"Die Landplage des Raupenfraßes" : Wahrnehmung, Schaden und Bekämpfung von Insekten in der Forst- und Agrarwirtschaft des preußischen Brandenburgs (1700-1850)
“The Plague of Caterpillar Feeding“ : Perception, Damage and Control of Insect Pests in Forestry and Agriculture of Prussian Brandenburg (1700-1850)
von Jana Sprenger
Datum der mündl. Prüfung:2011-05-05
Erschienen:2011-07-28
Betreuer:Prof. Dr. Bernd Herrmann
Gutachter:Prof. Dr. Bernd Herrmann
Gutachter:Prof. Dr. Manfred Jakubowski-Tiessen
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Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
Since the early days of agriculture and livestock breeding, human societies have been competing with other organisms for the resources produced. Profit cuts in agronomics and forestry and the loss of domestic livestock and game animals to frequent pest infestations and predators rendered the search for control measures a necessity. In Prussia during the early modern period, for example, locusts, sparrows, ravens, wolves, bark beetles and various caterpillars were often mentioned as pests in forestry and agriculture. Analyzing discussions about pest infestations reflects the contemporaries respective knowledge of special aspects of the natural world, their way of coping with natural hazards and as well societal changes in the valuation of nature. Previous research about pest control history often disregard the preindustrial period. A few existing analysis about the 18th century likewise this study reveal, that important preconditions for the later processes were formed in this time. The study examines the perception and distribution as well as the damage and control of insect pests in the two economic sectors. It concentrates on the Prussian State of Brandenburg between 1700 and 1850. The underlying sources are mainly handwritten administrative documents and printed forestal, agricultural and entomological books. Due to the content of the Prussian archival documents, the study focuses on the representative examples pine-caterpillars in forestry and migratory locusts in agriculture.
Keywords: Environmental History; Forest History; Agricultural History; Pest; Vermin; Pest Control; Natural Disaster; Brandenburg; Prussia; Locust; Caterpillar; Animal Plague
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Menschliche Gesellschaften konkurrieren seit den Anfängen von Ackerbau und Viehzucht mit anderen Organismen um die dort produzierten Ressourcen. Ertragseinbußen in der Land- und Forstwirtschaft sowie Verluste an Nutztieren und Jagdwild durch regelmäßig auftretende Schädlingskalamitäten und Raubtierübergriffe machten die Suche nach Bekämpfungsmöglichkeiten notwendig. Im frühneuzeitlichen Preußen wurden beispielsweise Heuschrecken, Sperlinge, Rabenvögel, Wölfe, Borkenkäfer und verschiedene Kiefernraupen als Schädlinge der Land- und Forstwirtschaft erwähnt. Die Untersuchung von Schädlingsdiskussionen kann das jeweilige Wissen der Zeitgenossen über spezielle Aspekte der Natur, ihren Umgang mit Naturgefahren sowie gesellschaftlichen Wertewandel widerspiegeln. In bisherigen Arbeiten zur Geschichte der Schädlingsbekämpfung wird die vorindustrielle Zeit oft vernachlässigt. Die wenigen bestehenden Untersuchungen zum 18. Jahrhundert sowie diese Studie zeigen allerdings, dass in dieser Zeit wesentliche Voraussetzungen für die weitere Entwicklung in der Moderne gelegt wurden. Die Arbeit untersucht überwiegend anhand historischer Schriftquellen (administrative Dokumente; land-/forstwirtschaftliche / entomologische Druckwerke) die Wahrnehmung und Verbreitung sowie den Schaden und die Bekämpfung von Insekten in den beiden Produktionsbereichen zwischen 1700 und 1850. Aufgrund des Inhalts der zur Verfügung stehenden Quellen konzentriert sich die Studie auf die repräsentativen Fallbeispiele Kiefernraupen in der Forstwirtschaft und Wanderheuschrecken in der Landwirtschaft.
Schlagwörter: Umweltgeschichte; Forstgeschichte; Agrargeschichte; Schädling; Ungeziefer; Schädlingsbekämpfung; Naturkatastrophe; Brandenburg; Preußen; Heuschrecke; Raupe; Tierplage