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Überzeugungen und Einstellungen zu Rückenschmerzen bei Deutschen und Taiwanern

dc.contributor.advisorKröner-Herwig, Birgit Prof. Dr.de
dc.contributor.authorChuang, Ching-Hode
dc.date.accessioned2012-04-16T14:52:31Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:49Zde
dc.date.issued2009-07-01de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AD63-Cde
dc.description.abstractZusammenfassung Bei der Chronifizierung von Schmerzen sind psychosoziale Faktoren wichtige Prädikatoren. Die subjektive Beeinträchtigung, die Bewertung, Wahrnehmung und Interpretation des Schmerzes korrelieren mit chronischen Schmerzen häufig stärker als die objektive physiologische Ursache. Die Wahrnehmung und Interpretation von Schmerzen sind von sozialen Faktoren und der jeweiligen Kultur abhängig, darunter auch das Wissen der Bevölkerung über zur Verfügung stehende Heilmethoden gehört hierzu, denn das Laienwissen über Krankheit wird je nach akzeptierten Heilungsansätzen unterschiedlich konstruiert. Der Vergleich zwischen einem mitteleuropäischen Land, Deutschland, in dem biomedizinische Heilmethoden eine große Rolle spielen, und einem asiatischen Land, Taiwan, in dem - wie für viele asiatische Länder typisch - die Biomedizin durch traditionelle Heilungsmethoden (wie TCM, Ayurveda) ergänzt wird, die in der Bevölkerung weithin akzeptiert werden, erschien vor diesem Hintergrund besonders interessant. Ziel der Studie war es, verschiedene Dimensionen von Laienwissen bei Rückenschmerzen in Deutschland und Taiwan zu erheben und zu vergleichen. Das Laienwissen wurde in dieser Arbeit als Kausal- und Kontrollattributionen, Fatalismus und Stoizismus, sowie Behandlungsmöglichkeiten operationalisiert. Ein für diese Studie entwickelter Selbstbericht-Fragebogen wurde als Erhebungsinstrument eingesetzt. Die Stichprobe bestand aus jeweils zwei Gruppen von Rückenschmerzpatienten und gesunden Probanden aus Deutschland und Taiwan. Die Studie gliederte sich in zwei Teile. Der erste Teil war eine indirekte Messung der Überzeugungen zu Rückenschmerzen durch Vorgabe einer Fallvignette. Die Vignette bezog zwei Faktoren mit ein: "mit" vs. "ohne klaren medizinischen Befund" und "chronischer" vs. "akuter Schmerz". Die unabhängigen Variablen waren vier durch die Kombinationen der binären Paare erzeugten Faktoren. Die abhängige Variable war die Überzeugung zu Rückenschmerzen. Der zweite Teil enthielt eine direkte Messung der allgemeinen Einstellung zu chronischen Rückenschmerzen.Die Auswertung der Vignettenstudie zeigte, dass die taiwanischen im Vergleich zu den deutschen Probanden dazu tendierte, biomedizinische Attributionen zu benutzen. Unterschiede der psychosozialen Attributionen zwischen den beiden Kulturen und zwischen den beiden Gruppen (Kontroll- und Patientengruppen) konnten nicht bestätigt werden. Zwischen den Faktoren Kultur und Gruppe und den Faktoren Kultur und Schmerzstatus ergab sich ein Interaktionseffekt. Die Taiwaner beurteilten den von der Vignette beschriebenen Krankheitszustand eher fatalistisch als die Deutschen. Die psychosozialen Kausal- und Kontrollattributionen und Fatalismus waren bei den Vignettenversionen, in denen chronischer Schmerz beschrieben wird, stärker ausgeprägt als bei akutem Schmerz. Die Auswertung des Fragebogens zu den allgemeinen Einstellungen und Überzeugungen zeigte ein ähnliches Ergebnis wie das oben beschriebene: Die Taiwaner gaben eher biomedizinische Attributionen an, ihre Haltung gegenüber chronischen Schmerzen war generell eher von Stoizismus geprägt. Sie vertrauten dabei dennoch mehr auf verschiedene Behandlungsmöglichkeiten als die Deutschen.Kulturelle Unterschiede fanden sich bei den Überzeugungen in Bezug auf biomedizinische Kausal- und Kontrollattributionen, Fatalismus, stoische Haltung und Einstellungen zu Behandlungsmöglichkeiten. Das Ergebnis der fehlenden kulturellen Unterschiedlichkeit bei den psychosozialen Attributionen kann ein Hinweis darauf sein, dass die in der westlichen Kultur absichtlich getrennten Begriffe Biomedizin (oder Soma) und Psyche vielleicht Artefakte sind. Die Tendenz der taiwanischen Stichprobe, bei der die Probanden vorwiegend biomedizinische Kausal- und Kontrollattributionen benutzten, entspricht vielleicht der Diskussion über Somatisierung , dass nämlich die Asiaten dazu neigen, ihre (psychische) Krankheit zu somatisieren. Umgekehrt könnte man formulieren, dass die Deutschen ihren Krankheitszustand leicht zu psychologisieren neigen. Der Grund für die unterschiedliche Haltung gegenüber chronischen Rückenschmerzen (bzw. Stoizismus) und Einstellungen zu Behandlungsmöglichkeiten ist vielleicht in unterschiedlichen makro-soziokulturellen Bedingungen zu suchen, wie in den unterschiedlichen sozialen und Krankenversicherungssystemen.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/de/de
dc.titleÜberzeugungen und Einstellungen zu Rückenschmerzen bei Deutschen und Taiwanernde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedAttitudes and Beliefs of Low Back Pain between People from Germany and Taiwande
dc.contributor.refereeStahl, Jutta PD Dr.de
dc.date.examination2009-01-15de
dc.subject.dnb150 Psychologiede
dc.description.abstractengSummary The psychosocial factors are important predictors for the chronification of a pain. Compared to the objective physical factors, chronic pains correlate stronger with disability, rating, perception and interpretation of pains. Different cultures and social factors, such as the knowledge of the available medical treatment, influence possibly the perception and the interpretation of pain. The nonprofessional beliefs about sickness and illness is dependent on the accepted medical approach. As in most Western European countries, in Germany is the biomedicine the most popular therapy form. In many Asian countries, as in Taiwan, not only is the so called western medicine supplement from the population widely accepted but also the traditional medicine.The goal of this study was to establish and compare the difference of thoughts concerning low back pain from various people from Taiwan and Germany. This including the nonprofessional beliefs as to the causal, control attributions, fatalism, stoicism and the possible medical treatment. Participators for this study were healthy people and patients with low back pain problems from Taiwan and Germany. Questionnaires, which were developed for this study, were used as the as a comparison instrument. Two random groups, low back pain patients and healthy people were chosen separately from Taiwan and Germany. The study contains two parts: the first part uses the Vignette-technique , an indirect measurement to explore the beliefs of chronic low back pain. The vignette pertains two factors: with vs. without obvious medical findings and chronic vs. acute pain. The independent variables were four combinations from the two binary factors. The second part contains a direct measurement about the attitude towards chronic low back pain.The finding of the vignette study shows that compared to the Germans, Taiwanese generally prefer to use biomedical attributions. Regarding the psychosocial attributions, there are no differences between cultures or between control and patient groups. An interaction effect can be found between the factors culture and group and the factors culture and pain status . Taiwanese consider situation in the vignette more fatalistic than Germans. The psychosocial causal and control attributions and fatalism will be stressed in the Vignette with chronic pain as in the Vignette with acute pain. The finding of the second part with the general attitude about pain shows also the similar result as the first part: Taiwanese prefer to use the biomedical attributions to explain chronic pain and they believe deeper, one should confront pain. They trust more the different complementary treatment as do the Germans.Cultural differences were found in relation to biomedical causal and control attributions, fatalism, stoic behaviour and attitude to different possible complementary therapies. No difference of the psychosocial attributions between groups portends that the intended separate dual terms Biomedicin (or Soma) and psyche perhaps are an artefact. The tendency, that the Taiwanese sample predominatly uses the biomedical causal and control attributions, perhaps conforms the discussion about somatization , that is to say, Asians tend to present their (mental) problems through physical symptoms. Reversely it could be said, that Germans tend slightly to psychologising their physical symptoms. One possible explanation for the different attitudes (stoic behaviour and possible therapies) toward chronic low back pain is the different macro-social-culture conditions, as with the diverse social and health insurance systems.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerRückenschmerzende
dc.subject.gerAttributionende
dc.subject.gerKulturvergleichde
dc.subject.engLow Back Painde
dc.subject.engAttributionsde
dc.subject.engcultural comparisonde
dc.subject.bk77 Pyschologiede
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2156-1de
dc.identifier.purlwebdoc-2156de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.identifier.ppn612191370de


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