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Below- and aboveground farmland biodiversity in relation to local and regional management

dc.contributor.advisorTscharntke, Teja Prof. Dr.de
dc.contributor.authorFlohre, Andreasde
dc.date.accessioned2012-04-16T14:53:13Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:36Zde
dc.date.issued2010-06-02de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-ADA4-9de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-358
dc.description.abstractDie Ausdehnung von Ackerland, Plantagen und Weideland in den letzten Jahrzehnten sowie die Intensivierung der Landwirtschaft auf lokaler und regionaler Ebene sind Hauptgründe für den Biodiversitätsverlust. Intensivierung auf lokaler Ebene ist durch einen vermehrten Einsatz von Maschinen, Spritz- und Düngemitteln charakterisiert, während Intensivierung auf regionaler Ebene mit einer Simplifizierung der Landschaft durch Umwandlung naturnaher Habitate in landwirtschaftliche Nutzflächen einhergeht. Allerdings ist die relative Bedeutung lokaler und regionaler Intensivierung für den Biodiversitätsverlust taxa- und habitatabhängig.Der erste Teil dieser Dissertation beschäftigt sich mit den Effekten von landwirtschaftlicher Intensivierung auf ober- sowie unterirdische Artengemeinschaften. Wir haben die Diversität von Gefäßpflanzen, Laufkäfern und Vögeln in Getreidefeldern auf der Feld- (n = 1350), Betriebs- (n = 270) und europäischen Regionenebene (n = 9) untersucht. Die Diversität wurde in ihre additiven Komponenten α, β, und γ partitioniert und der relative Beitrag der β-Diversität zur Gesamtdiversität auf jeder räumlichen Ebene bestimmt. Die Artenvielfalt der Pflanzen und Vögeln wurde von landwirtschaftlichen Intensivierung auf allen drei Ebenen negativ beeinflusst, während Laufkäfer nicht betroffen waren. Lokale Intensivierung auf der Feldebene war eng mit Artenverlust auf höheren Ebenen wie der Betriebs- und Regionenebene verbunden und daher ein Indikator für Artenverlust zwischen unterschiedlichen Betrieben und Regionen. β-Diversität auf der Betriebsebene (13 - 21%) sowie der Regionenebene (68 - 80%) bildeten den Hauptteil der Gesamtdiversität für alle Taxa. Der relative Beitrag der α-Diversität zur Gesamtdiversität nahm bei den Pflanzen mit zunehmender Intensivierung ab, während der relative Beitrag der β-Diversität auf der Betriebsebene bei Laufkäfern und Vögeln mit zunehmender Intensivierung zunahm. Daher scheint landwirtschaftliche Intensivierung nicht zwangsläufig zu einer Homogenisierung der Artengemeinschaften zu führen, was vermutlich auf die Heterogenität der Bearbeitungsmethoden zwischen unterschiedlichen Betrieben zurückzuführen ist. Um interagierende Effekte der landwirtschaftlicher Intensivierung auf der lokalen und regionalen Ebene auf die Bodenfauna untersuchen zu können, haben wir uns im Weiteren mit der Artenvielfalt und Abundanz von Regenwürmern und Collembolen sowie der Bodenatmungsrate und der mikrobielle Biomasse beschäftigt. Dazu wurden je 12 konventionell und ökologisch bewirtschafteten Winterweizenfeld, die gepaart entlang eines Landschaftskomplexitätsgradienten lagen, untersucht.. Die Resultate zeigen, dass lediglich die Abundanz von Collembolen in ökologisch bewirtschafteten Feldern geringfügig höher war, während die Bodenatmungsraten in konventionellen Feldern höher waren. Mit Simplifizierung der umgebenden Landschaft erhöhte sich die mikrobielle Biomasse in konventionellen Feldern, während sich die Biomasse in ökologischen Feldern verringerte. Da ein ähnliches Muster für die Artenvielfalt der Regenwürmer gefunden wurde, könnte hier die mikrobielle Biomasse von der Artenzahl der Regenwürmer beeinflusst worden sein. Im Allgemeinen allerdings scheint ökologische Bewirtschaftung effektiver oberirdische als unterirdische Diversität zu erhalten.Im zweiten Teil der Dissertation wurde die relative Bedeutung von räumlichen Faktoren und Umweltfaktoren auf die Zusammensetzung der unterirdischen Artengemeinschaft untersucht. Diese Faktoren bestimmen, ob Artengemeinschaften eher durch Arten-Umwelt-Interaktionen oder durch Ausbreitungsereignisse geformt werden. Ausbreitungsereignisse könnten im Boden als sehr komplexes, schlecht verbundenes Habitat eine größere Rolle für die Artengemeinschaft spielen als in weniger komplexen, gut verbundenen Habitaten. Varianzpartitionierung wurde genutzt, um die relative Bedeutung von Umweltfaktoren und räumlicher Distanz für die Artengemeinschaft von Bakterien, Collembolen, Laufkäfern und Regenwürmern in Feldern und Brachen zu untersuchen. Unsere Untersuchungen wurden auf lokaler Skala im Abstand von 40 m zwischen den Probeflächen und auf regionaler Skala im Abstand von bis zu 13 km durchgeführt. Es zeigte sich, dass Umweltfaktoren einen stark regulierenden Einfluss auf die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaften hatten. Weiterhin hatte auch die räumliche Verteilung der Probeflächen sogar auf kleinen Skalen einen Einfluss auf die Bakteriengemeinschaften, was wahrscheinlich durch eine Limitierung der Ausbreitung verursacht wurde. Damit zeigten Bakterien auch auf kleinen Skalen bereits Provinzialismus. Die untersuchten Makroorganismen zeigten räumliche Verbreitungsmuster entsprechend ihrer durchschnittlichen Körpergröße. Die räumlichen Verteilung der größeren Makroorganismen wurde nicht von der lokalen Skala beeinflusst, während die kleineren Makroorganismen hier bereits Provinzialismus erkennen ließen. Diese Unterschiede zwischen Mikro- und Makroorganismen sind vermutlich durch die unterschiedlichen Ausbreitungsstrategien im Boden begründet.Wir konnten mit diesen Untersuchungen zeigen, dass landwirtschaftliche Intensivierung einen negativen Einfluss auf die meisten der untersuchten oberirdischen Taxa hatte und dass diese Einflüsse über multiple räumliche Skalen wirksam waren. Ökologischer Landbau scheint effektiver in der Erhaltung oberirdischer als der unterirdischer Biodiversität zu sein, was an der großen funktionalen Redundanz im Boden und der damit verbundenen hohen Resistenz und Resilienz der Bodengemeinschaft gegenüber anthropogenen Störungen liegen könnte. Allerdings spielt der Landschaftskontext in Interaktion mit lokaler Bewirtschaftungsform eine entscheidende Rolle, was die Wichtigkeit von Agrarumweltmaßnahmen, welche gleichzeitig für lokale als auch regionale Skalen entwickelt wurden, unterstreicht. Außerdem scheint die relative Bedeutung von Umwelt- und räumlichen Faktoren für die Zusammensetzung der Bodengemeinschaft von den Ausbreitungsstrategien der untersuchten Taxa abzuhängen.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleBelow- and aboveground farmland biodiversity in relation to local and regional managementde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedUnter- wie oberirdische Biodiversität in der Agrarlandschaft in Abhängigkeit von lokalem und regionalem Managementde
dc.contributor.refereeTscharntke, Teja Prof. Dr.de
dc.date.examination2010-05-06de
dc.subject.dnb570 Biowissenschaften, Biologiede
dc.description.abstractengThe expansion of global croplands, plantations and pastures in the last decades, which led to a dramatic change in the spatial structuring of agricultural landscapes is one of the main drivers of biodiversity loss. Intensified agriculture, e.g. increased use of agrochemicals, on a local scale and simplification of landscapes on a regional scale were accompanied by a dramatic loss of biodiversity in European agricultural landscapes. However, the relative importance of local and regional drivers differs between taxa and habitats.The first part of the thesis deals with effects of agricultural intensification on both above- and belowground communities. We analysed the diversity of vascular plants, carabid beetles and birds in agricultural landscapes at the scale of plots in cereal fields (n= 1350), farms (n= 270), and European regions (n= 9). We partitioned diversity into its additive components α, β, and γ, and assessed the relative contribution of β-diversity to total species richness at each spatial scale. Agricultural intensification negatively affected the species richness of plants and birds, but not carabid beetles, at all spatial scales. Local agricultural intensification was closely related to β-diversity on larger scales up to the farm and region level, and thereby an indicator of farm and region wide biodiversity losses. β-diversity at the scale of farms (13 - 21%) and regions (68% - 80%) accounted for the major part of the total species richness for all three taxa. For plants, relative importance of α-diversity decreased with agricultural intensification, while relative importance of β-diversity on the farm scale increased with agricultural intensification for carabids and birds. Hence, agricultural intensification does not necessarily homogenize local communities, presumably due to the heterogeneity of farming practices. We sampled diversity and abundance of earthworms and collembolans, soil respiration rate and microbial biomass in 12 pairs of organically and conventionally managed winter wheat fields in landscapes differing in structural complexity to investigate interacting effects of agricultural intensification on local and landscape scales on belowground biota. Results show that only the in-field abundance of collembolans was slightly enhanced under organic farming, in contrast, soil respiration rate was higher under conventional management. Landscape simplification increased microbial biomass carbon in organically managed fields and decreased it in conventionally managed fields. As the same pattern was found for earthworm species richness, earthworms may have enhanced microbial biomass. In general, organic farming appears to be more efficient in conserving aboveground than belowground diversity.In the second part of the thesis we studied the relative importance of spatial and environmental factors for the community composition of belowground biota. The relative importance of environmental or spatial processes determines whether communities are mainly formed by species-environment interactions or dispersal events. In soils as very patchy, complex and poorly connected habitats, dispersal might shape the community composition more strongly than in less complex and better connected habitats. We used a variance partitioning approach to investigate the relative importance of environmental conditions and spatial distances for soil bacterial, collembolan, carabid beetle and earthworm community composition in agricultural fields and old set-aside fallows, comparing samples from a very small scale of 40 m with samples from a regional scale of up to 13 km. We found that environmental conditions are important drivers of soil bacterial community composition. In addition, the spatial distribution of our sampling sites also influenced bacterial community composition, indicating a certain degree of provincialism, probably caused by dispersal limitation even on very small scales. The macroorganism taxa studied showed different patterns depending on their average body size. The larger macroorganisms did not show any spatial signals on the local scales. In contrast, their spatial signal is most prominent on the regional scale, while smaller macroorganisms, i.e. collembola, showed a spatial signal on the local but not on the regional scale. Differences between bacteria and macroorganisms are likely to be due to different dispersal modes for bacteria and macroorganisms in soils.We conclude that agricultural intensification had negative effects on most of the studied aboveground taxa, with detrimental effects acting over multiple spatial scales. In contrast, organic farming appears to be more efficient in conserving aboveground than belowground diversity, which could be due to the enormous functional redundancy of the belowground community and therefore high resilience and resistance to anthropogenic disturbances. However, landscape context played a significant role in interaction with local management, emphasizing the importance of agri-environmental schemes designed for local and regional scales alike. The relative importance of environmental and spatial factors for soil communities appeared to depend on the dispersal mode of the taxa considered.de
dc.contributor.coRefereeVidal, Stefan Prof. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerLandschaftsökologiede
dc.subject.gerBiodiversitätde
dc.subject.gerökologischer Landbaude
dc.subject.gerBodenbiologiede
dc.subject.germikrobielle Biogeographyde
dc.subject.gerVarianzpartitionierungde
dc.subject.gerDiversitätspartitionierungde
dc.subject.englandscape ecologyde
dc.subject.engbiodiversityde
dc.subject.engorganic farmingde
dc.subject.engsoil biologyde
dc.subject.engmicrobial biogeographyde
dc.subject.engvariance partitioningde
dc.subject.engdiversity partitioningde
dc.subject.bk42.90de
dc.subject.bk48.16de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2482-1de
dc.identifier.purlwebdoc-2482de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullWNI 000: Biodiversität allg. {Biologie, Ökologie}de
dc.identifier.ppn631024573de


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