Organic farming and the impact of fiber-related digestive processes in pigs

Abstract

Proben von Weizen-, Gerste- und Ackerbohnensorten, die im gleichen Jahr an verschiedenen Standorten in Deutschland entweder nach Richtlinien des ökologischen Landbaus oder konventionell angebaut wurden, wurden bezüglich ihres Nährstoffgehaltes analysiert. Im Vergleich zum konventionellen Anbau führte der ökologische Anbau bei Weizen zu niedrigeren Gehalten an Rohprotein (XP) sowie zu tendenziell höheren Gehalten an Stärke und Faserstoffen. Nach Ökologischen Richtlinien angebaute Gerste wies niedrigere Gehalte an Rohprotein, signifikant höhere Gehalte an Stärke und tendenziell gesteigerte Faserstoffgehalte auf. Bei Ackerbohnen ergaben sich für Rohprotein und Faserstoffe tendenziell ähnliche Veränderungen wie beim Getreide, die Stärkegehalte wurden bei Ökologischer Anbauweise signifikant gesenkt.Von einer grundsätzlich faserreicheren Fütterung im Ökologischen Landbau ausgehend, wurden in zweifaktoriellen Stoffwechselversuchen an drei verschiedenen genetischen Schweineherkünften (Schwäbisch Hällisches Schwein (SH), Buntes Bentheimer Schwein (BB) und einer modernen fleischbetonten Gebrauchskreuzung (CB)) mit zwei Futterrationen (Grundration und Grundration + Zuckerrübentrockenschnitzel) im Lebendmassebereich von 35 40 kg faserbezogene Verdauungsprozesse untersucht. Die Zumessung der Grundration erfolgte so, dass für durchschnittliche tägliche Zunahmen von 700g der Energiebedarf der Schweine zu 80% und der Aminosäurenbedarf zu 100% gedeckt wurde. Die Schweine standen zunächst in Stoffwechselversuchen. Nach deren Ende wurden die Schweine geschlachtet und der Caecuminhalt zur Verwendung in der Colon-Simulationstechnik COSITEC sowie für Mikrokalorimeterexperimente entnommen. Mucosaproben des mittleren Jejunums sowie des Colon dienten für transportphysiologische Messungen mittels des Ussing-Kammer-Verfahrens.Die Faserzulage, die dem Typ der nicht lignifizierten löslichen NSP zuzuordnen ist, war hoch verdaulich und bewirkte niedrigere Verdaulichkeiten aller übrigen Nährstoffe. Die N-Ausscheidungen über den Harn wurden vermindert, die über den Kot gesteigert. Die Fermentationsintensität stieg in der Colon-Simulation sowie in den Mikrokalorimeter-experimenten bei Verwendung des Caecuminhalts faserreich gefütterter Schweine. Die N- und Mineralstoffretentionen (Ca, Mg, Na, K) nahmen bei faserreicher Fütterung zu.Die drei Schweineherkünfte unterschieden sich in ihrem Faserverdauungsvermögen. Es zeigte sich jedoch keine generelle Überlegenheit der beiden alten Landrassen gegenüber der modernen Gebrauchskreuzung. Die Schwäbisch-Hällischen Schweine verdauten signifikant weniger Faser als die Bunten Bentheimer und die Gebrauchskreuzungen. Aufgrund der verdauungs- und transportphysiologischen Messungen waren für die Unterschiede im Faserverwertungsvermögen der drei Schweineherkünfte vor allem precaecale Verdauungs-prozesse ausschlaggebend, deren Wirkungsweisen und Konsequenzen für die Nährstoffverwertung und Tiergesundheit weiter erforscht werden müssen.Um zusätzlich den Einfluss ökologischer Futterrationen auf die Verdauungsprozesse zu untersuchen, wurden in einem ergänzenden, ebenfalls zweifaktoriell aufgebauten Stoffwechselversuch zwei Rationen (konventionelle Ration (CD) und ökologische Ration (OD)) und zwei verschiedene Schweineherkünfte (Buntes Bentheimer Schwein (BB) und eine moderne fleischbetonte Gebrauchskreuzung (CB)) getestet.Die Fütterung der OD bewirkte reduzierte Verdaulichkeiten aller Nährstoffe, mit Ausnahme von Rohfett und NfE. N- und Mineralstoffretentionen waren nicht signifikant durch die Rationen beeinflusst. Lediglich die Phosphorretention war durch ökologische Fütterung signifikant reduziert. BB Schweine zeigten erhöhte Nährstoffverdaulichkeiten bei Fütterung der ökologischer Ration im Vergleich zu den CB Schweinen.Diese Ergebnisse zeigen gemeinsam mit denen des Zulageversuchs signifikante Einflüsse der Fütterung auf die Verdauungsprozesse, die zwischen den verschiedenen Schweinerassen variieren. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um Rückschlüsse auf den Einfluss einer Kombination aus faserreicher Fütterung und mit der Fütterung ökologischer Rationen assoziierter Faktoren auf Verdauungsprozesse und damit die Eignung bestimmter Schweinerassen für den ökologischen Landbau ziehen zu können.