Neuropsychologische Testleistungen, Hippocampus-Volumina und Stressverarbeitungsstrategien bei traumatisierten Probanden in Abhängigkeit vom Vorliegen einer Posttraumatischen Belastungsstörung
Neuropsychological test performance, hippocampal volumes and coping strategies in traumatized subjects with and without posttraumatic stress disorder
by Hermann Winter
Date of Examination:2003-11-04
Date of issue:2004-02-11
Advisor:Prof. Dr. Eva Irle
Referee:Prof. Dr. Eva Irle
Referee:Prof. Dr. Birgit Kröner-Herwig
Files in this item
Name:winter.pdf
Size:530.Kb
Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
In recent studies, subjects with post traumatic stress disorders (PTSD) have been found with more cognitive deficits and smaller hippocampal volumes in comparison to traumatized subjects without PTSD and healthy control subjects. It was also reported, that subjects with PTSD used different coping strategies than traumatized subjects without PTSD. Most of the recent studies concentrated on Vietnam veterans and were confounded by methodological problems (e.g. high psychiatric comorbidities).This study examined the cognitive functioning and hippocampal volumes of 15 subjects with PTSD after a severe burn injury, 15 similarly traumatized subjects without PTSD and 15 healthy control subjects. The trauma specific coping strategies of the subjects with and without PTSD were compared.In comparison to the healthy control subjects, the traumatized subjects with and without PTSD showed deficits in intellectual functioning, in delayed verbal recall and smaller hippocampal volumes. The subjects with PTSD showed deficits in visual memory. Stronger burn injuries were associated with smaller left hippocampal volumes. The analgosedative treatment with the NMDA antagonist ketamine was related to larger right hippocampal volumes and to stronger PTSD symptoms. The subjects with PTSD showed an increased use of dysfunctional trauma-specific coping strategies when compared with traumatized subjects without PTSD. The trauma-specific coping strategies were associated with the psychopathology, not with the general coping strategies.
Keywords: Posttraumatic stress disorder; hippocampus; neuropsychological performance
Other Languages
Bisherige Studien berichteten bei Probanden mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) von Defiziten in kognitiven Leistungen und einem geringeren Hippocampus-Volumen im Vergleich zu traumatisierten Probanden ohne PTBS und gesunden Kontrollprobanden. Außerdem zeigten sich Unterschiede in der Anwendung von Stressverarbeitungsstrategien zwischen Probanden, die nach dem Erleben eines Traumas eine PTBS entwickelt hatten, und denen, die störungsfrei geblieben waren. Die bisherigen Untersuchungen konzentrierten sich in der Mehrzahl auf Kriegsveteranen und waren mit verschiedenen methodischen Mängeln, wie z.B. hohe Raten an komorbiden Störungen, behaftet.In der vorliegenden Arbeit wurden die kognitiven Leistungen und Hippocampus-Volumina von 15 Probanden erhoben, die nach dem Erleben eines einmaligen traumatischen Ereignisses einer schweren Brandverletzung eine PTBS entwickelt hatten. Sie wurden 15 qualitativ und quantitativ vergleichbar traumatisierten Probanden, die keine Störung entwickelt hatten, und 15 gesunden Kontrollprobanden gegenübergestellt. Weiterhin wurden die traumatisierten Probanden hinsichtlich der Anwendung von traumabezogenen Stressverarbeitungsstrategien verglichen. Unabhängig vom Vorliegen einer PTBS ergaben sich Beeinträchtigungen der traumatisierten Probanden im intellektuellen Funktionsniveau und den verbalen Abrufleistungen. Die Probanden mit einer PTBS wiesen darüber hinaus beeinträchtigte visuelle Gedächtnisleistungen auf. Die traumatisierten Probanden zeigten unabhängig von dem Vorliegen einer PTBS auch ein geringeres Hippocampus-Volumen als die gesunden Kontrollprobanden. Stärkere Verbrennungen standen mit kleineren linken Hippocampi in Zusammenhang. Die Analgosedierung mittels des NMDA-Antagonisten Ketamin zeigte sich mit größeren rechten Hippocampi und ausgeprägteren PTBS-Symptomen assoziiert. Die Probanden mit einer PTBS wandten traumabezogene Stressverarbeitungsstrategien in höherem Maße an als die Probanden, die keine PTBS entwickelt hatten. Diese Stressverarbeitungsstrategien zeigten sich mit der psychopathologischen Symptomatik assoziiert, jedoch nur bedingt mit allgemeinen Stressverarbeitungsstrategien.
Schlagwörter: 150 Psychologie; Posttraumatischen Belastungsstörung; Hippocampus; Neuropsychologische Testleistungen