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Carbon Finance Schemes in Indonesia

Empirical Evidence of their Impact and Institutional Requirements

dc.contributor.advisorZeller, Manfred Prof. Dr.de
dc.contributor.authorSeeberg-Elverfeldt, Christinade
dc.date.accessioned2009-04-16T14:39:27Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T10:19:43Zde
dc.date.available2013-01-30T23:51:21Zde
dc.date.issued2009-04-16de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B031-9de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-1960
dc.description.abstractAuf globaler Ebene gehen jährlich 0,2 Prozent der Waldfläche verloren und in Entwicklungsländern, insbesondere in den Tropen, sind Entwaldungsraten von bis zu 3 Prozent im Jahr vorzufinden. Die Erweiterung landwirtschaftlicher Nutzflächen gehört zu den wichtigsten Auslösern für die Umwandlung von Naturwaldflächen zusammen mit kommerziellem Holzeinschlag und der Ausdehnung der Infrastruktur. Die globale Entwaldung trägt 25 Prozent zu den menschlich verursachten Kohlenstoffemissionen bei. Dementsprechend werden Lösungen gesucht, um großflächige Entwaldungen gerade in tropischen Regionen zu stoppen, und um Maßnahmen zu entwickeln, durch die Kohlenstoff festgelegt werden kann. So genannte Zahlungen für Umweltdienstleistungen (PES) bieten die Möglichkeit, Anreizstrukturen für den Schutz natürlicher Ressourcen zu schaffen und werden als ein marktbasierter Ansatz für Ausgleichszahlungen zur Unterstützung von nachhaltigem Forstmanagement sowie Naturschutzaktivitäten eingesetzt. Die vorliegende Studie trägt mit Hilfe einer empirischen Datenerhebung auf der indonesischen Insel Sulawesi zur Forschung für Klimaschutzstrategien bei. In der Umgebung des Lore Lindu Nationalparks in Zentral-Sulawesi wird die Abholzung von Regenwald in erster Linie von ländlichen Haushalten vorangetrieben. Eine besonders expansive Form der Landnutzung ist in dieser Region der Anbau von Kakao in Agroforstsystemen. Die Anbaufläche wurde in den letzten 20 Jahren von 0 auf 18.000 Hektar ausgedehnt und neue Plantagen wurden im Randzonengebiet und teilweise auch innerhalb des 220.000 Hektar großen Nationalparks angelegt. Das Hauptanliegen dieser Studie ist es, die Auswirkungen von Ausgleichszahlungen für Kohlenstofffestlegung, so genannte Emissionszertifikate, auf die lokalen Haushalte und ihre Landnutzungssysteme zu beschreiben und die institutionellen Rahmenbedingungen für die mögliche Ausführung eines PES Programms zu prüfen. Zum einen wurde auf der Haushaltsebene wurde untersucht, ob Emissionszertifikate als Anreizmechanismus für a) eine nachhaltige Bewirtschaftung von Agroforstsystemen und b) einen wirksamen Schutz noch bestehender Regenwaldflächen eingesetzt werden können. Zum anderen wurden auf der Institutionen-Ebene Naturschutzabkommen (Kesepakatan Konservasi Masyarakat - KKM), die bereits auf Gemeindeebene bestehen, auf ihr Potential als Ausgangsbasis für ein PES-Programm für Zahlungen für Kohlenstofffestlegung geprüft. Die Analysen setzen sich aus einer quantitativen und eine qualitativen Studie zusammen. Durch die Kombination und Ergänzung der unterschiedlichen Methoden konnten die unterschiedlichen Ebenen der Haushalte und der Institutionen in PES-Programmen untersucht werden. Mit Hilfe eines komparativen statischen linearen Programmierungsmodels wurde das Haushaltsverhalten hinsichtlich möglicher Veränderungen in den Landnutzungsaktivitäten durch die Einführung der Politikoption der Emissionszertifikate analysiert. Die untersuchten Kakao-Agroforstsysteme (AFS) wurden in vier Intensivierungskategorien eingeteilt. Dabei weist das AFS D eine hohe Anzahl von Schattenbäumen und einen geringen Aufwand- und Materialeinsatz auf, wohingegen das AFS G am anderen Ende des Spektrums sehr intensiv bewirtschaftet wird und Schattenbäume weitgehend entfernt wurden. Entlang des Kakao-Intensivierungsgradienten vom AFS D zum AFS G steigen die Deckungsbeiträge der Kakaoproduktion, was für die Kleinbauern einen ökonomischen Anreiz zur weiteren Schattenbaumentnahme und Intensivierung der Produktion bietet. Die Datengrundlage dieser Studie bildet eine Haushaltsumfrage in einer Stichprobe von 46 Haushalten in 6 Dörfern. Hierfür wurden die Haushalte anhand ihres dominanten Kakao-AFS in vier Typen unterteilt (HHD-HHG). Zur Auswertung der institutionellen Rahmenbedingungen für PES Programme wurden in vier Dörfern die Auswirkungen der Naturschutzabkommen in Fokusgruppen diskutiert. Mit Hilfe partizipativer Methoden konnte die Wahrnehmung bezüglich der Partizipationsprozesse und institutionellen Rahmenbedingungen in zwei verschiedenen sozialen Gruppen, den Entscheidungsträgern und den Bauern, herausgearbeitet werden. Die erforderlichen Zahlungen für Kohlenstofffestlegung sind für das AFS D mit der dichtesten Schattenkrone am höchsten, da es das größte Kohlenstoffspeicherungspotential hat. Auf Haushaltsebene sind die relativen Auswirkungen durch die Zahlung auf den Gesamtdeckungsbeitrag für den Haushalt D am stärksten ausgeprägt und variieren zwischen 4 Prozent ( 5 pro tCO2e) bis 18 Prozent mit Preisen von 25 pro tCO2e. Hingegen sind die Auswirkungen für den Haushalt G sehr gering. Mit den Zertifikatspreisen, die zurzeit auf den Märkten gehandelt werden, kann kein ausreichender finanzieller Anreiz für Landnutzungsveränderungen sichergestellt werden. Preisaufschläge durch Kohlenstoffzertifikate für den schattenintensiven Kakao bieten Lösungsansätze, um den Intensivierungsprozess zu reduzieren. Die Ergebnisse zeigen, dass durch differenzierte Emissionszertifikatspreise bis 32 pro tCO2e Anreize für die Haushaltstypen D, E und F geschaffen werden, so dass diese zu den jeweils schattenreicheren AFS wechseln. Damit die Haushaltstypen D, E und F ihre Abholzungsaktivitäten einstellen und um die momentane Entwaldungsrate von 0,3 Prozent zu reduzieren, müssten die Zertifikate einen Preis bis maximal 23 pro vermiedene Tonne CO2e aufweisen. Die dem schattenintensiven AFS D beigeordneten Haushalte gehören gleichzeitig zu dem einkommensschwächsten Drittel der Bevölkerung. Durch zielgerichtete kohlenstoffbasierte Ausgleichszahlungen für die schattenreichen AFS bieten sich Lösungen an, insbesondere für diese ärmeren Haushalte den Teufelskreis von Entwaldung und Armut unterbrechen, sowie ihr Einkommen zu verbessern und gleichzeitig die AFS Typen, die den größten Umweltnutzen bieten, zu fördern. Wenn man ein CO2-Speicherungsprojekt in der Region implementieren wollte, können die institutionellen Gefüge der regional existenten Naturschutzabkommen als Ausgangspunkt genutzt werden. Diese lokalen Institutionen bieten neben einem Regelwerk auch eine Instanz, die Kontrollaktivitäten durchführt. Die KKM befassen sich mit der Kontrolle illegaler Landnutzungsaktivitäten und der Einhaltung der Gesetze zum Schutz des Waldes. Rodungsaktivitäten sind zurückgegangen und das Umweltbewusstsein der Dorfbewohner hat zugenommen, seitdem die Abkommen etabliert wurden. Die Umsetzung der KKM ist jedoch finanziell nicht gut abgesichert und die Verantwortlichkeiten wurden auf Dorfebene zwischen den verschiedenen Institutionen nicht klar festgelegt. Zudem war die Beteiligung der Dorfbewohner bei den Verhandlungen und der Etablierung der Abkommen sehr gering, was eine schlechte Akzeptanz unter der Bevölkerung und damit auch eine unzureichende Einhaltung der Gesetze zur Folge hatte. Für ein potentielles PES-Projekt müssen die institutionellen Rahmenbedingungen gestärkt und die Partizipation der Bevölkerung in den Naturschutzaktivitäten unterstützt werden. Die Politikempfehlungen, die aus den Ergebnissen dieser Studie abzuleiten sind, beziehen sich auf die Anwendbarkeit der PES-Programme als eine mögliche Klimaschutzstrategie, ihre Stärken, Schwächen und ihre institutionelle Gestaltung. Abhängig vom lokalen Kontext können erhöhte Kohlenstofffestlegungsraten durch PES-Programme gefördert werden. Zudem werden stabile Einkommensstrukturen für die lokale Bevölkerung ermöglicht und der Teufelskreis von Armut und Abholzung kann unterbrochen werden. Im Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Aktivitäten bietet die verhinderte Abholzung eine kosteneffiziente Möglichkeit, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu mindern. Lokale Institutionen, die für das Management von natürlichen Ressourcen genutzt werden, bieten eine gute Basis für potentielle PES-Programme, da durch die Nutzung vorhandener Strukturen Transaktionskosten reduziert und die lokale Bevölkerung eingebunden werden können.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/de/de
dc.titleCarbon Finance Schemes in Indonesiade
dc.title.alternativeEmpirical Evidence of their Impact and Institutional Requirementsde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedKohlenstoff-Finanzierungsprogramme in Indonesiende
dc.contributor.refereeZeller, Manfred Prof. Dr.de
dc.date.examination2008-10-30de
dc.subject.dnb630 Landwirtschaftde
dc.subject.dnbVeterinärmedizinde
dc.description.abstractengSolutions are sought throughout the world to counter land and forest conversion processes, as well as strategies for climate change mitigation. Payments for Environmental Service (PES) schemes, which are market-based incentives, are promoted as a possibility to enforce or support sustainable forest management and conservation activities. Using empirical evidence from the island of Sulawesi in Indonesia, this study provides a contribution to ongoing research to determine strategies to actively sequester and conserve remaining stocks of carbon. Farming households in the vicinity of the Lore Lindu National Park contribute to conversion processes at the forest margin as a result of their agricultural practices and specifically the expansion of their cacao plantations. The objective is to investigate the impact of payments for carbon sequestration on the households and their land-use systems, as well as the institutional framework of such a PES scheme. A comparative static linear programming model was used to analyse the household behaviour and changes observed due to the introduction of the policy option of carbon payments. In addition, we discussed and evaluated the impact of the institutional arrangement of the existing natural resource management schemes in focus groups in four villages, using participatory rural appraisal tools. If the carbon credits are specifically targeted towards more sustainable agroforestry systems, increased environmental benefits in terms of higher carbon sequestration rates, as well as higher income benefits for the poorer households can be obtained. A PES scheme could build upon the community conservation agreements, which are in place already, as they provide an initial basis to reduce transaction costs and integrate the local communities. However, the participation structures for the villagers, as well as monitoring and enforcement need to be improved to safeguard the stability of the rainforest margin in the Lore Lindu region.de
dc.contributor.coRefereeFaust, Heiko Prof. Dr.de
dc.contributor.thirdRefereeHaan, Hartwig de Prof. Drde
dc.title.alternativeTranslatedEmpirische Untersuchung ihrer Auswirkungen und institutioneller Rahmenbedingungende
dc.subject.topicAgricultural Sciencesde
dc.subject.gerZahlungen für Umweltdienstleistungende
dc.subject.gerAgroforstde
dc.subject.gerLineare Programmierungde
dc.subject.gerFokusgruppen Diskussionende
dc.subject.gerKakaode
dc.subject.gerKohlenstofffestlegungde
dc.subject.engPayments for Environmental Servicesde
dc.subject.engAgroforestryde
dc.subject.engLinear Programmingde
dc.subject.engFocus Group Discussionsde
dc.subject.engCacaode
dc.subject.engCarbon sequestrationde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2089-2de
dc.identifier.purlwebdoc-2089de
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullYG 000: Agrar- und Forstökonomikde
dc.identifier.ppn611695324de


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