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Biodiversität und Waldvermehrung

Ein Verfahren zur naturschutzfachlichen Evaluation von Erstaufforstungen

dc.contributor.advisorBürger-Arndt, Renate Prof. Dr.de
dc.contributor.authorEisenbeiß, Ralfde
dc.date.accessioned2002-11-21T15:11:35Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T11:01:06Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:11Zde
dc.date.issued2002-11-21de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B0E9-Bde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-2362
dc.description.abstractDie vorliegende Arbeit entwickelt ein Verfahren zur ex-ante Evaluation von Erstaufforstungen nach naturschutzfachlichen Aspekten. Die Ziele überregionaler Planungen und Programme werden integriert. Die Verwendung externer Verfahrensschritte (v.a. aus der Biotopkartierung) fördert die Anpassungsfähigkeit an veränderte Rahmenbedingungen. Maßnahmenspezifische Daten werden erhoben zur Berücksichtigung regionaler Interessen und lokaler Bedingungen. Die Verfahrensentwicklung fand vor dem Hintergrund der aktuellen, unbefriedigenden Situation bei der Berücksichtigung ökologischer Interessen in Genehmigungsverfahren statt. Diese zeigt sich in der Missachtung ökologischer Kriterien in den Förderungsinstrumenten für die Erstaufforstung, obwohl letztere als flankierende Maßnahme der Gemeinsamen Agrarpolitik durchaus eine Bedeutung besitzt. Die Situation beruht aber auch auf der schwierigen Integration divergierender Leitbilder des Naturschutzes. Dies zeigt sich in der ständig wechselnden Argumentation bei Genehmigungsverfahren. Ein neuer Ansatz war notwendig zur Berücksichtigung nationaler, regionaler und lokaler Interessen, bei gleichzeitiger Förderung der flexiblen Anwendungsfähigkeit. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der methodischen Entwicklung des Evaluationsverfahrens. Dieses beginnt mit einer Analyse der gängigen Planungsmethoden in der Landschaftsplanung und der herrschenden Vielfalt unterschiedlicher Leitbilder. Als zielführende Methode zur Verfahrensentwicklung präsentiert sich die Wirkungsanalyse. An deren Anfang steht die Definition eines Systems, welches die Wirkungsbeziehungen innerhalb und mit der Umgebung einer Aufforstungsfläche abbildet. Das System gliedert sich in drei unterschiedliche Ebenen: die Aufforstungsfläche, deren unmittelbare Umgebung und die mittelbare Umgebung. Die systemimmanenten Beziehungen werden mit Hilfe einer Verflechtungsmatrix dargestellt. Sie ermöglicht die Ableitung und Definition von fünf flächenbezogenen und drei raumbezogenen Indikatoren: Natürliche Baumartenvielfalt, Naturnähe der Baumartenzusammensetzung, Strukturpotential, Seltenheit des Biotops, Waldrandausprägung, Biotop-Verbund, Landnutzungsanteile und Randlinien-Vorkommen. Diese Indikatoren geben Hinweise auf die systeminternen Wirkungsbeziehungen. Die ermittelten Indikatoren werden auf ihre Aussagekraft für allgemein anerkannte Naturschutzkriterien - Naturnähe, Vielfalt, Seltenheit, Eigenart - untersucht. Sie bilden jeweils nur Teilaspekte ab, erlauben dafür aber die Bewertung einer Maßnahme im Hinblick auf unterschiedliche, teilweise konkurrierende Ziele. Die Verwendung der einzelnen Indikatoren wird anhand der wissenschaftlichen Literatur legitimiert und die Aussagekraft überprüft. Unter Berücksichtigung externer Verfahrensschlüssel werden anschließend Parameter und Bewertungsschemata entwickelt. Daraus resultiert ein Gesamtverfahren mit gleich gewichteten, unabhängigen Indikatoren und einer ordinalen Bewertungsskala. Die Praktikabilität des entwickelten Verfahrens wird durch die Anwendung in zwei Untersuchungsgebieten (Thüringer Becken; Sollingvorland) getestet. Für beide Regionen werden standortabhängige Aufforstungsvarianten mit systematischer Baumartenwahl nach den Kriterien Vielfalt, Naturnähe und z.T. Strukturpotential vorgestellt. Zusätzlich werden die von den jeweiligen Landesforsten vorgeschlagenen Aufforstungsvarianten (Erstaufforstungszieltypen in Thüringen, Waldentwicklungstypen in Niedersachsen) einbezogen. Die Untersuchung vergleicht unterschiedliche Aufforstungstypen für eine gegebene Fläche, aber auch verschiedene Aufforstungsflächen bei gleichbleibender Baumartenmischung. Die Ergebnisse der Verfahrensanwendung belegen die Bedeutung der Baumartenwahl und des Standorts für die ökologische Wertigkeit des entstehenden Waldbiotops. Sie zeigen darüber hinaus den großen Handlungsspielraum des Grundeigentümers auf, der die naturschutzfachliche Beurteilung der Maßnahme durch Beachtung bestimmter Kriterien gezielt beeinflussen kann. Aufgrund der ordinalen Bewertungsskala und des übersichtlichen Indikatorenkatalogs bietet das Evaluationsverfahren eine gute Hilfe beim Vergleich unterschiedlicher Aufforstungsmaßnahmen. Es greift auf externe Datenquellen zurück und bedient sich der technischen Hilfe eines Geographischen Informationssystems. Eigene Aufnahmen werden auf ein Minimum reduziert. Da öffentliche Interessen berücksichtigt werden, ist es zum Einsatz bei Behörden geeignet. Gleichzeitig vermittelt es dem Antragsteller wichtige Informationen über die Verfahrensinhalte. Schließlich zeigt die Arbeit die Voraussetzungen auf, unter denen das Evaluationsverfahren angewandt werden kann. Dazu gehört die Verfügbarkeit landschaftsbezogener Daten (insbesondere Biotopkartierung), externer Verfahrensschlüssel (Herleitung der PNV über den Standort) sowie raumplanerischer Zielvorgaben für die Flächennutzungsanteile. Diese Bedingungen dürften für die meisten Regionen Deutschlands erfüllt sein. Das Verfahren kann daher an die spezielle Situation in anderen Räumen angepasst werden. Wird darüber hinaus angestrebt, es auf andere Landnutzungsarten zu übertragen oder im Rahmen der Fördermittelzuteilung anzuwenden, so sind weitere Untersuchungen notwendig.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyrdiss.htmde
dc.titleBiodiversität und Waldvermehrungde
dc.title.alternativeEin Verfahren zur naturschutzfachlichen Evaluation von Erstaufforstungende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedBiodiversity and Forest Expansionde
dc.contributor.refereeBürger-Arndt, Renate Prof. Dr.de
dc.date.examination2002-10-07de
dc.subject.dnb710 Raumordnungde
dc.subject.dnbLandschaftsgestaltungde
dc.description.abstractengThe work in hand develops a method for an ex-ante evaluation of afforestations along conservational criteria. The objectives of trans-regional planning and programmes are integrated. The use of external, methodological steps (mainly from biotope mapping) increases the adaptability to modified framework conditions. In order to respect regional interests and local conditions, all data is collected according to specific measures. The development of the methodology considers the recent, unsatisfactory situation for regarding ecological interests within legal procedures for approval. This is reflected in a disregard of ecological criteria for the subsidiary instruments for afforestations, although the latter has a significant importance as a flanking measure of the Common Agricultural Policy. The situation is however caused by the difficulty of integration of diverging concepts (Leitbilder) for nature conservation. A new approach deemed necessary to consider national, regional and local interests, while at the same time supporting a flexible adaptability. The work"s emphasis is on methodological development of the evaluation procedure. This starts with an analysis of state-of-the-art methods in landscape planning and of the prevailing diversity of different overall approaches. An impact analysis is seen as a target-oriented means to develop new methods. It starts with the definition of a system that reflects the functional linkages within and beyond the boundaries of the afforestation field. The system is separated into three different levels: the afforestation field, its direct surrounding, and its indirect surrounding. The system"s inherent relations are displayed in a matrix of linkages. This allows it to derive and define five area-related and three spatial indicators: diversity of tree species, naturality, potential for structure, rareness of biotopes, appearance of forest edge, biotope-connections, land-use ratio, and existence of ecotones/edges. These indicators show relationships inherent to the system. The ascertained indicators are investigated for their explanatory power for general criteria of conservation - naturality, diversity, rareness, and particularity. They display aspects only partly, but allow an evaluation of specific measures in concern of different and sometimes contradictory objectives. The application of each indicator is authorised through a review of the relevant scientific literature and its explanatory power is verified. Afterwards, parameter and evaluation schemes are developed, taking into account external methodological keys. It results in an overall method with balanced, independent indicators and an ordinal scale of values. The practicability of the developed method is tested by an application in two different survey areas (in Thuringia and Lower Saxony). Site-specific afforestation-schemes with systematic choice of tree composition - according to the criteria diversity, naturality and partly for potential structure - are presented for both regions. Additionally, afforestation-schemes proposed by the respective state forest authority, are included. The investigation compares different types of afforestation for a given piece of land, but also different areas for an identical tree composition. The results of the method"s application prove the importance of the choice of tree species and the site for the ecological value of the emerging forest biotope. This demonstrates the large scope for the land-owner, who can influence the conservational evaluation of the afforestation measure by addressing certain criteria. Because of the ordinal scale of values and the concise list of indicators, the evaluation method is of good help for the comparison of different afforestation measures. It accesses external sources of data and uses the technical tool of a geographical information system. Field studies are reduced to a minimum. Since public interests are respected, it is applicable for the use by authorities. At the same time, it gives important information on the approval process to the applicant. Eventually, the document explains the circumstances, under which the evaluation method can be applied. This includes the availability of landscape-related data (particularly biotope mapping), external methodological keys (derivation of PNV from site aspects) as well as the objectives of spatial planning for the ratio of land-uses. Such conditions should be fulfilled for most regions of Germany. The method can therefore be adapted to specific conditions of other regions. If it is furthermore aspired to apply it to other land-use types, or to use it as a tool for the allocation of funds, further research should is needed.de
dc.contributor.coRefereeDohrenbusch, Achim Prof. Dr.de
dc.title.alternativeTranslatedA Method for Ecological Evaluation of Afforestationsde
dc.subject.topicForest Sciences and Forest Ecologyde
dc.subject.gerBiodiversitätde
dc.subject.gerLandschaftstypde
dc.subject.gerErstaufforstungde
dc.subject.gerRaumwertde
dc.subject.engBiodiversityde
dc.subject.engAfforestationde
dc.subject.engSpatial valuede
dc.subject.bk48.40 Forstwirtschaftde
dc.subject.bk48.03 Methoden und Techniken der Land- und Forstwirtschaftde
dc.subject.bk43.31 Naturschutzde
dc.subject.bk43.61 Umweltbelastung durch Land- und Forstwirtschaftde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1144-9de
dc.identifier.purlwebdoc-1144de
dc.affiliation.instituteFakultät für Forstwissenschaften und Waldökologiede
dc.identifier.ppn361348282


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