Chancen und Risiken pharmakogenetischer Untersuchungen aus der Sicht von Hausärzten
von Anne Combé
Datum der mündl. Prüfung:2010-12-08
Erschienen:2009-07-22
Betreuer:Dr. Anja Rogausch
Gutachter:Prof. Dr. Wolfgang Himmel
Gutachter:PD Dr. Stefan Vormfelde
Dateien
Name:combe.pdf
Size:390.Kb
Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
Introduction: The aim of pharmacogenetic tests is to optimise therapies by the use of genetic information. Their future implementation in primary care depends, besides others; on the level of acceptance obtain among general practitioners (GPs).Methods: Using half-standardised telephone interviews, GPs within the district of Westfalen-Lippe were surveyed about their attitudes towards pharmacogenetic tests. Their answers were analysed with qualitative and quantitative methods.Results: About 30 percent (106/378) of the invited GPs participated. Most participants would accept pharmacogenetic tests provided that these are convenient and cost-efficient for their patients and that drawbacks are excluded. Regarding the utilisation of pharmacogenetic tests, participants were afraid of possible disadvantages with health funds and insurances. For the majority of GPs, the patients explicit consent would be a prerequisite before performing pharmacogenetic tests. Three quarter of the respondents (73/106) would agree upon the participation in a pharmacogenetic study if a university carried it out. More than 70 percent of the doctors would advise their patients to participate in a study that has a clear aim.Conclusion: GPs are interested in pharmacogenetic tests. But before the method may become a part of their daily routine, they wish basic scientific studies that explore the benefits of pharmacogenetics within current diagnostics and therapy as well as for high data protection and security.
Keywords: Pharmacogenetics; Pharmakogenomik; Pharmacogenetic tests; health personel
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Einleitung: Pharmakogenetische Tests sollen durch Nutzung genetischer Informationen medikamentöse Therapien optimieren. Ihre zukünftige Einführung und Verbreitung in der Regelversorgung dürfte u. a. von der Akzeptanz der Hausärzte gegenüber pharmakogenetischen Tests abhängen.Methoden: Hausärzte des Bezirks Westfalen-Lippe wurden bezüglich ihrer Einstellung gegenüber pharmakogenetischen Untersuchungen mit Hilfe halb-standardisierter Telefoninterviews befragt. Antworten auf geschlossene Fragen wurden deskriptiv, Antworten auf offene Fragen inhaltsanalytisch ausgewertet.Ergebnisse: Knapp 30 % (106/378) der eingeladenen Hausärzte nahmen an der Befragung teil. Die meisten Teilnehmer würden pharmakogenetische Tests unter der Bedingung akzeptieren, dass Praktikabilität, Kosteneffektivität sowie der Ausschluss von Nachteilen für die Patienten gesichert sind. Bedenken bei der Anwendung pharmakogenetischer Tests bestanden vor allem in Bezug auf mögliche Nachteile bei Krankenkassen und Versicherungen. Die Durchführung eines pharmakogenetischen Tests ohne explizite Zustimmung der Patienten war für die Mehrheit der Hausärzte undenkbar. Drei Viertel der Befragten (73/106) würden der Teilnahme an einer pharmakogenetischen Studie zustimmen, wenn sie eine Universität durchführen würde. Mehr als 70% der Ärzte würden ihren Patienten zur Teilnahme an einer Studie mit klarem Ziel und klarer Fragestellung raten.Schlussfolgerung: Niedergelassene Ärzte haben Interesse an pharmakogenetischen Tests. Bevor dieses Verfahren jedoch Bestandteil der täglichen Routine werden kann, wünschen sie grundlegende wissenschaftliche Studien zum Nutzen der Pharmakogenetik in der aktuellen Diagnostik und Therapie sowie entsprechende Sicherheiten für Patienten.
Schlagwörter: Pharmakogenetik; pharmakogenetische Tests; Hausarzt; personalisierte Medizin;