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Untersuchung zur Bedeutung von Bewegungsangst bei chronischen Rückenschmerzen

dc.contributor.advisorKröner-Herwig, Birgit Prof. Dr.de
dc.contributor.authorKronshage, Utade
dc.date.accessioned2012-04-16T14:46:51Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:27Zde
dc.date.issued2002-01-15de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AC04-Cde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-122
dc.description.abstractIn vielen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass Patienten mit chronischen Rückenschmerzen in hohem Maße dazu neigen, bestimmte Bewegungen zu vermeiden. Diese Vermeidung kann zu generellem Rückzugs- und Schonverhalten führen, was wiederum einen schlechten körperlichen Zustand bzw. Depressivität aufgrund eines Mangels an sozialen Verstärkern zur Folge haben kann. Bisher ist jedoch noch nicht gut untersucht, ob die Patienten die Bewegungen vermeiden, weil sie tatsächlich Angst vor diesen Bewegungen erleben oder ob sie eher aufgrund von kognitiven Schemata über die Schädlichkeit von Bewegungen handeln. Um dieser Frage nachzugehen werden im experimentellen Teil der vorliegenden Studie zwei Paradigmen verwendet, die sich bei der Untersuchung von Phobien bereits mehrfach bewährt haben: das Startle-Paradigma und der Covariation Bias. Dabei reflektiert die Startle-Reaktion (die Ableitung des Schreckreflexes am Augenmuskel) die Aktivierung des neuronalen Vermeidungs-/Fluchtsystems und gibt Aufschluss über die emotionale Situation, in der sich eine Person befindet. Der Covariation Bias (die Angabe über die Assoziation eines Stimulus mit einem aversiven Reiz) gibt Hinweise auf die Informationsverarbeitung einer Person und erlaubt Rückschlüsse darüber, inwieweit bestimmte Reize alsbesonders bedrohlich bewertet werden. Untersucht werden 36 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, sowie 18 Patienten mit chronischen Kopfschmerzen und 18 gesunde Probanden. Alle Versuchspersonen werden mit Bildern von rückenschmerzrelevanten und von angenehmen Bewegungen konfrontiert und ihre Startle-Reaktion bzw. der Covariation Bias erhoben. Es wird davon ausgegangen, dass die Patienten mit chronischen Rückenschmerzen bei der Betrachtung der rückenschmerzrelevanten Bilder gegenüber der Kontrollgruppe eine erhöhte Startle-Reaktion zeigen und einen erhöhten Covariation Bias, d.h. dass sie häufiger fälschlich davon ausgehen, dass diese Bilder mit einem aversiven Reiz (lauter Ton) gemeinsam präsentiert worden sind. Zudem wird erwartet dass sie diese Bilder negativer bewerten als die Personen der beiden Kontrollgruppen. Da im Zusammenhang mit Angst vor Bewegungen auch das Konzept der Fear-Avoidance Beliefs diskutiert wird, wird zudem untersucht, ob sich die Probanden in ihren Reaktionen unterscheiden, je nachdem, ob sie ausgeprägte Fear-Avoidance Beliefs zeigen oder nicht. Um Aufschluss darüber zu erhalten, ob mit dem Fear-Avoidance Beliefs Questionnaire eher unmittelbar erlebte Angst vor Schmerzen erfasst wird oder eher allgemeine Einstellungen zur Notwendigkeit von Rückzug und Vermeidung bei Schmerzen, wird im zweiten Teil der Untersuchung der Zusammenhang des Fear-Avoidance Beliefs Questionnaires mit zwei selbst erstellten Fragebögen erhoben, die diese psychologischen Prozesse abbilden sollen. Die untersuchten Rückenschmerzpatienten zeigen keine Erhöhung der Startle-Reaktion bei der Konfrontation mit rückenschmerzrelevanten Bildern. Das deutet darauf hin, das die Patienten in diesem Zusammenhang keine akute Angst erleben. Die Patienten schätzen die Bilder jedoch negativer ein als die Personen der beiden Kontrollgruppen und sie zeigen einen erhöhten Covariation Bias. Offenbar bewerten also die Patienten mit Rückenschmerzen die rückenschmerzrelevanten Bewegungen als bedrohlicher bzw. schädlicher als die Probanden der beiden Kontrollgruppen. Ob die Probanden ausgeprägte Fear-Avoidance Beliefs aufweisen oder nicht, hat dabei keinen Einfluss auf die Reaktion der Rückenschmerzpatienten. Die Analyse der Fragebogenzusammenhänge ergibt kein klares Bild darüber, welche Prozesse der Fear-Avoidance Beliefs Questionnaire erfasst. Offenbar scheint jedoch das Konzept von Gefährlichkeit bestimmter Bewegungen, das die Rückenschmerzpatienten hier zeigen, von Fear-Avoidance Beliefs relativ unabhängig zu sein. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Vermeidungsverhalten der Patienten mit chronischen Rückenschmerzen weniger durch unmittelbar erlebte Angst vor Bewegungen motiviert wird, sondern eher durch kognitive Schemata über die Gefährlichkeit bestimmter Bewegungen.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyrdiss.htmde
dc.titleUntersuchung zur Bedeutung von Bewegungsangst bei chronischen Rückenschmerzende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedThe role of fear of movement in chronic low back painde
dc.contributor.refereeKröner-Herwig, Birgit Prof. Dr.de
dc.date.examination2001-10-31de
dc.subject.dnb150 Psychologiede
dc.description.abstractengPain research has shown that fear avoidance beliefs determine disability from back pain to a significant degree. It is assumed that certain movements or activities motivate avoidance behavior. It has not yet been established whether the construct fear of movement has a cognitive and/or emotional basis. Startle response measures reliably differentiate the affective quality of a stimulus. The Covariation Bias (overestimation of the covariation betweeen fear-relevant stimuli and aversive outcomes) shows if certain stimuli are fear relevant or not. The present study investigates whether back pain patients show a startle response and a covaration bias typical to aversive stimuli when confronted with pictures of back pain related movements.Thirty six patients with chronic low back pain, eighteen headache patients and eighteen healthy controls were presented pictures of back pain related movements and of pleasant movements. Back pain patients did not show the predicted startle potentiation when viewing back pain related pictures in comparison to pleasant pictures. The subjective ratings of emotional quality of the movement pictures differed significantly between the groups. The back pain patients showed a significant covariation bias to the negative movement pictures in contrast to the other two groups. Results may indicate that the affective component of fear of movement is less important than the cognitive one, which the startle response does not reflect.de
dc.contributor.coRefereeRammsayer, Thomas Prof. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerChronischer Rückenschmerzde
dc.subject.gerBewegungsangstde
dc.subject.gerFear Avoidancede
dc.subject.gerStartle-Paradigmade
dc.subject.gerCovariation Biasde
dc.subject.engChronic low back painde
dc.subject.engfear of movementde
dc.subject.engfear-avoidancede
dc.subject.engstartle-paradigmde
dc.subject.engcovariation biasde
dc.subject.bk77.71de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1188-3de
dc.identifier.purlwebdoc-1188de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.identifier.ppn345128702


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