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Variationen im Auslaufmanagement von Sportpferden in Einzelhaltung: Beurteilung der Auswirkungen auf die Tiergerechtheit an Hand des Tierverhaltens und der Stressbelastung

dc.contributor.advisorHessel, Engel Prof. Dr.de
dc.contributor.authorWerhahn, Hannade
dc.date.accessioned2011-09-06T14:40:14Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T10:18:44Zde
dc.date.available2013-01-30T23:51:20Zde
dc.date.issued2011-09-06de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AB37-2de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-1937
dc.description.abstractAus ethologischer Sicht ist die Tiergerechtheit der Einzelboxenhaltung von Pferden kritisch zu bewerten. Ohne freie Bewegungsmöglichkeiten wird diese Haltungsform in der Wissenschaft als nicht tiergerecht angesehen. Dennoch werden in der Praxis viele Pferde in diesem System gehalten. Im Bereich der Sportpferde ist diese Haltungsform fast ausschließlich vertreten, wobei den Tieren aus unterschiedlichen Gründen häufig keine freien Bewegungs-möglichkeiten angeboten werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Auswirkungen unterschiedlicher Managementvarianten auf das Verhalten von Sportpferden in mehreren Bereichen systematisch zu untersuchen. In zwei unabhängigen Versuchs-anstellungen wurde der Einfluss des Auslaufzeitpunktes und der Auslaufgestaltung (Einzelauflauf/Gruppenauslauf) analysiert. An Hand der Ergebnisse wurden die Varianten im Hinblick auf ihren Einfluss auf die Tiergerechtheit und die Eignung für die Praxis beurteilt.Im Mittelpunkt des ersten Versuches standen die Effekte der Varianten (a) Auslauf vor dem Training, (b) Auslauf nach dem Training und (c) kein Auslauf zusätzlich zum Training auf das Verhalten von vier Sportpferden in Einzelboxenhaltung. Das Verhalten der Pferde in der Box wurde mit Hilfe von Videoaufzeichnungen zwischen 12.30 und 7.30 Uhr an drei Tagen jeweils am Ende der Varianten kontinuierlich ausgewertet. Das Verhalten während des zweistündigen Auslaufs auf einer unbewachsenen Fläche wurde direkt beobachtet und die dabei zurückgelegte Strecke mit Hilfe von GPS-Geräten erfasst. Das Verhalten der Pferde im Training wurde an Hand eines Fragebogens von den Reitern dokumentiert. In der Variante ohne Auslauf war das Verhalten der Pferde im Stall unruhiger als in den anderen Varianten, was sich an häufigeren Wechseln zwischen den Verhaltensweisen zeigte. Die GPS-Messungen ergaben eine signifikant kürzere zurückgelegte Strecke im Auslauf, wenn die Pferde vorher trainiert wurden. In dieser Variante zeigten sie außerdem weniger Trab und Galopp und dafür mehr Dösen. Das Verhalten der Pferde im Training unterschied sich nicht signifikant zwischen den Varianten, so dass kein negativer Einfluss der freien Bewegung auf die Leistungsbereitschaft der Pferde festgestellt werden konnte. Da davon ausgegangen wird, dass eine geringere Bewegungs-aktivität auch eine geringere Verletzungsgefahr mit sich bringt, wird Auslauf nach dem Training als die beste der untersuchten Varianten angesehen.Der zweite Versuch beschäftigte sich mit den Auswirkungen der Varianten (a) Weidegang einzeln nach dem Training, (b) Weidegang in Zweiergruppen nach dem Training und (c) kein Auslauf zusätzlich zum Training auf das Verhalten und die Stressbelastung von sechs Sportpferden in Einzelhaltung. Das Verhalten der Pferde während des zweistündigen Weideganges wurde direkt beobachtet und die zurückgelegte Strecke mit Hilfe von GPS-Geräten erfasst. Das Verhalten der Pferde in der Box wurde an Hand von Videoaufzeichnungen zwischen 14.00 und 6.00 Uhr an drei Tagen jeweils am Ende der Varianten kontinuierlich ausgewertet. Die Stressbelastung wurde mit Hilfe der Herzfrequenzvariabilität und zwar durch die Analyse der Parameter SDNN, RMSSD und LF/HF bestimmt. Das Verhalten der Pferde im Training wurde von den Reitern unter Verwendung eines Fragebogens erfasst. Die Beobachtung des Verhaltens der Pferde während des Weideganges ergab, dass die meiste Zeit des Auslaufes mit Fressen verbracht wurde. Erst nach etwa 90 Minuten wurde das Fressen vermehrt durch Beschäftigung, Bewegung und soziale Interaktionen abgelöst. Bei Gruppenauslauf wurden mehr soziale Interaktionen und weniger Bewegung festgestellt als bei Einzelauslauf. Entsprechend war auch die zurückgelegte Strecke bei Einzelauslauf signifikant länger. Das Verhalten der Pferde im Stall ergab eine signifikant kürzere Liegedauer und entsprechend eine längere Beschäftigungsdauer in der Variante ohne Weidegang im Vergleich zu Gruppenauslauf. Die Messung der Herzfrequenzvariabilität ergab zwar große individuelle Unterschiede, insgesamt war jedoch die Stressbelastung in der Variante ohne Auslauf größer als wenn Weidegang angeboten wurde. Das Verhalten der Pferde im Training wurde in den Varianten mit Weidegang etwas besser beurteilt als in der Variante ohne Auslauf. Der Weidegang in Zweiergruppen ist im Hinblick auf die Bedürfnisse des Pferdes und die Ansprüche des Reiters von den untersuchten Varianten eindeutig am besten zu beurteilen.Insgesamt zeigen die Untersuchungen, dass das Auslaufmanagement das Verhalten und die Stressbelastung der Pferde sowohl am Tag als auch in der Nacht beeinflusst. Die Zeit im Auslauf wird sowohl für Bewegung als auch für Sozialkontakte mit Artgenossen genutzt und führt zu einer Minderung der Stressbelastung im Vergleich zu einem Verwehren von freier Bewegung. Im Sinne der Tiergerechtheit sollte die Stressbelastung in jedem Haltungs-system minimiert werden. Die vorliegende Arbeit zeigt eindeutig den positiven Effekt des Auslaufes in Gruppen auf das Wohlbefinden von Sportpferden in Einzelboxenhaltung, wobei keine negativen Auswirkungen auf die Leistungsbereitschaft festgestellt werden konnten.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleVariationen im Auslaufmanagement von Sportpferden in Einzelhaltung: Beurteilung der Auswirkungen auf die Tiergerechtheit an Hand des Tierverhaltens und der Stressbelastungde
dc.typecumulativeThesisde
dc.title.translatedVariations in the management of turnout in competition horses housed in single stalls: evaluation of the effects on animal welfare with the aid of animal behaviour and the degree of stressde
dc.contributor.refereeHessel, Engel Prof. Dr.de
dc.date.examination2011-07-15de
dc.subject.dnb630 Landwirtschaftde
dc.subject.dnbVeterinärmedizinde
dc.description.abstractengFrom an ethological point of view, the animal welfare in single housing systems must be evaluated critically. Without free exercise, scientists consider this system as not being suitable for horses, despite its widespread use. Particularly competition horses are almost exclusively kept in this type of housing and the provision of free exercise is often denied for various reasons. The aim of the experiments in this study was a systematic investigation of the effects of different management practices on the behaviour of competition horses in several respects. In two independent experiments, the influence of the particular time of turnout and the turnout configuration (solitary/group) was analysed. The treatments were evaluated with regard to their effects on animal welfare and their suitability for practical use. In the first experiment, the effects of the treatments (a) turnout before training, (b) turnout after training and (c) no turnout on the behaviour of four competition horses housed in single stalls were analysed. The horses were concomitantly subjected to their normal training regime. The behaviour of the horses in the stable was continuously analysed via video recordings taken between 12.30 pm and 7.30 am on three days at the end of each treatment period. The behaviour during turnout (two hours) on a grassless paddock was observed directly and the distance covered was measured by GPS devices. The horses´ behaviour during training was documented by the riders with the aid of a questionnaire. In the treatment without turnout, the behaviour in the stable was more restless than in the other two treatments. This restlessness was indicated by more frequent changes between the individual behaviour patterns. The GPS measurements showed that the horses covered a significantly shorter distance during turnout when they were trained beforehand. In this treatment, the horses also showed less trotting and cantering and more dozing during turnout. The behaviour during training did not differ significantly between the treatments, so the willingness to perform was not negatively influenced by free exercise. Turnout after training is considered to be the best of the analysed treatments as the horses behaved more quiet in the stable and less activity during turnout is associated with a lower risk of injury. The second experiment dealt with the effects of the treatments (a) solitary turnout on pasture after training, (b) turnout on pasture in groups of two after training and (c) no turnout in addition to training on the behaviour and degree of stress in six competition horses housed in single stalls. The pasture was covered with grass. The behaviour of the horses during the two-hour turnout period was observed directly and the distance covered was measured by GPS devices. The behaviour of the horses in the stable was continuously analysed with the aid of video recordings between 2 pm and 6 am on three days at the end of each treatment. The degree of stress was analysed via heart rate variability using the parameters SDNN, RMSSD and LF/HF. The horses´ behaviour during training was documented by the riders with the aid of a questionnaire. The direct observation during turnout showed that most of the time was spent eating. Only after 90 minutes was eating increasingly replaced by occupation, exercise and social interaction. In group turnout more social interaction and less exercise was observed than in solitary turnout. Accordingly, the distance covered was significantly greater in solitary turnout. The behaviour of the horses in the stable in the treatment without turnout involved significantly less lying down and a concomitant increase in occupation compared to the turnout in groups. Though the analysis of heart rate variability revealed great individual differences, the greatest degree of stress was found in the treatment without turnout. The behaviour during training was evaluated as being slightly better in the treatments with turnout than without. Regarding the requirements of both the horse and the rider, the treatment turnout in groups is considered as being the most suitable of the analysed treatments. In conclusion, the study has demonstrated that the management of turnout affects horse behaviour and the degree of stress not only during the day but also during the night. Standard animal welfare practices dictate that the amount of stress imposed on animals should be minimised. When turnout was allowed, the horses used it for exercise and social interaction, and the degree of stress was decreased compared to when turnout was denied, showing that turnout is able to improve animal welfare. The present study clearly shows the positive effect of turnout in groups on the welfare of competition horses housed in single stalls, while no negative effects on their willingness to perform were found.de
dc.contributor.coRefereeGauly, Matthias Prof. Dr. Dr.de
dc.contributor.thirdRefereeWeghe, Herman van den Prof. Dr.de
dc.subject.topicAgricultural Sciencesde
dc.subject.gerPferdde
dc.subject.gerTiergerechtheitde
dc.subject.gerStressde
dc.subject.gerAuslaufde
dc.subject.gerEinzelhaltungde
dc.subject.gerSportpferdde
dc.subject.enghorsede
dc.subject.enganimal welfarede
dc.subject.engstressde
dc.subject.engturnoutde
dc.subject.engsingle housingde
dc.subject.engcompetition horsede
dc.subject.bk48.60 Tierproduktionde
dc.subject.bkTierhaltung: Allgemeinesde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-3126-9de
dc.identifier.purlwebdoc-3126de
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullYFL 000 Pflege und Unterbringungde
dc.subject.gokfullTierhaltungde
dc.identifier.ppn672658364de


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