Versorgungsstrategien von Wirbelfrakturen des thorakolumbalen Übergangs
Grenzen der alleinigen dorsalen Stabilisierung
Surgical Treatment of Thoracolumbar Spine Fractures
Limits of the Isolated Posterior Stabilization
by Daniela Susanne Baum
Date of Examination:2010-03-30
Date of issue:2009-11-24
Advisor:PD Dr. Karl-Heinz Frosch
Referee:PD Dr. Karl-Heinz Frosch
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Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
In order to gain insights in the treatment of thoracolumbar fractures a retrospective clinical study was performed, in which the connection between radiological long-termresults, functional outcome and subjective data respective health and outcome. From July 1993 to January 2003, 156 patients with thoracolumbar fractures were operatively treated with an isolated dorsal stabilization in the department of trauma surgery at the University of Göttingen. With 55 patients complete radiological courses could be evaluated as well as clinical follow-up examinations were be done. According to the AO classification from Magerl (1994) 16 patients sustained type A3.1 fractures, 17 type A3.2 and 22 type A3.3. The results presented in this study suggest negative outcomes of dorsal stabilization as only means for a postoperative kyphosis angle >20°, after a lumbar laminectomy and for a localization at the first lumbar vertebra. In these cases a combined anterior-posterior stabilization is more adequate. The outcome postoperative cannot be assessed by the type of fracture, radiological data from the injury (GDW) and the intervertebral space. The sintering disci intervertebrales is a major cause for the great loss of correction postoperative. Our results indicated that it is necessary to implicate the intervertebra space in the surgical treatment of thoracolumbar fractures.
Keywords: thoracolumbar spine fracture; isolated posterior stabilization; AO classification from Magerl; radiological data; intervertebral space; lumbar laminectomy; postoperative kyphosis angle; loss of correction postoperative
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Ziel dieser retrospektiven Studie war es, neue Erkenntnisse in der Behandlungsstrategie von thorakolumbalen Frakturen zu gewinnen. Die etablierten Richtlinien der unfallchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikums Göttingen wurden dabei kritisch daraufhin evaluiert, ob eine rein dorsale Vorgehensweise bei thorakolumbalen Wirbelsäulenfrakturen den heutigen Standards entspricht. Der Fokus der Untersuchung lag auf der Identifikation von Zusammenhängen zwischen radiologischen Langzeitergebnissen von A3-Frakturen und den erhobenen objektiven sowie subjektiven Daten. Das Studienkollektiv setzte sich aus insgesamt 156 Patienten mit thorakolumbalen Frakturen zusammen. Von 55 Patienten konnten vollständige radiologische Verläufe evaluiert sowie eine klinische Nachuntersuchung durchgeführt werden. Alle Teilnehmer wurden im Zeitraum vom Juli 1993 bis Januar 2003 mit A3-Frakturen im thorakolumbalen Übergang in der unfallchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikums Göttingen operativ mittels isolierter dorsaler Stabilisierung versorgt. Nach der AO-Klassifikation von Magerl (1994) handelt es sich dabei um A3-Berstungsfrakturen, darunter waren 16 A3.1-, 17 A3.2- und 22 A3.3-Frakturen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie legen nahe, dass bei einem Kyphosewinkel von 20° postoperativ, bei laminektomierten Patienten sowie bei der LWK-1-Lokalisation eine alleinige dorsale Stabilisierung oft zu schlechten Ergebnissen führt. Bei den drei identifizierten Risikofaktoren ist eine zusätzliche ventrale Vorgehensweise zu diskutieren. Der Frakturtyp, die am Unfalltag gemessenen Grunddeckplattenwinkel sowie die kranial und kaudal der Fraktur gemessenen Bandscheibenzwischenräume erlauben keine Aussage über das funktionelle Ergebnis postoperativ. Der Hauptanteil des sekundären Korrekturverlustes ist auf das Zusammensintern der Disci intervertebrales und nicht wie bisher angenommen nur auf die knöcherne Struktur des frakturierten Wirbelkörpers zurückzuführen. Die Berücksichtigung der Intervertebralräume als Hauptverursacher des sekundären Korrekturverlustes sollte stärker ins Therapiekonzept miteinbezogen werden.
Schlagwörter: thorakolumbale Fraktur; AO-Klassifikation nach Magerl; isolierte dorsale Stabilisierung; Grunddeckplattenwinkel; Intervertebralraum; Laminektomie; Kyphosewinkel; sekundärer Korrekturverlust