Zur Kurzanzeige

Resynthetisierter Raps als Modell zur Untersuchung der fixierten Heterosis bei allopolyploiden Pflanzen

dc.contributor.advisorBecker, Heiko C. Prof. Dr.de
dc.contributor.authorAbel, Stefande
dc.date.accessioned2006-03-29T14:40:40Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T10:09:19Zde
dc.date.available2013-01-30T23:51:16Zde
dc.date.issued2006-03-29de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AB73-7de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-1701
dc.description.abstractIn der Evolution der Pflanzen spielte die spontane Hybridisierung verwandter Arten mit anschließender Entstehung von Allopolyploiden eine große Rolle. Auch unter den Kulturpflanzen sind allopolyploide Arten wie Brotweizen, Hafer, Baumwolle, Tabak und Raps weit verbreitet. Die hohe Leistungsfähigkeit allopolyploider Arten kann unter anderem mit günstigen Wechselwirkungen zwischen homöologen Genen der elterlichen Genome erklärt werden. Da diese Wechselwirkungen auch in homozygoten Allopolyploiden auftreten, können sie als fixierte Heterosis bezeichnet werden. Genaue experimentelle Daten zur fixierten Heterosis liegen bisher nicht vor, da die Leistungfähigkeit allopolyploider Arten neben fixierter Heterosis auch durch einen Ploidieeffekt beeinflusst werden kann und beide Effekte schwierig zu trennen sind. Hauptziele dieser Arbeit waren es daher, durch die Resynthese von Raps ( Brassica napus ; Genom AACC) aus seinen Ausgangsarten Rübsen ( Brassica rapa ; AA) und Kohl ( Brassica oleracea ; CC) ein geeignetes Material zur Untersuchung von fixierter Heterosis und Polyploidie herzustellen, beide Effekte zu quantifizieren und die Beziehung zwischen fixierter und klassischer Heterosis zu untersuchen.Für die Herstellung von resynthetisiertem Raps aus seinen Elternarten wurden jeweils acht vollständig homozygote Rübsen- und Kohllinien der Subspezies oleifera , pekinensis und trilocularis beziehungsweise alboglabra und botrytis verwendet. Insgesamt konnten 61 der 64 möglichen Resynthesen hergestellt werden. Der Erfolg der interspezifischen Hybridisierung hing dabei hoch signifikant von der verwendeten Mutterlinie ( B. rapa ) ab und lag im Mittel bei 0,46 Embryonen je bestäubter Knospe.Aus den selben homozygoten Rübsen- und Kohllinien wurden neben den Allopolyploiden auch Autotetraploide hergestellt, um den Effekt einer höheren Ploidiestufe der Allopolyploiden gegenüber ihren diploiden Elternarten zu bewerten. Hier konnten fünf tetraploide Rübsen- und zwei tetraploide Kohllinien hergestellt werden.Außerdem wurden alle Kohlgenotypen, alle Rübsengenotypen, sowie acht resynthetisierte Rapsgenotypen intraspezifisch diallel untereinander gekreuzt, um das Ausmaß der klassischen Heterosis in den verschiedenen Arten zu messen. Somit stand ein Material zur Verfügung, dass in bezug auf die beteiligten Gene beziehungsweise Allele vollständig balanciert ist, sich aber in Heterozygotiegrad (homozygot vs. heterozygot), Ploidiegrad (diploid vs. tetraploid) und Diversität der Genome (autotetraploid vs. allotetraploid) unterscheidet. Alle Genotypen wurden im Gewächshaus in Gitteranlagen mit mindestens neun Wiederholungen und 18 Pflanzen je Wiederholung ausgesät, um die oberirdische vegetative Biomasse nach 20 und 26 Tagen zu bestimmen. Die diploiden Ausgangslinien wurden außerdem molekulargenetisch mit RAPD Markern untersucht, um genetische Distanzen zu schätzen. Hier wurden bei Kohl 87 und bei Rübsen 159 polymorphe Banden für die Schätzung der genetischen Distanzen herangezogen.Die Höhe der Heterosis für Biomasse war bei Kohl und bei Rübsen für Kreuzungen innerhalb einer Subspezies mit der genetischen Distanz der Elterngenotypen hoch korreliert. Bei Kreuzungen von Genotypen verschiedener Subspezies sowie bei Kreuzungen zwischen Resynthesen gab es dagegen keinen Zusammenhang zwischen genetischer Distanz und Heterosis.Der allopolyploide Raps zeigte eine erhebliche Mehrleistung gegenüber seinen diploiden Elterngenotypen. Die fixierte Heterosis betrug im Durchschnitt 50% bezogen auf das Elternmittel beziehungsweise 8% bezogen auf den besseren Elter. Die Autotetraploiden zeigten dagegen eine Minderleistung zwischen 1% und 64% im Vergleich zu den diploiden Linien. Die klassische Elternmittel Heterosis betrug im Durchschnitt bei Rübsen 62% (33% gegenüber dem besseren Elter), bei Kohl 90% (75%) und bei resynthetisiertem Raps 20% (4%).Die Ergebnisse zeigen, dass die erhebliche Mehrleistung von resynthetisiertem Raps gegenüber seinen Ausgangsarten auf fixierter Heterosis beruht und nicht mit einer höheren Ploidiestufe erklärt werden kann. Eine Vorhersage der fixierten Heterosis auf Basis der klassischen Heterosis in den Elternarten scheint nicht möglich zu sein, da die fixierte Heterosis nicht mit der allgemeinen Kombinationsfähigkeit für klassische Heterosis in den Elternarten korreliert war. Bei der Betrachtung der klassischen Heterosis beim allopolyploiden Raps und seinen Elterngenotypen zeigt sich jedoch, dass resynthetisierter Raps, der schon einen Teil der heterotischen Wechselwirkungen als fixierte Heterosis genutzt hat, weniger klassische Heterosis zeigt, als seine diploiden Ausgangsarten. Dies führte dazu, dass die Resynthesen ihren Elterngenotypen zwar auf homozygotem Niveau überlegen waren, auf heterozygotem Niveau jedoch keine Mehrleistung gegenüber dem Elternmittel entsprechender Kreuzungen auf diploider Stufe zeigten. Der Vorteil allopolyploider Arten in der Evolution könnte somit nicht in erster Linie auf einer höheren Leistung beruhen, sondern mit einer höheren Toleranz gegenüber Homozygotie beziehungsweise Inzucht erklärt werden, die wiederum auf intergenomischer Heterozygotie beziehungsweise fixierter Heterosis basiert. Fixierte Heterosis stellt somit einen entscheidenden Faktor für die Etablierung allopolyploider Arten dar.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyr_diss.htmlde
dc.titleResynthetisierter Raps als Modell zur Untersuchung der fixierten Heterosis bei allopolyploiden Pflanzende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedResynthesized rapeseed (<i> Brassica napus </i>) as a model to analyse fixed heterosis in allopolyploid plantsde
dc.contributor.refereeBecker, Heiko C. Prof. Dr.de
dc.date.examination2006-02-02de
dc.subject.dnb630 Landwirtschaftde
dc.subject.dnbVeterinärmedizinde
dc.description.abstractengThe spontaneous hybridisation of related species by combining their genomes (allopolyploidy) has played a prominent role in plant evolution. Many wild species as well as major field crops like wheat, oats, cotton, tobacco and rapeseed are allopolyploids. One explanation for the success of allopolyploids are favourable interactions between homoeologous genes of the parental genomes. These favourable interactions may also occur in homozygous allopolyploids and can therefore be called fixed heterosis. However, experimental data on fixed heterosis is not available, since the high performance of allopolyploids can also be attributed to an effect of polyploidy which is difficult to separate from the effect of fixed heterosis. Therefore this study was carried out (1) to develop a suitable plant material for the analysis of fixed heterosis and polyploidy by the resynthesis of Brassica napus (genome AACC) from its parental species Brassica rapa (AA) and Brassica oleracea (CC), (2) to quantify both effects and (3) to study the interrelation between fixed and classical heterosis.Eight homozygous lines of B. rapa (subspecies oleifera , pekinensis and trilocularis ) as well as eight homozygous lines of B. oleracea (subspecies alboglabra and botrytis ) were used to produce resynthesized B. napus . In total 61 of the 64 possible resynthesized lines have been produced. The success of interspecific hybridisation was significantly dependent on the maternal genotype ( B. rapa ) used for hybridization and averaged 0.46 vital embryos per pollinated bud.The same B. rapa and B. oleracea genotypes were used to produce autopolyploids in order to estimate the effect of higher ploidy level. Here five autotetraploid B. rapa and two autotetraploid B. oleracea lines have been obtained.Additionally intraspecific crosses between all B. rapa and B. oleracea genotypes as well as between eight resynthesized rapeseed genotypes were performed in a diallel manner in order to study the effect of classical heterosis within the three species. Hence a material was available which is completely balanced in the allelic contributions but differs in the amount of heterozygosity (homozygous vs. heterozygous), ploidy (diploid vs. tetraploid) and genomic diversity (autotetraploid vs. allotetraploid). All genotypes were grown in the greenhouse in order to measure the vegetative biomass production 20 and 26 days after sowing. At least nine replications with 18 plants per replication were sown. Morover the parental diploid lines were analysed with RAPD markers to estimate genetic distances. Here, 159 and 87 polymorphic bands were used to calculate genetic distances between the B. rapa and B. oleracea genotypes, respectively.The magnitude of classical heterosis for vegetative biomass production was only correlated with the genetic distance when merely crosses within the same subspecies of B. rapa and B. oleracea were regarded. In contrast there was no correlation when crosses between different subspecies or crosses between resynthesised lines were regarded. The allopolyploid B. napus genotypes showed considerable higher yields compared to their parental species. The magnitude of fixed heterosis averaged 50% relative to the parental mean and 8% relative to the better parent. In contrast the autotetraploid lines yielded from 1% to 64% less than the corresponding diploid lines. The mean midparent classical heterosis was 62% (33% relative to the better parent) in B. rapa , 90% (75%) in B. oleracea and 20% (4%) in B. napus .The results show that the higher performance of resynthesized rapeseed compared to its diploid parental species is based on fixed heterosis and can not be explained by an effect of the higher ploidy level. A prediction of the magnitude of fixed heterosis in the allopolyploid based on the magnitude of classical heterosis in the diploid parents seems to be not possible since fixed heterosis of allopolyploids was not correlated to the general combining ability for classical heterosis in the parental species. On the other hand it is shown that the allopolyploid B. napus , which already benefits from heterotic interactions via fixed heterosis, shows less classical heterosis than its diploid progenitors. Therefore in the present study the resynthesized B. napus was only superior to its parental species when homozygous genotypes were compared but not when heterozygous genotypes were compared. Consequently the main advantage of allopolyploidy in evolution might rather be a higher tolerance to inbreeding and the resulting homozygosity than a higher performance in general. This higher tolerance against inbreeding is thereby based on intergenomic heterozygosity and the resulting fixed heterosis. Thus fixed heterosis is a decisive factor for the establishment of allopolyploid species.de
dc.contributor.coRefereeFriedt, Wolfgang Prof. Dr.de
dc.subject.topicAgricultural Sciencesde
dc.subject.gerfixierte Heterosisde
dc.subject.gerallopolyploidde
dc.subject.ger<i> Brassica </i>de
dc.subject.gerGenomevolutionde
dc.subject.gerresynthetisierter Rapsde
dc.subject.engfixed heterosisde
dc.subject.engallopolyploidde
dc.subject.eng<i> Brassica </i>de
dc.subject.enggenome evolutionde
dc.subject.engresynthesised rape seedde
dc.subject.bk48.58de
dc.subject.bk42.43de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-693-8de
dc.identifier.purlwebdoc-693de
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullYEA 200: Entstehung und Herkunft der landwirtschaftlichen Kulturpflanzende
dc.identifier.ppn514840722de


Dateien

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige