Entwicklung Kumulativen Rehearsals als Gedächtnisstrategie

Abstract

Im Rahmen von Gedächtnisanforderungen unterliegen Einsatz und Ausführung verbaler Wiederholstrategien (Rehearsal) bei Kindern zwischen 8 und 12 Jahren entwicklungsbedingten Veränderungen. Im Verlauf der Grundschuljahre findet ein Wechsel von eher passiven hin zu aktiveren Formen (kumulatives Rehearsal) dieser Gedächtnisstrategie statt. In der vorliegenden Dissertation werden zwei eigene unlängst publizierte längsschnittlich angelegte Studien und eine weiterführende Untersuchung zur Entwicklung von Rehearsal bei Kindern zwischen 8 und 10 Jahren dargestellt. Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Entwicklungsanalysen verfolgen drei Untersuchungsstränge. Der erste behandelt qualitative Veränderungen des Rehearsals, im Sinne von Veränderungen der Güte fortgeschrittenen strategischen Verhaltens. Der zweite Untersuchungsstrang befasst sich mit quantitativen Veränderungen, die die Häufigkeit des Einsatzes strategischen Verhaltens betreffen. Der dritte Untersuchungsstrang prüft schließlich die Reproduktionskonsequenzen dieser qualitativen und quantitativen Veränderungen. Über alle Analysen hinweg wird deutlich, dass sich die Entwicklung der Gedächtnisstrategie Rehearsal durch Variabilität und Adaptivität in der Strategiewahl und im Strategieeinsatz auszeichnet. Zusätzlich zeigen die durchgeführten Studien, dass eine enge Parallelität zwischen fortgeschrittenen Lernprozessen und den nachfolgenden Abrufprozessen besteht.