% (1.5 kg / ha)], were significantly underestimated. As a result, the farms had high nutrient losses (104.5 kg N / ha, 11.7 kg P / ha). The study evaluates the critical aspects of nutrient management and discusses possible improvements for the future. Animal welfare of concentrated farms: In three feedlot farms with concentrated husbandry, six (weekly) analyses were performed using the Welfare Quality® rating system to demonstrate how suitable this is to analyse the animal welfare in concentrated husbandry systems. The feasibility of the system is evaluated and an analysis is made of what conclusions can be made by assessing the animal welfare of concentrated husbandry. In the overall evaluation (excellent, enhanced, acceptable or not classified), 72.3% of all investigations were assigned to the second category (enhanced), while 27.7% attained the third category (acceptable). The main points of criticism were an inadequate water supply, the occurrence of bursitis due to the stocking density and exhibition of natural behaviours. The study shows that the evaluation system is generally suited for the analysis of animal welfare in concentrated farming systems; however, it appears that not all measurements (especially those in “Good Housing” and “Good Health”) are sensitive enough to sufficiently evaluate differences in animal welfare between concentrated husbandry systems. Further analysis with a larger number of farms are necessary. The study discusses possible approaches for the improvement of animal welfare in concentrated husbandry systems, also incorporating the current public discussion. Growing competition for limited local resources: The study shows which incentive mechanisms and conflicts livestock farmers perceive as regional indicators of the sustainability of the region. Based on the theoretical explanatory approaches for the effects of concentrated livestock regions, a questionnaire was designed and conducted in the form of an online survey of 137 farmers throughout northwestern Germany. It is clear that livestock farming perceives itself as being more clearly confronted with the regional challenges of increasingly concentrated livestock husbandry than as having favorable production conditions. Significant resource conflicts include a rising shortage of land for recovery of manure, the requirements posed by environmental and landscape protection, as well as increasing problems involving the location of construction projects. In contrast to this high degree of perception of negative impacts of the production location in northwestern Germany, considerable potential for further possibilities of expansion for livestock farming in northwestern Germany can be seen. At the same time, clearly favourable production conditions are also ascribed to concentrated animal husbandry in northwestern Germany. The benefits are seen mainly in human and social capital. However, these elements also cause a low geographical responsiveness to the increasing problems, allowing space-use conflicts to continue to increase. By describing the perception of local effects, the study helps to increasingly take into account the needs of livestock farmers in regard to production conditions in regional development and to counteract existing problems.de
dc.contributor.coRefereeBroll, Gabriele Prof. Dr.
dc.subject.gerIntensive Nutztierhaltungde
dc.subject.gerNährstoffströmede
dc.subject.gerTiergerechtheitde
dc.subject.gerWelfare Quality(c)de
dc.subject.engnutrient flowde
dc.subject.enganimal welfarede
dc.subject.engWelfare Quality(C)de
dc.subject.engintensive livestock farmingde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0001-BC33-9-6
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullLand- und Forstwirtschaft (PPN621302791)de
dc.identifier.ppn771123612


Dateien

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige