Molekulargenetische Untersuchungen zur Verbesserung der männlichen Fruchtbarkeit und Bekämpfung des Erbdefektes Hernia inguinalis/scrotalis in der Schweinezucht
Molecular genetic analysis to improve male fertility and prevention of congenital defect hernia inguinalis/scrotalis in pig production
by Monique Germerodt
Date of Examination:2009-01-30
Date of issue:2010-02-10
Advisor:Prof. Dr. Dr. Bertram Brenig
Referee:Prof. Dr. Dr. Bertram Brenig
Referee:Prof. Dr. Christoph Knorr
Referee:Prof. Dr. Wolfgang Holtz
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Format:PDF
Description:Kumulative Dissertation
Abstract
English
Artificial insemination (AI) is a very common and efficient reproduction method in pig breeding. About 90% of all breeding sows in Germany were inseminate by artificial insemination in 2007. The increasing implementation of AI and the resulting high number of progeny per boar requires a stringent control to avoid the dispersion of congenital defects. Furthermore, sperm used for AI must have a constant high level of quality. Consequently, only boars with excellent fertilization traits are used for AI. The frequency of the congenital defect Hernia inguinalis/scrotalis in pigs is about 1 to 3 %. The estimated heritabilities range from 0.02 to 0.86. At the Institute of Veterinary Medicine a genome wide markerscan was performed to identify chromosomal regions associated with Hernia inguinalis/scrotalis. Based on these results three candidate genes on porcine chromosome 12 were analysed further. In two of the three genes a polymorphic microsatellite was detected with the targeted oligonucleotide-mediated microsatellite identification (TOMMI) method. The microsatellites were typed in a popultion of effected families. The statistical calculations were done with the program Allegro. A significant linkage between one microsatellite and the congenital defect Hernia inguinalis/scrotalis was detected. In the second part of this thesis two candidate genes were analysed which play an important role in reproduction traits in boars. The samples were provided by cooperation partners of the Förderverein für Biotechnologieforschung e.V. (FBF). The porcine Phosphoglycerate Kinase 2 Gen (PGK2) gene is involved in spermatogenesis. Ten mutations were detected in a previous study. Two of these SNPs lead to an aminoacid substitution. One of these mutations was shown to have a significant positive influence on sperm volume in AI boars. However, these results could not be confirmed in this study. But we were able to detect a significant effect on sperm motility in the examined population. SRY (sex determining region Y)-box9 SOX9 is involved in the sex and sertoli cell differentiation. Within the SOX9 gene an 18 bp insertion/deletion and two polymorphic microsatellites were identified. A population of 204 AI boars was analysed for these three markers. Significant effects on sperm motility and sperm volume were detected.
Keywords: pig; porcine; Hernia inguinalis/scrotalis; artificial insemination; candidate gene analysis; boar fertility; Molecular Biology; PGK2 Gen; SOX9 Gen
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Die Künstliche Besamung (KB) ist eine stark verbreitete, äußerst effiziente Reproduktionsbiotechnologie in der Schweinezucht. Etwa 90% des gesamten Zuchtsauenbestandes in Deutschland wurden 2007 mittels KB besamt. Der zunehmende Einsatz der KB und die damit verbundene hohe Nachkommenzahl jedes einzelnen Ebers erfordert allerdings ein wirkungsvolles Programm zur Bekämpfung von Erbdefekten. Des Weiteren muss sichergestellt werden, dass das eingesetzte Sperma von gleich bleibend sehr guter Qualität ist. Folglich können nur Eber zur KB eingesetzt werden, die eine sehr gute Befruchtungsfähigkeit aufweisen. Der kongenitale Defekt Hernia inguinalis/scrotalis beim Schwein tritt mit einer Häufigkeit von ca. 1-3% in den Schweinepopulationen auf und wird mit einer Heritabilität von h2 = 0,02 bis h2 = 0,86 vererbt. Ausgehend von einer am Tierärztlichen Institut durchgeführten genomweiten Kopplungsanalyse bei der Genomregionen, die mit dem Defekt assoziiert sind, identifiziert wurden, wurden in der vorliegenden Arbeit drei weitere Kandidatengene auf dem porcinen Chromosom 12 untersucht. In zwei der drei Gene konnte mittels der targeted oligonucleotide mediated microsatellite identification (TOMMI) Methode jeweils ein polymorpher Mikrosatellit isoliert werden. Diese wurden an einer Population betroffener Familien typisiert und mit dem Programm Allegro ausgewertet. Es konnte eine signifikante Kopplung eines Mikrosatelliten mit dem Defekt Hernia inguinalis/scrotalis nachgewiesen werden. Im zweiten Teil der Arbeit wurden zwei Kandidatengene, die eine potentielle Rolle bei der Ausprägung der Fruchtbarkeit des Ebers spielen, an einer Population von 204 Besamungsebern untersucht. Diese Proben wurden von FBF-Mitgliedsbetrieben zur Verfügung gestellt. Das porcine PGK2-Gen ist in die Prozesse der Spermatogenese involviert. In einer kürzlich am Tierärztlichen Institut durchgeführten Dissertation wurden zehn Mutationen in diesem Gen identifiziert. Zwei dieser Mutationen haben einen Aminosäurenaustausch zur Folge. Eine dieser Mutationen hat einen signifikant positiven Effekt auf das Spermavolumen. Diese Ergebnisse konnten in der vorliegenden Arbeit, an dem zugrunde liegenden Untersuchungsmaterial nicht bestätigt werden. Es wurde aber in der untersuchten Population ein signifikanter Effekt auf die Spermamotilität nachgewiesen. Das zweite Gen, das porcine Sox9, ist an der Geschlechtsdifferenzierung und der Differenzierung der Sertolizellen beteiligt. In diesem Gen konnten eine Insertion/Deletion von 18 bp Länge sowie zwei polymorphe Mikrosatelliten detektiert werden. Die 204 Besamungseber wurden auf die Insertion/Deletion hin untersucht und die Mikrosatellitentypisierung für alle Tiere durchgeführt. Es wurde ein signifikanter Einfluss des Sox9-Gens auf die Merkmale Spermamotilität und Spermavolumen nachgewiesen.
Schlagwörter: Schwein; Hodensack- und Leistenbrüche; Künstliche Besamung; Kandidatengenanalyse; Fruchtbarkeit Eber; Molekularbiologie; Phosphoglycerat Kinase 2 Gen; SRY (sex determining region Y)-box9 (SOX9-Gen)