Die Versorgungstruktur von Patienten mit Demenzen anhand der Basis-Dokumentation der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen

Abstract

Es wurden insgesamt 4881 Patienten in einem Zeitraum von 5 Jahren (von 1999 bis 2004) untersucht. 242 Patienten mit der ICD-Diagnose Demenz wurden herausgefiltert. Die Altersverteilung und die Geschlechterverteilung zeigen, dass ab einem Alter von 65 Jahren die Zahl der Demenzfälle steigt, und dass das weibliche Geschlecht häufiger betroffen ist. Eine höhere Schulbildung oder ein höheres Bildungsniveau werden als protektive Faktoren für eine spätere dementielle Erkrankung bestätigt. Der überwiegende Anteil der Patienten lebt gemeinsam mit dem Ehepartner (48%). Über die Hälfte der Patienten (54%) wurden erstmalig stationär in einer psychiatrischen Einrichtung aufgenommen. Die Auswertungen im Bereich von Tätlichkeiten und aggressivem Verhalten ergab eine Häufigkeit von 11%. In Bezug auf die pharmakologische Behandlung zeigen sich Schwächen der BADO-Bögen, gerade in Hinblick auf die Fragestellung und Antwortmöglichkeiten bei dementen Personen. Für Patienten mit Demenz müssen die BADO-Bögen überarbeitet werden, um sie auf den Stand der heutigen Medizin zu bringen, oder krankheitsbezogenere Fragebögen erstellt werden, die im Speziellen auf die krankheitsrelevanten und interessanten Informationen eingehen.