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Wasseraufnahme und artspezifische hydraulische Eigenschaften der Feinwurzeln von Buche, Eiche und Fichte: In situ-Messungen an Altbäumen

dc.contributor.advisorLeuschner, Christoph Prof. Dr.de
dc.contributor.authorConers, Heinzde
dc.date.accessioned2012-04-16T14:46:39Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:42Zde
dc.date.issued2002-09-17de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-ABF1-Dde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-103
dc.description.abstract1. Der Einsatz von Miniatursaftflußanlagen an 3-4 mm starken Wurzeln und die anschließende Bestimmung der Wurzeloberfläche erlaubte in der vorliegenden Untersuchung erstmals die direkte Bestimmung oberflächenspezifischer Wasseraufnahmeraten von Baumwurzeln unter in situ-Bedingungen am natürlichen Standort. Durch präzise Kalibrierung und eine modifizierte Berechnungsmethode konnten auch geringe Saftflußraten in den Wurzeln mitteleuropäischer Waldbäume gemessen werden. 2. Im Tagesgang war ein enger zeitlicher Zusammenhang zwischen der Wurzel- und Stammsaftflußrate zu beobachten. Die Wasseraufnahme ist also im SPAC eng an die Transpirationsrate gekoppelt. Synchrone Messungen an Zweigen, Stamm und Wurzel einer Buche ergaben bei guter Wasserversorgung eine zeitliche Verzögerung der Saftflußrate von jeweils nur etwa 5 min zwischen den Baumkompartimenten. 3. Verschiedene Wurzelstränge eines Baumes unterschieden sich in ihren Wasseraufnahmeraten um ein Vielfaches (Variationskoeffizient: 50-100 %). Tagesmaxima der Saftflußrate betrugen etwa 2-10 g h-1, was in der Tagessumme einer oberflächenspezifischen Wasseraufnahmerate von etwa 500-1000 g m-2d-1 entsprach. 4. Ein Vergleich der Wasseraufnahme von Buchenwurzeln an unterschiedlich wasserversorgten Standorten ergab leicht erhöhte oberflächenspezifische Aufnahmeraten am trockensten Standort. Hier wurde auch eine deutliche Tiefenverlagerung der Wasserschöpfung bei Trockenheit beobachtet. In zwei Fällen wurden an diesem Standort extrem kurz verzweigte Wurzelstränge mit Wasseraufnahmeraten bis zu 7000 g m-2 d-1 gefunden. Die Bedeutung solcher "high capacity roots" für die Wasserbilanz von Altbäumen konnte aufgrund fehlender weiterer vergleichbarer Befunde nicht abschließend geklärt werden. 5. Die anatomische Analyse von Buchen-, Eichen- und Fichtenschwach- und feinwurzeln vom Standort Lüneburger Heide ergab für alle Arten bereits direkt hinter der meist mykorrhizierten Wurzelspitze ein vollständig ausdifferenziertes Periderm; das Primärstadium der Wurzelentwicklung mit Stele, Endodermis, Cortex und Exodermis sowie einer apikalen Wurzelhaarzone konnte bei keiner Wurzel festgestellt werden. Der Vergleich der Peridermstärke und des Suberingehalts im Abschlußgewebe ergab signifikante Unterschiede zwischen den Arten in der Reihenfolge Eiche > Buche > Fichte. 6. Trotz bedeutender artspezifischer anatomischer Unterschiede wiesen die drei Baumarten beim direkten Vergleich ähnlich hohe in situ-Wasseraufnahmeraten am Standort Lüneburger Heide auf. Aus den gemessenen oberflächenspezifischen Flußraten und der Potentialdifferenz zwischen Wurzel und Boden wurden radiale Leitfähigkeiten (Lpr) berechnet, die erstaunlich gut mit den Ergebnissen von Laborexperimenten mit der Wurzeldrucksonde übereinstimmen, obwohl beiden Werten grundlegend verschiedene Methoden und Rahmenbedingungen zugrunde liegen. 7. Alle drei Baumarten besaßen deutlich höhere oberflächenspezifische Wasseraufnahmeraten in der organischen Auflage als im Mineralboden. Besonders bei rasch sinkenden Matrixpotentialen im grobporigen Mineralboden spielt die intensiv durchwurzelte organische Auflage am Sandstandort Lüneburger Heide eine bedeutende Rolle im Wasserhaushalt der Bäume. 8. Bei Freilandexperimenten wurde durch Dekapitation einzelner Wurzeln der radiale Wurzelwiderstand ausgeschaltet. Der dadurch stets induzierte rasche Anstieg der Flußrate um etwa das 10-fache läßt darauf schließen, daß der radiale Wurzelwiderstand bedeutend größer ist als der axiale Widerstand im Xylem. 9. Bewässerungsexperimente während einer Trockenperiode am Standort Lüneburger Heide bewirkten einen sofortigen Wiederanstieg der Wurzelsaftflußrate. Eine irreversible Schädigung der Feinwurzeln durch Trockenheit ist also nicht zu vermuten. Mögliche Embolien im Xylem der Feinwurzeln konnten offenbar binnen kurzer Zeit behoben werden. 10. Zusammenfassend läßt sich folgern, daß die Kombination der Saftflußmessung an dünnen Baumwurzeln mit der anschließenden Bestimmung der aufnehmenden Oberfläche bzw. Biomasse ein großes Potential für die weitere experimentelle Untersuchung des Wasserflusses in Baumwurzelsystemen unter in situ-Bedingungen am natürlichen Standort bietet.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyrdiss.htmde
dc.titleWasseraufnahme und artspezifische hydraulische Eigenschaften der Feinwurzeln von Buche, Eiche und Fichte: In situ-Messungen an Altbäumende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedWater uptake and species-specific hydraulic properties of beech, oak and spruce fine roots: In situ measurements on old-growth treesde
dc.contributor.refereeLeuschner, Christoph Prof. Dr.de
dc.date.examination2001-10-30de
dc.subject.dnb570 Biowissenschaften, Biologiede
dc.description.abstracteng1. In this study, the application of miniature sap flow gauges to 3-4 mm roots and subsequent determination of absorbing root area allowed measurement of surface-specific water uptake rates of tree roots under in situ conditions. With precise calibration and a modified calculation method even the small sap flow rates in fine roots of central European tree species could be determined. 2. Root and stem sap flow rates are tightly coupled in their daily time course. Thus, water uptake and transpiration are strongly related in the SPAC. Simultaneous measurement on branches, stem and roots of a well watered beech resulted in a time lag of only 5 min between each compartment. 3. Water uptake via different roots of one tree varied widely (variation coefficient: 50-100%). Daily maximum of root sap flow was about 2-10 g h-1, leading to daily totals of 500-1000 g m-2d-1 in surface-specific water uptake. 4. A comparison of root water uptake in three beech stands with different water regime revealed slightly higher surface-specific uptake rates for the driest stand. Here, water was taken from deeper soil horizons. Two beech roots at this site were extremely short and showed water uptake rates up to 7000 g m-2d-1. The relevance of such "high capacity roots" for the water balance of the stand could not be finally clarified due to the lack of additional examples of such roots. 5. Anatomical analysis showed that fine roots of beech, oak, and spruce from the Lüneburger Heide site have a completely differentiated periderm just behind the mycorrhizal root tip. The primary state of root development could not be found in any of the the investigated roots. Direct comparison of periderm thickness and suberin content yielded significant differences among the species in the order oak > beech > spruce. 6. In contrast to great anatomical differences, in situ water uptake rates were in the same range for all 3 tree species at the Lüneburger Heide site. Radial hydraulic conductivities calculated from surface-specific flow rates and root-soil potential differences were remarkably similar to results from laboratory experiments with the root pressure probe, although the results are based on different methods and environmental conditions. 7. Surface-specific water uptake rates in the organic soil layer were distinctly higher than in the mineral soil for all three species. In particular during periods with a rapid decrease in water potential in the coarse sandy soil of the Lüneburger Heide site, the organic layer plays an important role in the water balance of the trees. 8. In field experiments, root radial hydraulic resistance was eliminated by decapitation. This procedure always resulted in a sharp increase of flow rate, leading to the conclusion that root radial resistance is much higher than axial hydraulic resistance inside the xylem. 9. Irrigation experiments in a dry period at the Lüneburger Heide site always resulted in a sharp increase of root sap flow. Thus, irreversible damage of fine roots due to drought is unlikely. Obviously, embolism in the root xylem, if it occurs, can be repaired very quickly. 10. As a conclusion, the combination of sap flow measurement on tree fine roots and subsequent determination of absorbing root area or biomass, respectively, offers a great potential for further investigation of water flow in tree root systems under in situ conditions.de
dc.contributor.coRefereeDierschke, Hartmut Prof. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerWurzelnde
dc.subject.gerWasseraufnahmede
dc.subject.gerSaftflußde
dc.subject.gerheat balancede
dc.subject.gerBäumede
dc.subject.gerhydraulischer Widerstandde
dc.subject.gerhydraulische Leitfähigkeitde
dc.subject.engrootsde
dc.subject.engwater uptakede
dc.subject.engsap flowde
dc.subject.engheat balancede
dc.subject.engtreesde
dc.subject.enghydraulic resistancede
dc.subject.enghydraulic conductivityde
dc.subject.bk42.44de
dc.subject.bk42.41de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1138-6de
dc.identifier.purlwebdoc-1138de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullWNA 250: Wald, Urwald {Biologie, Ökologie}de
dc.subject.gokfullWVE 420: Wasserhaushalt {Botanik, Pflanzenphysiologie, Stoffwechsel}de
dc.subject.gokfullWVC 400: Wurzeln {Botanik, Pflanzenmorphologie}de
dc.identifier.ppn355310066


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