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Der Einfluss der Therapie mit Dornase alfa auf Beatmungsdauer und Entzündungsmediatoren bei beatmeten neurologischen Patienten

dc.contributor.advisorPrange, Hilmar Prof. Dr.de
dc.contributor.authorGrigoryev, Mariade
dc.date.accessioned2012-04-16T17:22:46Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:49Zde
dc.date.issued2008-12-10de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AF54-2de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-732
dc.description.abstractNosokomiale Pneumonie stellt laut aktuellen Ergebnissen des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS) die häufigste Hospitalinfektion dar. Bei einem über 48 Std. beatmeten Patienten liegt die Inzidenz einer nosokomialen Pneumonie zwischen 10-20 %. Die neurologischen Patienten nehmen eine gesonderte Stellung ein, da sie als Folge der zentralen Ventilationsstörungen eine längere Beatmungsdauer aufweisen. Aus diesem Grund kommt dem Versuch, die Beatmungsdauer zu verkürzen, eine besondere Bedeutung zu. Das primäre Ziel dieser Arbeit war, die rhDNase- Wirkung auf die Gesamtbeatmungsdauer der langzeitbeatmeten (> 3 Tagen) erwachsenen neurologischen Patienten im Vergleich zur Placebo - Gruppe zu prüfen. Zusätzlich wurden die Folgen der erleichterten Mobilisierung des Bronchial- und Trachealsekrets als sekundäre Ziele verwendet.Es handelte sich um den Arm einer prospektiven randomisierten placebokontrollierten doppelt-blinden multizentrischen deutschlandweiten Studie bei erwachsenen maschinell beatmeten Patienten (Lufit-Studie). Insgesamt wurden in die 3 Gruppen der Lufit-Studie 262 Patienten eingeschlossen. In der modifizierten Gruppe 3 (ohne Göttinger Arm) konnten 125 Patienten ausgewertet werden. 60 Patienten erhielten rhDNase-Therapie und 65 Patienten eine NaCl-Therapie. Im Göttinger Arm der Studie (Zentrum 27) wurden 22 Patienten rekrutiert. 21 Patienten davon entsprachen den Kriterien der Diagnosegruppe 3 und 1 Patient Kriterien der Diagnosegruppe 1. In der rhDNase-Gruppe befanden sich 11 Patienten und in der NaCl-Gruppe 10 Patienten. Die Applikation von Medikation (rhDNase bzw. NaCl) erfolgte zweimal täglich für min. 3 bis max. 21 Beatmungstage.Im Göttinger Arm der Lufit-Studie konnte keine Verkürzung der Beatmungsdauer unter Therapie mit rhDNase beobachtet werden. Desgleichen wurde keine Verringerung der Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation und im Krankenhaus festgestellt. Ebenfalls keine signifikanten Unterschiede wurden bei dem Vergleich der Beatmungsparameter erreicht. Es konnte nachgewiesen werden, dass durch die Applikation von rhDNase tatsächlich die DNA-Fragmente im Trachealsekret verkürzt werden und die freie DNA-Konzentration abnimmt, jedoch ohne jeglichen Einfluss auf Leukozytenzahl und Zytokinspiegel. Der Vergleich von rhDNase-Gruppen des Zentrums 27 und der modifizierten Gruppe 3 ergab eine signifikant kürzere Beatmungsdauer und intensivstationäre Aufenthaltsdauer bei den Patienten der modifizierten Gruppe 3. In der Dauer des Krankenhausaufenthaltes unterschieden sich die Gruppen allerdings nicht. Ähnliche Verläufe zeigten die Beatmungsparameter in beiden Gruppen. Des Weiteren wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden rhDNase-Gruppen bezüglich der DNA-Konzentration und DNA-Kettenlänge, Leukozytenzahl und Zytokine, mit Ausnahme von IL-10 und LBP festgestellt.Bei der Gegenüberstellung der NaCl-Gruppen des Zentrums 27 und der modifizierten Gruppe 3 zeigten sich keine Unterschiede in der Dauer der Beatmung, des Aufenthaltes auf Intensivstation und im Krankenhaus. Bei den Beatmungsparametern unterschieden sich jedoch die Gruppen signifikant hinsichtlich des FiO2 Bedarfs, jedoch nicht des benötigten Atemminutenvolumens. Überraschenderweise wies die NaCl-Gruppe des Zentrums 27 signifikant kürzere DNA-Fragmente als die NaCl-Gruppe der modifizierten Gruppe 3 auf. Die DNA-Konzentration unterschied sich innerhalb der Gruppen jedoch nicht. Bezüglich Leukozytenzahl und Zytokinen ließen sich, mit Ausnahme von IL-1β, IL-6 und GM-CSF, keine signifikanten Unterschiede nachweisen.In unserem Zentrum führte die rhDNase-Therapie durch DNA-Fragmentierung und Verringerung der DNA-Konzentration zu keiner Verkürzung der Beatmungsdauer im Gegensatz zu den Ergebnissen der Gruppe 3 der Lufit-Studie. Dieses Resultat war höchstwahrscheinlich durch die Komplexität der Krankheitsbilder intensivpflichtiger neurologischer Patienten, die im Vordergrund stehende zentrale Atemstörung und eventuell durch niedrige Patientenzahl im Zentrum 27 bedingt. Dennoch ist die Therapie mit rhDNase in Anbetracht der Ergebnisse der Gruppe 3 der Lufit-Studie, in besonderem Maße der Patienten mit nicht zerebraler Grunderkrankung, zu empfehlen. Die Anwendung der rhDNase bei neurologischen Patienten kann vornehmlich bei Patienten mit starker Produktion von Lungen- und Trachealsekret und damit assoziierten Beatmungsschwierigkeiten in Betracht kommen. Außerdem könnte, um den Erfolg der rhDNase-Therapie zu steigern, die endotracheale Absaugung erst 30 min. nach der Applikation und nicht davor in Erwägung gezogen werden. Um genaue Kenntnis über die Effektivität der regelmäßigen rhDNase-Therapie bei neurologischen Patienten zu erhalten, wäre hierfür eine Studie mit statistisch zu berechnender höherer Anzahl ausschließlich neurologischen Patienten wünschenswert.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/de/de
dc.titleDer Einfluss der Therapie mit Dornase alfa auf Beatmungsdauer und Entzündungsmediatoren bei beatmeten neurologischen Patientende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedThe impact of Dornase alfa therapy on duration of mechanical ventilation and inflammatory mediators in ventilated neurological patientsde
dc.contributor.refereePrange, Hilmar Prof. Dr.de
dc.date.examination2009-06-16de
dc.subject.dnb610 Medizin, Gesundheitde
dc.description.abstractengAccording to the recent findings of the German Hospital Infection Surveillance System (KISS), nosocomial pneumonia is the most common hospital infection. The incidence of nosocomial pneumonia in patients ventilated for more than 48 hrs is between 10-20 %. As a result of the central ventilation failure, the neurological patients take a separate position and the attempt to shorten the associated ventilation time carries great weight. The primary goal of this study was to examine the rhDNase effect on the total ventilation time in longtime ventilated (> 3 days) adult neurological patients compared to the "placebo" group. The consequences of facilitated mobilization of the tracheal mucus were set as secondary objectives.The neurological intensive care unit at Universitätsmedizin Göttingen was the arm of a Germany-wide, prospective, randomized, double-blind, placebo-controlled, multicenter study of mechanically ventilated adult patients (Lufit Study). This study consisted of three diagnostic groups with a total of 262 patients. One hundred and twenty five patients (without the Goettingen arm) were evaluated in modified group 3. Sixty patients received rhDNase- therapy and sixty five patients NaCl therapy. Twenty two patients were recruited in the Goettingen arm of the study (center 27). Twenty one patients corresponded to the criteria of the diagnostic group 3 and one patient to the criteria of the diagnostic group 1. The rhDNase-group included eleven patients and the NaCl-group included ten patients. The application of the drug (rhDNase or NaCl) was conducted twice a day for at least 3 and max. 21 ventilation days.The Goettingen arm of the Lufit Study did not show any shortening of the ventilation time after rhDNase-therapy. Likewise, no reduction in the length of stay in the intensive care unit and in the hospital was detected. Also, no significant differences in the ventilation parameters were noticed. It has been proven that through the application of rhDNase, the DNA fragments in tracheal secretions were shortened and the free DNA concentration decreased. However, no influence on white blood cells and cytokine level was observed.Comparing the rhDNase groups of center 27 and the modified group 3 showed significantly shorter ventilation time and stay in the intensive care unit of patients in modified group 3. The duration of hospital stay did not differ between the groups. The ventilation parameters showed similar trends in both groups. In addition, no significant differences were noted between the two rhDNase groups regarding the DNA concentration, DNA chain length, white blood cells, and cytokines, with the exception of IL-10 and lipopolysaccharide-binding protein (LBP).Comparison of the NaCl groups of center 27 and the modified group 3 showed no difference in ventilation time, length of stay in intensive care unit, and length of stay in the hospital. In terms of the ventilation parameters, the groups differed significantly in the FiO2 consumption, but not in the required respiratory volume. Surprisingly, the NaCl-group of center 27 presented significantly shorter DNA fragments than that of the modified group 3. The DNA concentration did not differ between the groups. Regarding white blood cells and cytokines, no significant differences were found, with the exception of IL-1β, IL-6 and GM-CSF.In contrast to the results of group 3 of the Lufit Study, the rhDNase therapy in center 27 did not lead to DNA fragmentation, reduction of DNA concentration, or to any shortening of the ventilation time. These results were probably dictated by the complexity of the disease pattern of neurological patients in ICU - in particular, central ventilation disorder - and by the low number of patients in center 27. Nevertheless, in view of the results of group 3 of the Lufit study, particularly for patients with non-cerebral disease, the treatment with rhDNase is recommended. The application of rhDNase to neurological patients may mainly be taken into consideration for patients with strong lung and/or tracheal secretion production and associated ventilation difficulties. In addition, in order to increase the success of the rhDNase-therapy, the endotracheal suctioning should be considered in the first 30 minutes after the application rather than before. To further the knowledge about the effectiveness of regular rhDNase-therapy in neurological patients, a study with a higher number of solely neurological patients would be desirable.de
dc.subject.topicMedicinede
dc.subject.gerNosokomiale Pneumoniede
dc.subject.germukoziliäre Clearancede
dc.subject.gerrhDNasede
dc.subject.gerPulmozymede
dc.subject.gerDNA-Fragentierungde
dc.subject.gerBeatmungsdauerde
dc.subject.gerbeatmeter neurologischer Patient.de
dc.subject.engNosocomial pneumoniade
dc.subject.engmucociliary clearancede
dc.subject.engrhDNasede
dc.subject.engPulmozymede
dc.subject.engDNA-Fragmentationde
dc.subject.engtime of mechanical ventilationde
dc.subject.engneurological ICUde
dc.subject.bk44.38de
dc.subject.bk44.52de
dc.subject.bk44.69de
dc.subject.bk44.84de
dc.subject.bk44.90de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1977-2de
dc.identifier.purlwebdoc-1977de
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMED 353: Pharmakotherapiede
dc.subject.gokfullMED 416: Pneumologiede
dc.subject.gokfullMED 432: Intensivmedizinde
dc.subject.gokfullMED 530: Neurologie - Allgemein- und Gesamtdarstellungende
dc.identifier.ppn61510780Xde


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