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Interaktionen zwischen der Ackerkratzdistel, pathogenen Pilzen und phytophagen Insekten: Grundlagen einer biologischen Unkrautkontrolle

dc.contributor.advisorTscharntke, Teja Prof. Dr.de
dc.contributor.authorKluth, Stephaniede
dc.date.accessioned2003-01-22T14:40:28Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T10:13:52Zde
dc.date.available2013-01-30T23:51:18Zde
dc.date.issued2003-01-22de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AB58-7de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-1820
dc.description.abstractErfolge im Bereich der Klassischen Biologischen Kontrolle haben das Interesse an einer biologischen Kontrolle einheimischer Unkräuter mit Hilfe von einheimischen Gegenspielern stark gefördert. Mögliche Interaktionen zwischen Gegenspielern und ihre gemeinsamen Auswirkungen auf die Wirtspflanze wurden jedoch erst in wenigen Studien untersucht. Dabei könnten Wechselwirkungen zwischen den Organismen den Erfolg biologischer Kontrollmaßnahmen entscheidend beeinflussen. In dieser Arbeit wurden in vier Experimenten mit zwei pathogenen Pilzen sowie verschiedenen herbivoren Insekten grundlegende Zusammenhänge zwischen den Gegenspielern der Ackerkratzdistel (Cirsium arvense) und ihre Auswirkungen auf die Distel untersucht.Der Einfluß des Alters und des Phänotyps der Ackerkratzdistel auf den Erfolg einer Pilzinokulation mit P. punctiformis wurde im ersten Experiment erfaßt. Eine Inokulation von Disteln im Topfversuch zeigte ebenso wie die Inokulation natürlicher Distelpopulationen eine mit dem Alter zunehmende Anfälligkeit der Distel. Der Vergleich von Phänotypen zehn verschiedener Herkünfte um Göttingen zeigte unterschiedlich ausgeprägte Anfälligkeiten. Dieselben Phänotypen im Topfversuch wiesen ebenfalls Resistenzunterschiede auf, diese konnten jedoch nicht zu einer Vorhersage der Anfälligkeit auf größerer räumlicher Skala im Gelände herangezogen werden.Die Beeinträchtigung der Distel durch eine Rostpilz-Behandlung kombiniert mit einer mechanischen Behandlung über einen Zeitraum von zwei Jahren und der Effekt der Behandlung auf die Einlagerung von Speicherstoffen wurde im zweiten Versuch untersucht. Eine Inokulation verringerte die oberirdische Biomasse im ersten Behandlungsjahr, während einfache Mahd zwar die Anzahl der Disteltriebe reduzierte, zugleich aber infolge einer erhöhten Wachstumsrate Biomasseverluste kompensiert wurden. Erst eine Zweitbehandlung im Folgejahr reduzierte die ober- und unterirdische Biomasse. Die Anzahl der Blütenköpfe wurde sowohl durch Mahd wie auch durch die kombinierte Behandlung vermindert, wobei der Anteil fertiler Blütenköpfe insbesondere bei kombinierter Behandlung deutlich abnahm. Die Analyse der Speicherstoffe ergab keine Beeinflussung des Stärkegehaltes durch eine der Behandlungen, jedoch eine Reduktion der Zucker-Konzentrationen durch Mahd, wogegen die Zucker-Konzentrationen durch eine Infektion erhöht waren. Mahd verringerte zudem die Konzentration an Kohlenstoffen, das C/N-Verhältnis änderte sich aber nicht.Der Einfluß einfacher und kombinierter Pilzbehandlungen mit P. punctiformis und Phoma destructiva über einen Zeitraum von drei Jahren mit jährlichen Behandlungen wurde im dritten Experiment untersucht. Konkurrenz durch die Begleitvegetation verringerte die Distel-Deckung signifikant im Laufe der drei Untersuchungsjahre, ebenso verringerte sich das Verhältnis von Distel- zu Gras-Deckung. Durch einen synergistischen Effekt bei Anwendung beider Pilze kam es im Gegensatz zur Einzelapplikation zu einer Verringerung der Häufigkeit der Disteln im zweiten Untersuchungsjahr. Die Anzahl systemisch Rost-infizierter Disteln war unabhängig von den Behandlungen, korrelierte jedoch signifikant mit dem Grad lokaler Infektionen. Die Kombinationsbehandlung erhöhte den Anteil P. destructiva-infizierter Disteln. Die Häufigkeit lokaler Rost-Läsionen auf den Blättern der Distel korrelierte positiv mit dem Anteil systemisch infizierter Disteln im Folgejahr. Darüberhinaus verminderte die Rostinfektion die Zahl der Blütenköpfe nach dreijähriger Behandlung.Mutualistische und antagonistische Wechselwirkungen zwischen herbivoren Insekten und dem Rostpilz und eine Übertragung des Pilzes durch die Insekten konnten im letzten Experiment nachgewiesen werden. Alle drei untersuchten Insektenarten übertrugen Sporenmaterial des Rostes und riefen eine Infektion an vormals gesunden Pflanzen hervor. Die Beziehung zwischen einem Blattkäfer und dem Rost war antagonistischer Art, er war in seiner Entwicklung durch die von ihm induzierte Infektion der Distel beeinträchtigt. Im Gegensatz dazu profitierten Blattläuse von einer Infektion und bildeten größere Kolonien.Eine Kombinationsbehandlung mit den Pathogenen P. punctiformis und P. destructiva scheint ein vielversprechender Ansatz zur biologischen Kontrolle der Ackerkratzdistel unter natürlichen Konkurrenzbedingungen zu sein. Durch mehrfache mechanische Behandlung ließ sich die Fitness der Disteln ebenfalls beeinträchtigen, wobei ein möglicher synergistischer Effekt durch wiederholte Inokulationen und Mahd eine Kontrolle der Distel verbessern könnte. Insekten können eine Infektion mit P. punctiformis zusätzlich fördern. Weitere Untersuchungen sind nötig, um P. punctiformis und P. destructiva als Mykoherbizide zu etablieren und ihren Einfluß auf die Ackerkratzdistel im Ackerbau zu prüfen.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyrdiss.htmde
dc.titleInteraktionen zwischen der Ackerkratzdistel, pathogenen Pilzen und phytophagen Insekten: Grundlagen einer biologischen Unkrautkontrollede
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedInteractions between creeping thistle, pathogens and phytophagous insects: fundamentals of biological weed controlde
dc.contributor.refereeTscharntke, Teja Prof. Dr.de
dc.date.examination2002-11-14de
dc.subject.dnb500 Naturwissenschaften allgemeinde
dc.description.abstractengSuccesses in classical biological control have promoted the idea of biological control against native weeds with indigenous antagonist species. Both herbivorous insects and pathogens have been tested separately for their suitability as biocontrol agents of weeds. Studies on interaction effects have by now been neglected, although these effects may possibly be detrimental to biocontrol measures. We performed both field and common garden experiments to test the interactions of two pathogenic fungi and different herbivorous insects on the weed creeping thistle (Cirsium arvense).The influence of thistle age and phenotype on their susceptibility against the rust fungus Puccinia punctiformis was studied in both common garden experiments and field trials on a regional scale. Artificial inoculation of thistles with the rust resulted in an age-dependent increase in susceptibility in both field experiments and experiments with potted thistles. Comparing the susceptibility of thistle phenotypes from ten sites around the city of Göttingen, inoculation lead to a site-dependent degree of infection in both field and common-garden experiments, but the local pattern could not be used to predict the regional, between-site pattern.Combined effects of rust application and cutting on the performance and nutrient storage of thistles within a two year study period were studied. Rust inoculation reduced above-ground biomass in first year treatments, while first year cutting reduced the number of thistle shoots, but stimulated compensatory growth with an increased growth rate and biomass. Only a second year cutting treatment significantly reduced both above-and below-ground biomass. The number of flower heads was strongly diminished by both cutting and combined treatments. The proportion of fertile flower heads nevertheless was only diminished in the combination treatment. Starch concentrations in thistle roots did not differ among treatments. Mowing reduced sugar concentrations, whereas pathogen infection tended to increase them. Mowing also reduced below-ground carbon concentrations, but the carbon-nitrogen ratio was not influenced.Third, we tested the effect of two pathogens as possible biocontrol agents of thistles at natural fallow conditions. The three year field study revealed a strongly negative impact of competition on C. arvense by the co-occurring fallow vegetation. Combined inoculations with the pathogens P. punctiformis and Phoma destructiva resulted in a synergistic reduction of thistle abundance in the second year. The number of systemically rust- infected thistles was not influenced by treatments, but correlated significantly with the degree of local infection. Infection with P. destructiva in combined inoculations was enhanced in the third year. Localised infection with P. punctiformis on thistle leaves correlated positively with percentage systemic rust-infection in the following season. Further, localised infection significantly reduced flower bud production after three years.Fourth, we studied mutualistic and antagonistic interactions between specialist herbivores and the thistle rust P. punctiformis. All three insect species transported spore material and significantly increased the degree of rust infection in healthy thistles. The interaction between a leaf beetle and the rust was antagonistic. Although the beetle transferred spores, its performance was reduced after infection of thistles with the rust. In contrast, aphids profited by fungal infection and formed significantly larger colonies on fungus-infected plants.A combination treatment with the pathogens P. punctiformis and P. destructiva at natural conditions which include the competition with other plant species, seems to be a promising approach in biological thistle control. Additional measures like repeated mechanical treatments were shown to be effective in reducing thistle performance. A possible synergistic effect of repeated cuttings and inoculations should improve weed control. Naturally occurring insects can be expected to promote infection as vectors of spores, although the effect of infection on insect performance is species specific. Further studies are needed to establish P. punctiformis and P. destructiva as mycoherbicides of creeping thistle and test their effect on thistles in crop fields.de
dc.contributor.coRefereeVidal, Stefan Prof. Dr.de
dc.subject.topicAgricultural Sciencesde
dc.subject.ger<i>Cirsium arvense</i>de
dc.subject.gerAckerkratzdistelde
dc.subject.gerbiologische Unkrautkontrollede
dc.subject.gerpathogene Pilzede
dc.subject.gerHerbivorede
dc.subject.gerInsekt- Pilz-Interaktionende
dc.subject.eng<i>Cirsium arvense</i>de
dc.subject.engcreeping thistlede
dc.subject.engbiological weed controlde
dc.subject.engplant pathogensde
dc.subject.engherbivoresde
dc.subject.enginsect-fungus-interactionsde
dc.subject.bk48.16de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-465-8de
dc.identifier.purlwebdoc-465de
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullWNde
dc.identifier.ppn386547165de


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