Verstärkung des antinozizeptiven Effekts der kathodalen transkraniellen Gleichstromstimulation durch den Dopaminagonisten Pergolid
Enhancement of the antinozizeptive effect of cathodal trancranial direct current stimulation by the dopamine-agonist Pergolide
by Inga Bergmann
Date of Examination:2010-05-11
Date of issue:2010-10-06
Advisor:PD Dr. Andrea Antal
Referee:Prof. Dr. Andrea Schmitt
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Name:bergmann.pdf
Size:524.Kb
Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
Transcranial direct current stimulation (tDCS) was recently reintroduced as a tool for inducing relatively long-lasting changes of cortical excitability in focal brain regions. Anodal stimulation over the motor cortex enhances cortical excitability while cathodal decreases it. Cathodal stimulation diminishes experimentally induced pain sensation and in parallel reduces the N2, P2 amplitudes of laser-evoked potentials (LEPs) immediately after the end of stimulation. Furthermore, it is known that the enhancement of D2 receptor activity by pergolide consolidates tDCS-generated excitability diminution up until the morning post stimulation. In the present study we investigated the effect of pergolide and cathodal tDCS over the motor cortex on acute pain perception induced with a Tm:YAG laser in a double-blind, randomized, placebo-controlled study. Subjective pain rating scores and amplitude changes of the N2 and P2 components of LEPs of 10 healthy subjects were analyzed prior to and following 15 minutes cathodal tDCS in five different time points. Our results demonstrate that cathodal tDCS significantly lowered the pain sensation for up to two hours. In accordance with the psychophysical results, the amplitude of N2 and N2-P2 components were reduced significantly. In addition to this, pergolide prolonged the effect of the cathodal tDCS for up to 24 hours. Our study highlights the antinociceptive effect of cathodal tDCS over the motor cortex and underscores the importance of the dopaminergic system for human neuroplasticity. Furthermore, the data suggests a first pharmacological add-on mechanism to prolong the excitability-diminishing effect of cathodal tDCS on pain perception for up to 24 hours post stimulation.
Keywords: transcranial direct current stimulation; pain; cathodal
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Schmerzbehandlung spielt im klinischen Alltag in fast allen Disziplinen der medizinischen Versorgung eine große Rolle und ist häufig mit großen Schwierigkeiten wie Medikamentenunverträglichkeiten, Neben- und Wechselwirkungen und Wirkverlusten im Verlauf einer Therapie verbunden. Deshalb stellt sich immer die Frage nach neuen, gut verträglichen und durchführbaren Möglichkeiten der Schmerztherapie. Das Thema meiner Arbeit ist die Beeinflussung der akuten Schmerzwahrnehmung durch kathodale transkranielle Gleichstromstimulation und die Verlängerung der Wirkdauer dieser Methode durch den Dopaminagonisten Pergolid. Die Gleichstromstimulation (= transcranial direct current stimulation, tDCS) ist eine Methode zur non-invasiven Stromstimulation des Gehirns und hat sich in letzter Zeit in vielen Untersuchungen als vielversprechende Methode zur Behandlung von Schmerzen unter Beweis gestellt. In ersten Experimenten wird sie bereits an Patienten mit zum Bespiel chronischen Rückenschmerzen angewandt (Fregni et al. 2006 a). Schwacher Gleichstrom, das heißt, elektrischer Stromfluss in eine konstante Richtung (Priori 2003), kann die Exzitabilität des Kortex verändern, wobei anodale Stimulation die Exzitabilität erhöht und kathodale diese erniedrigt (Nitsche und Paulus 2000, 2001). In einem vorausgegangenen Experiment zeigte sich, dass kathodale Stromstimulation die Schmerzwahrnehmung herabsetzen kann (Csifcsak et al. 2009). Wir bewerteten die Wirkung der kathodalen tDCS einerseits anhand von subjektiven Schmerzskalen, andererseits benutzten wir als objektiven Faktor Laser-evozierte Potenziale. Unser Experiment zeigt, dass eine fünfzehnminütige kathodale Stromstimulation über dem primären Motorkortex die subjektive Schmerzwahrnehmung und die N2- Komponente der Laser-evozierten Potenziale signifikant senken kann. Durch die Einnahme des Dopaminagonisten Pergolid wird die Dauer dieser Wirkung signifikant verlängert. Die Verminderung der subjektiven Schmerzwahrnehmung bleibt bis zu vierzig Minuten erhalten, und die N2- Komponente kann für bis zu vierundzwanzig Stunden gesenkt werden. Bevor die tDCS sich als reguläre therapeutische Methode etablieren lässt, muss allerdings noch viel geforscht werden. Mit unserem Experiment möchten wir überprüfen, ob die Methode sich durch die Anwendung von Pergolid verbessern lässt. Wir gehen davon aus, dass die Einnahme des Dopaminagonisten eine Verlängerung der Nachwirkungen der tDCS bewirken kann. Dadurch könnte die Methode für eine eventuelle klinische Anwendung verbessert werden.
Schlagwörter: Gleichstromstimulation; Schmerz; kathodal