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Neue Einblicke in die SNARE-vermittelte Fusion: Detektion einzelner Proteoliposomen mit einem konfokalen Mikroskop

dc.contributor.advisorWalla, Peter Jomo Prof. Dr.de
dc.contributor.authorCypionka, Annade
dc.date.accessioned2012-04-16T14:52:54Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:20Zde
dc.date.issued2010-01-15de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AD89-7de
dc.description.abstractUnter der Vielzahl von intrazellulären Membranfusionen, die in einer eukaryotischen Zelle ablaufen, zieht die neuronale Exozytose das ganz besondere Interesse der Wissen-schaft auf sich. Das Wissen darüber, wie das Neurotransmitter-geladene Vesikel mit der präsynaptischen Membran fusioniert und seinen Inhalt in den synaptischen Spalt entleert, ist entscheidend für die Aufklärung von Erkrankungen des Nervensystems und für das Verständnis von Lernprozessen.Allen intrazellulären Membranfusionen ist gemein, dass sie durch die konservierte Proteinfamilie der SNAREs angetrieben werden. Diese Proteinen haben eine etwa 60 Aminosäuren lange, in Heptad-Wiederholungen angeordnete Sequenz, das SNARE-Motiv. Jeweils vier verschiedene SNARE-Motive sind auf die fusionierenden Membra-nen verteilt. Bei der Fusion lagern sie sich vom N-terminalen Ende des Motivs aus zusammen und bilden einen coiled coil-Komplex, wobei die beiden Membranen anei-nander gezogen werden und schließlich fusionieren. Die vor der Fusion liegenden Schritte, insbesondere das spezifische Herstellen eines Kontakts zwischen den fusionie-renden Membranen, auch Priming oder Docking genannt, werden je nach Prozess von ganz verschiedenen Proteinen kontrolliert. Bei der neuronalen Exozytose stabilisieren die Priming-Faktoren das Vesikel in einem hochfusogenen Zustand und binden es eng an die Plasmamembran. So kann das Vesikel beim Eintreffen des Ca(2+)-Signals in weniger als 100 µs mit der Membran verschmelzen und den Neurotransmitter ausschütten.Um den Einfluss verschiedener Faktoren auf diesen komplizierten Mechanismus zu verstehen, ist es sinnvoll, einzelne Regulatoren isoliert in einem artifiziellen System zu untersuchen. Dafür werden seit vielen Jahren SNARE-Proteine in fluoreszenzmarkierte Liposomen rekonstituiert und die Membranfusion über die Änderung der Fluoreszenzintensität beim Vermischen der Lipide beobachtet. In diesem Assay ist aber nur der letzte Schritt des Fusionsprozesses, das Verschmelzen der Membranen, zu beobachten. Davorliegende Schritte, vor allem das Herstellen eines stabilen Kontaktes zwischen den Liposomen, können nicht detektiert werden. Es fehlt also ein grundsätzliches Verständnis für die Intermediate, die bei dieser Fusionsreaktion auftreten. Ohne dieses Verständnis ist es aber unmöglich, den Einfluss verschiedener Faktoren, wie z.B. der zugesetzten regulatorischen Proteinen, der Membranzusammensetzung und krümmung oder der Art der Transmembrandomänen der Fusionsproteine zu klären.In der vorliegenden Arbeit wurde der Liposomen-Assay mit Hilfe von Einzelpartikelde-tektion weiterentwickelt. Die zur Markierung der Liposomen verwendeten FRET-Farbstoffe wurden auf die beiden zu fusionierenden Liposomen-Populationen verteilt. Die Liposomen wurden mit einem Konfokalmikroskop vermessen, was sowohl eine Fluoreszenzlebensdauer- wie auch eine FCCS (Fluoreszenz-Kreuzkorrelations-Spektroskopie)-Analyse erlaubt. So kann das Verschmelzen der Membranen als ein Absinken der Fluoreszenzlebensdauer des FRET-Donors beobachtet werden, während die Korrelation zwischen grünen und roten Fluoreszenzsignalen eine Aussage darüber zulässt, ob die Liposomen miteinander interagieren. Aus der simultanen Messung von Fluoreszenzlebensdauer und Kreuzkorrelation-Amplitude lässt sich so die relative An-zahl an interagierenden und fusionierten Teilchen messen, und daraus die relative Zahl der gedockten Liposomen bestimmen. Aus der Bestimmung der Teilchenzahlen in einer Autokorrelationsanalyse kann außerdem die Anzahl der Fusionsrunden berechnet werden.Hier wurde die Fusion von Liposomen untersucht, die mit den neuronalen Q-SNAREs SNAP-25A und Synatxin 1A bzw. dem neuronalen R-SNARE Synaptobrevin 2 rekons-tituiert waren. Der Q-SNARE-Komplex war mit einem Fragment des Synaptobrevin 2 stabilisiert, um die Bildung eines inerten Komplexes aus SNAP-25A und zwei Syntaxin 1A-Molekülen zu unterbinden. Die Ergebnisse zeigen, dass am Anfang der Fusions-reaktion bis zu 50 % der Liposomen einen gedockten Zustand eingehen. Dies ist im Einklang mit einem kinetischen Modell, bei dem der Übergang vom gedockten Zustand zu den fusionierten Membranen geschwindigkeitsbestimmend ist. In der hier vorliegen-den Arbeit ist dies wahrscheinlich auf die Verdrängung des stabilisierenden Synaptobrevin 2-Fragmentes zurückzuführen. Für Liposomen mit einem größeren Durchmesser ist eine deutlich reduzierte Membranspannung zu erwarten. Bei Verwendung dieser Liposomen ist in den hier gezeigten Experimenten die Fusionsgeschwindigkeit deutlich herabgesetzt, während die Docking-Geschwindigkeit vergleichbar bleibt. Im Durchschnitt durchlaufen die hier verwendeten Liposomen zwei Fusionsrunden.Im zweiten Teil der Arbeit wurde der Einfluss eines wichtigen Regulators der neuronalen Exozytose, des Complexin, auf die Fusion von Liposomen untersucht. Complexin wird als Stabilisator für ein spätes Fusionsintermediat der neuronalen Exozytose, den primed Zustand, diskutiert. Ein solch stabilisierender Effekt konnte mit dem hier entwickelten Assay nicht gezeigt werden. Der zu erwartende Anstieg der Anzahl von gedockten Liposomen und das Absinken der Fusionsgeschwindigkeit konnten nicht beobachtet werden. Der Einfluss des Complexins war eher schwach beschleunigend. Dies wurde auf die Fähigkeit des Complexins zurückgeführt, die fusionierenden Membranen über eine Interaktion seines C-Terminus zu vernetzen.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/de/de
dc.titleNeue Einblicke in die SNARE-vermittelte Fusion: Detektion einzelner Proteoliposomen mit einem konfokalen Mikroskopde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedNew insights into SNARE-mediated fusion: Detection of single proteoliposomes with a confocal microscopede
dc.contributor.refereeWalla, Peter Jomo Prof. Dr.de
dc.date.examination2009-12-17de
dc.subject.dnb570 Biowissenschaften, Biologiede
dc.description.abstractengNeuronal exocytosis is of special interest amongst the multitude of membrane fusion processes taking place in different eukaryotic cells. Understanding the mechanism of fusion between the neurotransmitter-loaded vesicle with the presynaptic membrane is crucial for unraveling learning processes and disorders of the nervous system.All intracellular membrane processes are driven by the conserved protein family of SNAREs. The SNAREs have a 60 amino acid sequence organized in heptad repeats called SNARE-motif. Four of these SNARE-motives are distributed between the fusing membranes. Upon fusion the N-terminal components of these motifs bind and form a coiled coil structure. Membranes are drawn together and finally fuse. All prefusion steps, especially the formation of a stable contact between the fusing membranes (priming or docking), are regulated by a large variety of proteins. In neuronal exocytosis, the vesicle is stabilized in a highly fusogenic state by so-called priming factors which bind the vesicle tightly to the membrane thereby ensuring that the vesicle can fuse with the membrane as little as 100 µs after the arrival of the Ca(2+)-trigger.To understand the influence of different factors on this complex mechanism, it is useful to isolate certain regulators and study them in an artificial system. For many years SNAREs have therefore been investigated in fluorescently labeled liposomes. Membrane fusion can then be measured as the change in fluorescence intensity upon mixing of the lipids. In this assay only the very last step, the fusion of the membranes, can be detected. A basic understanding for the intermediates occurring during liposome fusion is therefore lacking. Without the knowledge of the intermediates it is, however, impossible to elucidate the influence of different factors as, for example, regulating proteins, membrane composition, membrane curvature or the type of transmembrane regions on the fusion process.In this study, the liposome assay was improved by applying single molecule detection. The two FRET dyes used for fluorescence labeling were distributed between the two liposome populations. Liposomes were investigated with a confocal microscope which allowed for fluorescence lifetime analysis and fluorescence cross-correlation spectroscopy. The fusion of the membranes could therefore be observed by a decrease in the fluorescence intensity of the donor dye. Interactions of liposomes could be detected by a cross-correlation analysis between the red and the green fluorescence signals. The simultaneous observation of fluorescence lifetime and cross-correlation amplitude allows for the determination of the fraction of interacting and fused liposomes in a sample enabling the calculation of the number of docked liposomes. The determination of the absolute number of particles through an autocorrelation analysis can be used to determine the number of fusion rounds.Here, the fusion of liposomes reconstituted with the neuronal Q-SNAREs SNAP-25A and synatxin 1A and with liposomes containing the neuronal R-SNARE synaptobrebin 2 were investigated. The Q-SNARE complex was stabilized by a fragment of synaptobrevin 2 to prevent the formation of an inert complex of one SNAP-25A and two syntaxin 1A molecules. The results show that in the initial phase about 50 % of the liposomes form docked intermediates. This finding supports a kinetic model where the step from the docked intermediate to the fused one is rate determining. In the experiments presented this can be explained by the displacement of the stabilizing synaptobrevin 2 fragment. For liposomes with a larger diameter a decrease in membrane tension was expected. When larger liposomes were used for the fusion experiments fusion speed was significantly decreased, while the docking speed was comparable. On average the liposomes underwent two rounds of fusion.In the second part of the project, the influence of an important regulator of neuronal exocytosis, the protein complexin, was studied. Complexin is thought to stabilize a late intermediate of the neuronal exocytosis. Such a stabilizing effect could not be observed with the newly established assay. The expected increase in the number of docked liposomes and a simultaneous decrease in the number of fused liposomes could not be detected. The influence of complexin was slightly accelerating. This was explained by the ability of the complexin to bind membranes via its C-terminal domain.de
dc.contributor.coRefereeJahn, Reinhard Prof. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerSNAREde
dc.subject.gerMembranfusionde
dc.subject.gerDockingde
dc.subject.gerFluoreszenzlebensdauerde
dc.subject.gerFluoreszenz-Korrelations-Spektroskopiede
dc.subject.gerFCSde
dc.subject.gerComplexinde
dc.subject.engSNAREde
dc.subject.engmembrane fusionde
dc.subject.engdockingde
dc.subject.engfluorescence lifetimede
dc.subject.engfluorescence correlation spectroscopyde
dc.subject.engFCSde
dc.subject.engcomplexinde
dc.subject.bk42.12de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2343-9de
dc.identifier.purlwebdoc-2343de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullWCC 000: Molekulare Biophysik. Biophysikalische Chemiede
dc.identifier.ppn637054423de


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