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Oxidativer Metabolismus von Kynurensäure und ihren Analoga

Untersuchungen an dem einzelligen Modellorganismus Lingulodinium polyedrum und an radikalgenerierenden Systemen

dc.contributor.advisorHardeland, Rüdiger Prof. Dr.de
dc.contributor.authorZsizsik, Beatede
dc.date.accessioned2012-04-16T14:47:06Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:47Zde
dc.date.issued2002-02-05de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AC1E-3de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-147
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-147
dc.description.abstractIn der vorliegenden Arbeit wurde der oxidative Metabolismus der Kynurensäure unter Berücksichtigung enzymatischer wie nicht-enzymatischer Reaktionsschritte untersucht. Hierbei wurde zum einen ein ei nzelliger Modellorganismus, Lingulo-dinium polyedrum, eingesetzt und zum anderen wurden diver-se ch emische Systeme verwendet. Die Bidung von Kynuren-säure wurde bei L. polyedrum anhand zweier Enzyme verfolgt, der L-Kynurenin:2-Oxoglutarat-Aminotransferase und der L-Tryptophan:2-Oxoglutarat-Aminotransferase, ferner durch Mes-sung der Freisetzung ins Medium nach Inkubation der Zellen mit L-Kynurenin. Beide Enzyme zeigen nennenswerte Aktivi-täten und weisen bimodale tagesperiodische Muster auf. Bei Messu ng der Kynurensäure-Freisetzung im Licht liegen die Enzymaktivitäten ca. eine Größenordnung unter d en Frei-setzungsraten, können diese also nicht erklären. Freisetzung und demnach offenbar auch Bild ung sind in hohem Maße lichtabhängig. In belichteten Homogenaten wird die Kynuren-säure-Bildung dur ch CCCP und Paraquat erhöht, durch DCMU erniedrigt. Diese offenkundige Beziehung zur Photo-synthese legt eine Generierung durch Oxidantien aus den Photosystemen nahe. In diesem Zusammenhang konnte e in neuer Stoffwechselweg der Kynurensäure-Synthese aus Ky-nurenin identifiziert werden: Eine unspez ifische Hämoperoxi-dase vermag in Gegenwart von H2O2 Kynurensäure zu bilden. Analog zur Bildung von Kynurensäure aus Kynurenin wurde der Umsatz von 3-Hydroxykynurenin zu Xanthu rensäure bei L. polyedrum untersucht. Auch hier war der Umsatz lichtabhän-gig, doch nicht in dem st arken Maße wie bei der Kynurensäu-re. Neben Xanthurensäure traten in den HPLC-Chromatogram-men mind estens ein, manchmal auch zwei weitere Produkte auf, was mit dem verzweigenden Stoffwechsel in Eink lang steht. Kynurensäure, Indol-3-pyruvat, 4-Hydroxychinolin, Chi-naldinsäure und Xanthurensäure wu rden auf ihre Eigenschaf-ten als Radikalfänger anhand folgender Systeme untersucht: einem Kompetiti onstest mit ABTS, der das Fangen von Hyd-roxylradikalen wiedergibt; einem ABTS-Kationradikal-Reduk- tionstest, der Einelektronentransferreaktionen mit orga-nischen Radikalen reflektiert; einem Hämato xylinautoxida-tionstest, der das Fangen von Superoxidanionen mißt; einem schwach alkalischen H2O2-S ystem, das sich sowohl für Mes-sungen der radikalabhängigen Chemilumineszenz wie auch nachfolgender Produktanalyse eignet. Die Kynurensäure-Vor-stufe Indol-3-pyruvat besitzt eine hinreichend hohe Rea ktivität, um nicht nur Hydroxyl- und ABTS-Kationradikale, sondern auch Superoxidanionen ohne zusätz liche Katalyse zu fangen. Die Chemilumineszenz in Gegenwart der kompetierenden Ra-dikalfänger DMSO und Tiron zeigt, daß zwei Reaktionen ne-beneinander ablaufen. In diesem System ließ sich das Pro-du kt Kynurensäure nachweisen. Kynurensäure erwies sich als Hydroxylradikalfänger, jedoch ohne besonde rs auffällige Reaktivität. ABTS-Kationradikale vermochte die Kynurensäure nur wenig effizient zu fa ngen, desgleichen Superoxidanionen in Abwesenheit eines Katalysators. Die Chemilumineszenz-studien zeigten, daß die Emitterbildung weitgehend von der Interaktion mit Hydroxylradikalen abhängig ist, daß anschlie-ßend jedoch von einem Intermediat Superoxidanionen gefan-gen werden können. Vergleiche mit den Strukturanaloga 4-Hydroxychinolin und Chinaldinsäure ergaben, daß sowohl die Carboxylgrupp e als auch der 4-Hydroxylrest für die Eigen-geschaftten als Radikalfänger und als Luminophoren entsc hei-dend sind. Das weitere Analogon Xanthurensäure zeigte auf-grund der zusätzlichen Hydroxylgruppe eine höhere Reaktivi-tät als Kynurensäure. Sie erwies sich als ein potenter Fän-ger von Hydroxyl- und ABTS-Kationradikalen sowie von Super-oxidanionen. Die Chemilumineszenz bei der Oxidation von Ky nurensäure, 4-Hydroxychinolin, aber mehr noch von Xanthu-rensäure fiel durch ungewöhnlich lange Dau er, verbunden mit langsamen Anstiegen, auf, die die Bildung stabiler Zwischen-produkte nahelegen. F ür die Bildung eines isolierten und wei-teranalysierten Hauptprodukts aus der Kynurensäure-Oxida-ti on wird ein Mechanismus vorgeschlagen, bei dem zwei Hyd-roxylradikale und ein Superoxidanion gefang en sowie ein Stickstoffmonoxid freigesetzt werden. Das Produkt wäre ein 2-Hydroxychromanon bzw. des sen Tautomer 2,4-Dihydroxychro-men. Die antioxidative Wirkung von Kynurensäure wurde, im Vergleich zum indolischen Radikalfänger Melatonin, anhand der Hemmung der 2-Desoxyribose-Destruktion in einem Sys-tem nachgewiesen, das auf der kontinuierlichen Generierung von Hydroxylradikalen durch Belichtu ng von N-Hydroxy-2-pyri-dinthion beruht. Xanthurensäure erwies sich in diesem Sys-tem noch wesentli ch potenter. In einem entsprechenden pho-tokatalytischen System auf der Basis von Aminolävulinsäure (ALA) verhielt sich Kynurensäure jedoch stark prooxidativ. Das prooxidative Verhalten der Kombinat ion von Kynuren-säure und ALA ist von potentieller Bedeutung bei Porphyrien.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyrdiss.htmde
dc.titleOxidativer Metabolismus von Kynurensäure und ihren Analogade
dc.title.alternativeUntersuchungen an dem einzelligen Modellorganismus Lingulodinium polyedrum und an radikalgenerierenden Systemende
dc.typedoctoralThesis
dc.title.translatedOxidativer Metabolismus von Kynurensäure und ihren Analogade
dc.contributor.refereeElsner, Norbert Prof. Drde
dc.date.examination2001-06-26de
dc.subject.dnb570 Biowissenschaften, Biologiede
dc.description.abstractengIn the following work I am examining the oxidative metabolism of kynurenic acid by taking also into consideration the enzymatic and non-enzymatic reaction phases. Therefore, I used, on one hand, a unicellular modelorganism; Lingulo-dinium polyedrum and on the other hand diverse chemical systems. I examined the formation of kynurenic acid by L. polyedrum for witch the two following enzymes are responsible: L-kynurenine:2-oxoglutarate-aminotransferase and L-tryptophan:2-oxoglutarate-aminotransferase. Further, I measured the release of the formed kynurenic acid to the medium after incubating the cells with L-kynurenine. Both enzymes are showing considerable activity and bimodale diurnal time patterns. While the release rates of kynurenic acid in the light are a scale larger than the measured enzyme activities, the enzyme activities in themselves cannot totally explain the release rate of kynurenic acid. The release and also the apparent formation are strongly light-dependent. In! the exposed homogenates the formation of kynurenic acid is increased by CCCP and paraquat, and is decreased by DCMU. This obvious relationship to fotosynthesis suggests the generation of oxidants from the fotosystems. In this context I could identify a new metabolic pathway of kynurenic acid-synthesis from kynurenin: a non-specific hemoperoxidase prefers to bild kynurenic acid in the presence of H2O2. Similar to the formation of kynurenic acid from kynurenine was the transformation from 3-hydroxy-kynurenin to xanthurenic acid by L. polyedrum investiga-ted. The formation of xanthurenic acid from 3-hydroxykynure-nine was here also light-dependent although not in so an extreme way like in the case of kynurenic acid. Kynurenic acid, indole-3-pyruvic acid, 4-hydroxyquinoline, quinaldic acid and xanthurenic acid was investigated of its radical scavenging properties using the following systems: an ABTS-competition test, an ABTS cation radical reduction-test, a hematoxylin autoxidat! ion-test, an alkaline H2O2 system that is used for measuring the radical-dependent chemiluminescence and the following product analysis. For the formation of an isolated and further analysed main product from the oxidation of kynurenic acid a mechanism is suggested. the product could be a 2-hydroxychromanone or its tautomer 2,4-dihydroxy-chromene.de
dc.title.alternativeTranslatedUntersuchungen an dem einzelligen Modellorganismus Lingulodinium polyedrum und an radikalgenerierenden Systemende
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerKynurensäurede
dc.subject.gerIndol-3-pyruvatde
dc.subject.gerXanthurensäurede
dc.subject.ger4-Hydroxychinolinde
dc.subject.gerChinaldinsäurede
dc.subject.gerL-Tryptophan:2-Oxoglutarat-Aminotransferasede
dc.subject.gerL-Kynurenin:2-Oxoglutarat-Aminotransferasede
dc.subject.gerFreie Radikalede
dc.subject.gerHydroxylradikalde
dc.subject.gerSuperoxidanionradikalde
dc.subject.gerABTS-Kationradikalde
dc.subject.gerLingulodinium polyedrumde
dc.subject.gerKynurensäurede
dc.subject.gerIndol-3-pyruvatde
dc.subject.gerXanthurensäurede
dc.subject.ger4-Hydroxychinolinde
dc.subject.gerChinaldinsäurede
dc.subject.gerL-Tryptophan:2-Oxoglutarat-Aminotransferasede
dc.subject.gerL-Kynurenin:2-Oxoglutarat-Aminotransferasede
dc.subject.gerFreie Radikalede
dc.subject.gerHydroxylradikalde
dc.subject.gerSuperoxidanionradikalde
dc.subject.gerABTS-Kationradikalde
dc.subject.gerLingulodinium polyedrumde
dc.subject.bk42.17 Allgemeine Physiologiede
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1261-8de
dc.identifier.purlwebdoc-1261de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullWI 000: Adaptation, Allgemeine Physiologie, Homoeostase, Thermobiologie {Biologie}de
dc.identifier.ppn342410164


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