Bildgebung und chemische Analytik mit Laserdesorptions-Massenspektrometrie im Bereich Forensik und Astrophysik
Imaging and Chemical Analysis with Laser Desorption Mass Spectrometry in Forensics and Astrophysics
von Alexander Beinsen
Datum der mündl. Prüfung:2011-06-21
Erschienen:2011-09-16
Betreuer:Prof. Dr. Bernd Abel
Gutachter:Prof. Dr. Bernd Abel
Gutachter:Prof. Dr. Jürgen Troe
Dateien
Name:beinsen.pdf
Size:37.5Mb
Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
Laserdesorption is a versatile method and an essential tool in bioanalytical mass spectrometry. In this work it was used for the following distinct topics. The first part of the present work adresses fundamental investigations of laser desorption, application of water as matrix and use of VUV-lasers for desorption in bioanalytics. Desorption with IR-lasers is soft and one can probe structural changes of the liquid water matrix. Whereas desorption with VUV-lasers is hard and the problem of analyte fragmentation arises. Despite high photon energies it is still possible to desorb biomolecules unfragmented from a water ice matrix. In the second part cosmic mass spectra of space probe cassini were reproduced in the laboratory to clarify whether there exists a liquid ocean under the icy surface of saturns' moon enceladus. Results support a very salty, alkaline water ocean which contains NaCl, NaHCO3 and KCl. Rightly, enceladus ocean counts as probable habitat for extraterrestial life. In addition, laser intensity dependent desorption experiments below and above plasma threshold were performed. With them the mechanisms for desorption by particle impact and laser desorption could be compared and similarities could be found. This enables the prognosis of mass spectra for varying impact velocities. The third part of this thesis is about the employment of the powerful tool mass spectrometric imaging in the field of forensics. With this method samples can be chemically analyzed spatially and the result visualized as picture. Besides the chemical structure, finest surface details can be detected. Mass spectrometric images of latent, lipid rich and sweaty finger prints and marks with and without application of matrix were prepared. The level of detail of visualized fingerprints enables a positive persona identification. Further chemical analysis is sufficient to distinguish different fingermarks of different people clearly. Thus mass spectrometric imaging can be profitably deployed in forensics.
Keywords: laser desorption; mass spectrometry; liquid jet; micro-jet; IR-laser; VUV-laser; Enceladus; Cassini; dust particles; Saturn; MALDI-MS; MSI; LDI; fingermarks; fingerprints; mass spectrometric imaging
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Die Laserdesorption ist eine vielseitige Methode und ein unerlässliches Werkzeug in der bioanalytischen Massenspektrometrie. In dieser Arbeit wurde sie auf unterschiedliche Themengebiete angewandt. Der erste Teil der vorliegenden Arbeit befasst sich mit grundlegenden Untersuchungen der Laserdesorption, dem Einsatz von Wasser als Matrix und der Anwendbarkeit von VUV-Lasern zur Desorption in der Bioanalytik. Die Desorption mit IR-Lasern ist sanft und es lassen sich sogar strukturelle Änderungen der flüssigen Wassermatrix proben. Dagegen ist die Desorption mit VUV-Lasern hart und es tritt das Problem der Fragmentierung auf. Trotz der hohen Photonenenergien ist es dennoch möglich Biomoleküle mittels VUV-Laser unfragmentiert aus einer Wassereismatrix zu desorbieren. Im zweiten Teil wurden kosmische Massenspektren der Weltraumsonde Cassini im Labor nachgebildet, um zu klären, ob sich unter der Eisoberfläche des Saturnmondes Enceladus ein flüssiger Ozean befindet. Die Ergebnisse belegen, dass es sich um einen sehr salzigen, basischen Wasserozean handelt, der NaCl, NaHCO3 und KCl enthält. Zu Recht gilt Enceladus' Ozean deshalb als mögliches Habitat für extraterrestrisches Leben. Zusätzlich wurden laserintensitätsabhängige Desorptionsexperimente unterhalb und oberhalb der Plasmaschwelle durchgeführt. Damit konnten die Mechanismen der Desorption über Partikeleinschlag und Laserbeschuss verglichen und Gemeinsamkeiten festgestellt werden. Dies erlaubt es vorauszusagen, welche Spektren für bestimmte Einschlagsgeschwindigkeiten erwartet werden können. Im dritten Teil der vorliegenden Arbeit wird das leistungsfähige Werkzeug der bildgebenden Massenspektrometrie für kriminaltechnische Zwecke eingesetzt. Mit dieser Methode können Proben ortsaufgelöst chemisch analysiert und das Ergebnis als Bild dargestellt werden. Neben der chemischen Struktur lassen sich auch feinste Oberflächendetails detektieren. Massenspektrometrische Bilder latenter, lipidreicher und verschwitzter Fingerabdrücke und -spuren mit und ohne Anwendung von Matrix wurden erstellt. Der Detailgrad der sichtbar gemachten Fingerabdrücke ermöglicht eine erfolgreiche Personenidentifikation. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die chemische Analyse genügt, um Fingerspuren verschiedener Personen eindeutig voneinander zu unterscheiden. Demnach kann die bildgebende Massenspektrometrie auch in der Kriminaltechnik gewinnbringend eingesetzt werden.
Schlagwörter: Laserdesorption; Massenspektrometrie; Flüssigstrahl; Mikro-Jet; IR-Laser; VUV-Laser; Enceladus; Cassini; Staubpartikel; Saturn; MALDI-MS; MSI; LDI; Fingerspuren; Fingerabdrücke; Massenspektrometrische Bildgebung