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Molecular Evolution in non-bilaterian Metazoa with Emphasis on Phylum Porifera

dc.contributor.advisorWörheide, Gert Prof. Dr.de
dc.contributor.authorVoigt, Oliverde
dc.date.accessioned2012-04-16T14:52:57Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:35Zde
dc.date.issued2010-01-21de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AD8C-1de
dc.description.abstractDie phylogenetischen Beziehungen der basalen Stämme innerhalb der Metazoa (Porifera, Placozoa, Cnidaria and Ctenophora) sind noch immer nicht abschliessend geklärt und Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Ein Grund für unser fehlendes Verständnis ist die einfache Organisation dieser Tiere, die nur wenige informative morphologische Merkmale besitzen. Die Betrachtung der molekularen Evolution stellt hier deshalb eine wertvolle und unabhängige Methodik dar. In der vorliegenden Arbeit wurde die molekulare Evolution dieser Tiere auf zwei verschiedenen Ebenen untersucht:1. Evolution von ribosomalen RNA (rRNA) Genen im Stamm Porifera 2. Evolution von mitochondrialen (mt) Genen im Stamm Porifera (Amphimedon) und Cnidaria (Hydra)In den Studien zur Evolution von rRNA Genen wurden besonders die speziellen Eigenschaften von rRNA berücksichtigt. Ihre Sekundärstruktur wird durch Wasserstoffbrücken zwischen komplementären Basen aufrechterhalten und ist essentiell für die Funktion der rRNA im Ribosom. Deshalb ist die Sekundärstruktur sehr viel konservierter als die Nukleotidabfolge dieser Moleküle. Zusätzlich koevolvieren die gepaarten Basen der rRNA, einem Fakt, dem Rechnung getragen werden muss durch Anwendung bestimmter Modelle der Nukleotidevolution (so genannte Doublet-Modelle). Mit diesen Methoden wurden rRNA Gene analysiert, um die Verwandtschaftsbeziehung zweier taxonomisch schwieriger Taxa innerhalb der Porifera zu untersuchen. In der ersten Studie wurden insbesondere die marinen haploscleriden Schwämme behandelt. Einige Arten dieser Gruppe besitzen in ihren Small Subunit (SSU) rRNA Genen hypervariable Insertionen, die zu variabel sind, um in herkömmlichen phylogenetischen Analysen genutzt werden zu können. In dieser Arbeit konnte aber gezeigt werden, dass die Sekundärstrukturen dieser Insertionen zusätzliche Unterstützung für molekulare Phylogenien liefern können, die aus der Analyse der konservierteren Bereiche des SSU rRNA Gens und anderer Loci berechnet wurden. Die zweite hier untersuchte Schwammgruppe ist die Klasse der Kalkschwämme (Calcarea), in der die verwandtschaftlichen Beziehungen unterhalb der Unterklassenebene nicht geklärt sind. In den beiden dazu präsentierten Studien konnte durch die Analyse von SSU und Large Subunit rRNA Genen viele unerwartete Verwandtschaftsbeziehungen nachgewiesen werden, wobei auch die Performanz von verschiedenen Doublet-Modelle in diesen Analysen untersucht wurde. Die resultierenden Phylogenien legen nahe, dass viele Taxa auf Ordnungs-, Familien- und Gattungsebene nicht monophyletisch sind. Nach diesen Ergebnissen benötigen die Kalkschwämme eine umfassende taxonomische Revision, die weder allein auf morphologische Merkmale basiert sein sollte, noch auf der Ebene einzelner Ordnungen, Familien oder Gattungen durchgeführt werden kann. Stattdessen ist ein übergreifender Ansatz auf Unterklassenlevel erfolgsversprechender, in dem sowohl molekulare als auch morphologische Merkmale berücksichtigt werden.Um zum Verständnis der Evolution mitochondrialer Genome beizutragen, wurden zwei komplette mt Genomsequenzen bestimmt. Das mt Genom des Demospongien Amphimedon queenslandica wies einige Unterschiede zu bereits bekannten Schwamm-mt-Genomen auf, so u.a. Unterschiede in der Genanordnung. Weiterhin fehlte atp9, ein Gen, welches in allen bisher bekannten Schwamm-mt-Genomen vorhanden ist. Es war aber möglich, atp9 in Kerngenom-Sequenzen aufzuspüren. Hier wird dieses Gen von Inverted Repeats flankiert. Solche Inverted Repeats sind auch typisch für spezielle transposable Elemente, so dass diese Beobachtung ein Hinweis auf einen von einem Transposon verursachten Transport von einem mt Gen auf das Kerngenom darstellen könnte. Die Evolution des mt Genomorganisation in basalen Metazoen wurde durch eine Studie des mt Genoms des Süßwasserpolypen Hydra magnipapillata untersucht. In dieser Gattung liegen die mt Genome als lineare DNA Moleküle vor, im Gegensatz zu den zirkulären mt Genomen anderer Metazoen. Zusätzlich ist das mt Genom in einigen Hydra-Arten wie H. magnipapillata auf zwei lineare mt Chromosomen aufgeteilt. Indem wir die komplette Sequenz eines solchen fragmentierten, linearen mt Genoms bestimmt haben, konnten wir zeigen, dass beide mt Chromosomen von H. magnipapillata identische Inverted Terminal Repeats aufweisen, ähnlich wie andere Cnidaria mit unfragmentierten linearen mt Genomen. Weiterhin besitzen beide mt Chromosomen jeweils am vorangehenden 5"- und 3"- Ende gleiche Sequenzen. Die vorgefundene Organisation der terminalen Sequenzen der mt Chromosomen bei H. magnipapillata dient wahrscheinlich der Aufrechterhaltung einer ausgeglichenen Replikation und Transkription der Gene beider mt Chromosomen. Eine ähnliche Organisation kann in anderen fragmentierten linearen mt Genomen von Metazoa und anderen Eukaryoten erwartet werden.Mit der vorliegenden Arbeit habe ich zur Evaluation verschiedener Methoden der molekularen Evolution der basal divergierenden Metazoa beigetragen. Weitere Studien dieser Art mit einzelnen Genen oder mit kompletten mt Genomen werden helfen, ein klares Bild über die Evolution und Verwandtschaftsbeziehungen an der Basis dieses Asts des "Tree of Life" zu gewinnen.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyr_diss.htmlde
dc.titleMolecular Evolution in non-bilaterian Metazoa with Emphasis on Phylum Poriferade
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedMolekulare Evolution basaler Metazoa unter besonderer Berücksichtigung des Stammes Poriferade
dc.contributor.refereeWörheide, Gert Prof. Dr.de
dc.date.examination2008-11-16de
dc.subject.dnb570 Biowissenschaften, Biologiede
dc.description.abstractengThe relationships between and within non-bilaterian phyla (Porifera, Placozoa, Cnidaria and Ctenophora) at the base of the metazoan tree of life are not resolved and still much debated. One reason for this is the simple organization of theses animals, which provides only very few morphological characters. Therefore the study of molecular evolution provides a valuable additional and independent approach. In the presented work the molecular evolution of non-bilaterian metazoans was studied on two different levels:1. Evolution of ribosomal RNA (rRNA) genes in Porifera 2. Evolution of mitochondrial (mt) genomes in Porifera (Amphimedon) and Cnidaria (Hydra)For the studies on rRNA evolution, special care was put on considering the nature of rRNAs. Their secondary structure, which is mediated by hydrogen bonds between complementary bases, is crucial for the functioning of rRNA in the ribosome. Therefore, the secondary structure of rRNA is much more conserved than the nucleotide sequence. Additionally, paired sites in rRNA coevolve, a fact that has to be accounted for in phylogenetic inference by using special models of nucleotide evolution, the so-called doublet models. By applying such methods, rRNA genes were used to study the relationships of two taxonomically challenging taxa of Porifera. In the first study, relationships between marine haplosclerid sponges were investigated. Several species of this group posses hyper-variable insertions the Small Subunit (SSU) rRNA gene, that are too variable to be of use in standard phylogenetic analyses. However, in this work it could be shown that the secondary structures, which are formed by these insertions, provide additional support for molecular phylogenies inferred from more conserved parts of the SSU rRNA or other genes. The second group of Porifera studied here is the sponge class Calcarea, in which relationships below subclass level are not resolved. In the two presented studies the phylogenetic relationships within Calcarea were clarified by analyzing SSU and Large Subunit rRNA genes and comparing the performance of different doublet models in the phylogenetic analyses. The inferred phylogenies suggest that many taxa of Calcarea on order, family and genus level are not monophyletic. According to these results the class Calcarea is in need of thorough taxonomic revisions that cannot rely on morphological characters alone nor should be restricted to single genera, families or orders. Instead, an integrated approach on subclass level is required, which combines molecular and morphological methods.On the level of mitochondrial genome evolution, two complete mt genome sequences were determined and contributed to our understanding of the evolution of these organellar genomes. The mt genome of the demosponge Amphimedon queenslandica showed several differences to other demosponge mt genomes, like e.g., differences in the gene order. Moreover, atp9, a gene that is present in all other known sponge mt genomes, is lacking in the mt genome of A. queenslandica. It was possible to trace atp9 in parts of the nuclear genome, where it is flanked by inverted terminal repeats like they are typical for specific transposable elements. This may represent evidence for transposon-mediated transfer of this mt gene to the nuclear genome. The evolution of mt genome structure in non-bilaterian metazoans was further investigated in the fresh water polyp Hydra magnipapillata. In Hydra, mt genomes are linear DNA molecules, rather than the typical circular mt genomes of other Metazoa. Furthermore, in some species of the genus, including H. magnipapillata, the mt genome is subdivided on two linear mt chromosomes. By reporting the first complete sequence of such a fragmented linear mt genome it could be shown that, like other cnidarians with linear mt genomes, both mt chromosomes of H. magnipapillata posses identical inverted terminal repeats. Additionally they share identical adjacent sequences at the 5" and 3" end. The organization of the terminal mt chromosome regions in H. magnipapillata probably allows maintaining a balanced replication and transcription of the genes encoded on each mt chromosome. Therefore, similar patterns are likely to occur in other fragmented linear mt genomes of Metazoa or non-metazoan eukaryotes.With the presented work I contributed to the evaluation of different methodologies in the study of molecular evolution in non-bilaterian metazoans. Further studies on gene and mt genome level will help us gain a clearer picture of the evolution and relationships at the very base of the metazoan tree of life.de
dc.contributor.coRefereeCollins, Allen G. Prof. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerEvolutionde
dc.subject.gerrRNAde
dc.subject.germitochondrial genomede
dc.subject.gerPoriferade
dc.subject.gerCalcareade
dc.subject.gerCalcareous Spongesde
dc.subject.gerHaploscleridade
dc.subject.gerHydra magnipapillatade
dc.subject.engEvolutionde
dc.subject.engrRNAde
dc.subject.engmitochondriales Genomde
dc.subject.engPoriferade
dc.subject.engCalcareade
dc.subject.engKalkschwämmede
dc.subject.engHaploscleridade
dc.subject.engHydra magnipapillatade
dc.subject.bk42.21 Evolutionde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2351-3de
dc.identifier.purlwebdoc-2351de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullWA Biode
dc.identifier.ppn618950745de


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