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Genetische und agronomische Charakterisierung von Raps-Mutanten mit gesteigertem Ölsäuregehalt

dc.contributor.advisorBecker, Heiko C. Prof. Dr.de
dc.contributor.authorKahlmeyer, Mariade
dc.date.accessioned2010-04-15T14:39:45Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T10:17:15Zde
dc.date.available2013-01-30T23:51:19Zde
dc.date.issued2010-04-15de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B04F-9de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-1899
dc.description.abstractNeben den üblichen Zuchtzielen bei Raps, wie Ertrag, Ertragstabilität, Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen hat vor allem in den letzten Jahren ein weiteres Zuchtziel zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hierbei handelt es sich um das Fettsäuremuster vom Rapsöl. Ziel ist es Sorten mit einem hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren (Ölsäure) und geringerem Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Linol-, Linolensäure) zu erhalten. Rapsöle mit hohem Anteil an Ölsäure (Zuchtziel bis über 80% Ölsäure) sind für die Nahrungsmittelindustrie und die chemische Industrie von Interesse, da Öle mit hohem Gehalt an Ölsäure eine höhere Temperaturstabilität und geringere Oxidationsanfälligkeit aufweisen. Um eine Veränderung des Fettsäuremusters zu erreichen wurde im Jahr 1991 in Göttingen ein Versuch gestartet, bei dem Raps der Sorte Wotan mit der Mutationen auslösenden Substanz EMS (Ethylmethansulfonat) behandelt wurde. Im Rahmen dieses Versuches konnten bereits Mutanten mit gesteigertem Ölsäuregehalt identifiziert werden. Allerdings wiesen die Mutanten schlechte agronomische Merkmale auf. Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, Mutanten mit erhöhtem Ölsäuregehalt und gleichzeitig besseren agronomischen Merkmalen zu finden. Dabei sollte auch untersucht werden, ob bei diesen Mutanten der gleiche Genort mutiert war, wie bei früheren Mutanten. Außerdem sollten die Mutanten molekular durch DNA-Sequenzierung charakterisiert werden. Samen von mutagen behandelten Pflanzen (M1-Generation) wurden als Ausgangsmaterial für die vorliegende Arbeit verwendet. Die M2-Generation wurde im Feld angebaut und die geernteten Samen auf ihren Ölsäuregehalt untersucht. Es konnten dabei einige vermutliche Mutanten mit erhöhtem Ölsäuregehalt identifiziert werden. Der in den Jahren 2002 bis 2007 an zwei verschiedenen Orten durchgeführte Anbau bestätigte für 6 Mutanten über mehrere Generationen hinweg höhere Ölsäuregehalte. In den Jahren 2006 und 2007 wurden Leistungsprüfungen im Feld durchgeführt, bei denen die neuen Mutanten, Wotan und die aus früheren Arbeiten bekannte alten Mutanten miteinander im Feld verglichen wurden. Als Ergebnis über 2 Jahre und 2 Orte konnte festgestellt werden, das die neuen Mutanten im Ertrag signifikant besser waren als die alten Mutanten aber nicht ganz das Niveau der Ausgangssorte Wotan erreichten. Von den älteren Mutanten ist bekannt, dass eine monogene Vererbung an einem Genort HO1 vorliegt und eine weitere am Genort HO2. Der Genort HO1 ist lokalisiert im FAD2 Gen, der mikrosomalen Oleatdesaturase. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war es, festzustellen ob die neu gefundenen Mutanten am gleichen Genort mutiert waren. Dazu wurden Kreuzungen der neuen Mutanten untereinander und mit der alten Mutante 19661 durchgeführt. Bei einer Mutation an unterschiedlichen Genorten müsste es in der spaltenden M2-Generation zu Aufspaltungen im Merkmal Ölsäuregehalt kommen. Als Ergebnis der Kreuzungsexperimente konnte bei 4 Kreuzungen eine eindeutige Aufspaltung in der F2-Generation festgestellt werden Diese Ergebnisse ließen vermuten, dass die untersuchten Mutanten mit erhöhtem Ölsäuregehalt an zwei verschiedenen Genorten lokalisiert sind. Diese Vermutung sollte mit genetischen Analysen untermauert werden. Ein weiteres Ziel der Kreuzungen war es, herauszufinden, ob in den Nachkommenschaften Genotypen mit höheren Ölsäuregehalten als die der Eltern zu erreichen sind. Solche Genotypen wurden bei den Kreuzungen nicht gefunden. Das wichtigste Zielenzym für die Steigerung des Ölsäuregehaltes in der Fettsäure-Biosynthese ist die mikrosomale Oleatdesaturase FAD2. Genetische Untersuchungen des Materials bestätigten die Vermutung, dass die Steigerung des Ölsäuregehaltes in den neu gefundenen Mutanten Mu12 und Mu13 aufgrund einer EMS-induzierten Mutation im FAD2-I Genom entstanden sind. Bei der Mutante 12 konnte im Genom an der Position 638 und bei der Mutante 13 an der Position 476 ein Austausch von Cytosin durch Thymin nachgewiesen werden. Als Ergebnis dieser Mutation fand in der Ölsäure-Desaturase ein Austausch der Aminosäure Prolin durch Leucin und somit eine Veränderung der Enzymstruktur und wahrscheinlich auch der Aktivität statt. Zusammenfassend kann also festgestellt werden, dass neue Mutanten mit erhöhtem Ölsäuregehalt identifiziert und charakterisiert werden konnten. Im Vergleich zu bisher bekannten HO-Mutanten haben die neuen Mutanten deutlich bessere agronomische Eigenschaften und sind daher ein wertvoller Ausgangspunkt für die Rapszüchtung.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleGenetische und agronomische Charakterisierung von Raps-Mutanten mit gesteigertem Ölsäuregehaltde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedGenetic and agronomic characterization of mutants in winter oilseed rape with increased oleic acid contentde
dc.contributor.refereePawelzik, Elke Prof. Dr.de
dc.date.examination2009-11-19de
dc.subject.dnb630 Landwirtschaftde
dc.subject.dnbVeterinärmedizinde
dc.description.abstractengThe main breeding objectives of rapeseed (Brassica napus L.) have always been to increase yield, yield components, disease and pest resistance and more recently the seed quality too. The last mentioned goal means to take influence on the fatty acid profil and to produce an oil high in monounsaturated fatty acids (oleic acid) and low in polyunsaturated fatty acids (linoleic acid, linolenic acid). Rapeseed oils with a high concentration of oleic acid (breeding goal more than 80 %) are characterized by a reduced susceptibility to oxidative processes and a rise in temperature resistance and therefore of great importance for nutritional and industrial purposes. A breeding program to change the fatty acid composition in rapeseed was started in 1991 at the university of Göttingen. Seeds of B. napus, variety Wotan, had been exposed to the chemical mutagen EMS (Ethylmethansulfonat) and after sowing plant-mutants showing increased values of oleic acid could be identified. Unfortunately, the agronomical traits of these plants didn t come up to the expectations. In the study presented here these experiments are continued in order to get mutants that are high in oleic acid and simultaneously high in agronomical traits. Moreover, the newly found mutants should be characterized (DNA sequencing) and the specific location of their genes estimated. Rapeseeds of EMS-treated plants were cultivated and in the harvested seeds the contents of oleic acid measured. Some mutants of this M2-generation showed a significantly increased concentration in oleic acid. They were selected for field experiments between the years 2002 and 2007. During this period of time and cultivation in two different places 6 mutants proved to be stable with regard to their increased oleic acid values. Evaluation of the agronomical traits in 2006 and 2007 and a comparison with Wotan and the above mentioned elder mutants demonstrated that the yields of the new mutants were significantly higher than the elder mutants, respectively almost as high as Wotan. In the starting project of the mutagenesis program two mutated loci (HO1 and HO2) could be identified. HO1 locus is mainly seedspecifically expressed and equivalent to FAD2, the microsomal oleic acid desaturase. In order to find out whether the newly discovered mutants are also mutated in the same locus crossbreeding experiments between the old mutant 19661 and the new mutants were carried out. In case the mutation regarding the trait oleic acid content took place in different locations the splitting effect in M2-generation should lead to a separation. The results turned out to be convincing. In four crossings a clear splitting in the F2-generation could be recognized and that seems a likely supposition that the mutations responsible for increased oleic acid contents are located in two different loci. This assumption could be supported by genetic analysis. A further goal of the crossing experiments was it to compare the oleic acid contents between the descendant plants and the generation of parents. In all investigated cases we couldn t find any genotype among the descendants containing a higher amount of oleic acid than the parent generation. Investigation of the material with the aid of this technique confirmed the supposition that the increase of the oleic acid contents in our newly created mutants Mu12 and Mu13 results from an EMS-induced mutation in FAD2-I (A-region). In Mu12 at position 638 cytosine is substituted by thymine and in Mu13 this exchange took place at position 476. As a result of these mutations the oleic acid desaturase is modified by a replacement of the amino acid proline with leucine leading to an influence on the biosynthesis of oleic acid. Taken together the results presented here it can be established that new mutants of Brassica napus with increased oleic acid contents could be created and characterized. In comparison to already known HO-mutants possess the newly created ones significantly better agronomical traits and should be therefore of some interest for plant breeders.de
dc.subject.topicAgricultural Sciencesde
dc.subject.gerRapsde
dc.subject.gerBrassica napusde
dc.subject.gerÖlsäuregehaltde
dc.subject.gerOleatdesaturasede
dc.subject.engwinter oilseed rapede
dc.subject.engBrassica napusde
dc.subject.engoleic acidde
dc.subject.engoleat desaturasede
dc.subject.bk48.58 Pflanzenzüchtungde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2431-8de
dc.identifier.purlwebdoc-2431de
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullSpezielle Pflanzenzuchtde
dc.identifier.ppn62770932Xde


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