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Oberschenkelfraktur beim Polytrauma

Eine retrospektive Studie auf der Grundlage des Göttinger Polytraumaregisters

dc.contributor.advisorDresing, Klaus Prof. Dr.de
dc.contributor.authorBöhmert, Alexandrade
dc.date.accessioned2012-04-16T17:23:58Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:23Zde
dc.date.issued2010-11-03de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B122-3de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-877
dc.description.abstractEinleitung:In einer retrospektiven Studie wurden konsekutiv registrierte Schockraumpatienten aus dem Zeitraum September 1994 bis Dezember 2000 der Universitätsmedizin Göttingen, die eine polytraumatische Verletzungsschwere mit einem ISS ³ 16 Punkten sowie eine Femurfraktur aufwiesen, erfasst und hinsichtlich einer sehr frühzeitigen (innerhalb der ersten 6 Stunden) sowie einer zeitlich verzögerten operativen Versorgung der Femurfraktur untersucht. Hierbei wurden sowohl klinische Parameter aus dem stationären Aufenthalt wie auch Daten einer klinischen Nachuntersuchung und Befragung der Patienten analysiert. Die Studie zeigte unter anderem auch die verschiedenen Ansätze zur Versorgung der Femurfraktur beim Polytrauma nach ETC- und DC-Konzept.Methodik:In der hier vorliegenden retrospektiven Studie wurden 91 Polytraumapatienten mit Femurfraktur, die im o.g. Zeitraum über den Schockraum der Universitätsmedizin Göttingen aufgenommen wurden, analysiert. 52 Patienten konnten nach Zeitpunkt der primären operativen Versorgung der Femurfraktur in die Gruppe 1 eingeteilt werden und 39 Patienten, die nach Ablauf der ersten 6 Stunden nach Aufnahme im Schockraum primär operativ im Bereich der Femurfraktur versorgt wurden, in Gruppe 2 eingestuft werden. Diese beiden Gruppen wurden nun anhand der aus den Akten ermittelten klinischen Parameter, einem von der Untersucherin selbst konzipierten Fragebogen sowie der standardisierten klinischen Nachtuntersuchung verglichen und statistisch mit Hilfe des Statistik-Programms Statistica 6.0 ausgewertet. Als statistische Tests zum Vergleich der beiden Gruppen wurden der Wilcoxon-Mann-Whitney-Test und der Chi-Quadrat-Test genutzt, das Signifikanzniveau lag bei p=0,05. Außerdem wurden der Mittelwert, Minimum, Maximum sowie die Standardabweichung berechnet.Ergebnisse:Hinsichtlich der Jahresverteilung fand sich mit p=0,032 eine erhöhte Patientenanzahl der Gruppe 1 im Jahre 1995 sowie der Gruppe 2 im Jahre 1998. Mit p=0,002 erfolgte bei 90,38% der Patienten der Gruppe 1 die Primäraufnahme nach dem Trauma in der Universitätsmedizin Göttingen, während es in Gruppe 2 nur 62,16% waren. Bei der Auswertung der Unfallursachen zeigte sich mit p=0,018 ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden zu untersuchenden Gruppen, in Gruppe 1 war der Anteil der Motorradunfälle deutlich höher als in Gruppe 2. Entsprechend dem Damage Control-Konzept wurden in Gruppe 1 37,93% und in Gruppe 2 9,3% primär mit einem Fixateur extern versorgt. Es zeigten sich hierbei, wie auch in der Studie von MOMMSEN et al. (2009), signifikante Unterschiede für ISS, Intensivaufenthaltsdauer und Beatmungsdauer bei Vergleich zwischen den Patienten, die nach DCO und denjenigen, welche nach ETC versorgt wurden. Die primär mit Fixateur extern versorgten Patienten zeigten einen höheren ISS, eine verlängerte Intensivaufenthaltsdauer sowie verlängerte Beatmungsdauer. 40,38% der Patienten der Gruppe 1 erlitten im stationären Verlauf Komplikationen, hier fanden sich vor allem pulmonale Komplikationen, im Vergleich traten in Gruppe 2 in 38,46% der Fälle Komplikationen auf, hier fanden sich vor allem Infektionen sowie Multiorganversagen (p=0,038). In der Befragung der Patienten zeigte sich ein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Möglichkeiten, die bisherigen sportlichen Aktivitäten auch nach dem Trauma fortzusetzen. In Gruppe 1 konnten dies noch 37,9% der Patienten und in Gruppe 2 nur 13% (p=0,041). Mit p=0,01 zeigte sich ein höherer Bodymassindex in Gruppe 2 mit 27,16±3,82 als in Gruppe 1 mit 23,67 ±3,22. Bei der Analyse weiterer klinischer Parameter wie auch des Outcomes zeigten sich zwischen den beiden Gruppen keine weiteren signifikanten Unterschiede.Schlussfolgerung:Das Outcome in Anlehnung an den Neer-Score (NEER et al. 1967) war mit 60,45 Punkten in Gruppe 1 etwas besser als mit 56,05 Punkten in Gruppe 2, eine Signifikanz konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Folglich konnte kein direkter Zusammenhang zwischen den Spätergebnissen und der frühzeitigen bzw. verzögerten Primärversorgung der Femurfraktur nachgewiesen werden. Auch im Vergleich mit den Studien von MAIER et al. (2005) und SCHMIDTMANN et al. (1997) zeigt sich ein etwas schlechteres Abschneiden der im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Gruppen. Hierbei ist die Ursache sicherlich darin zu sehen, dass bei Polytraumapatienten auch die zusätzlichen Verletzungen einen Einfluss auf die zeitliche Versorgung der Fraktur nach ausreichender vitaler Stabilisierung der Patienten im Schockraum und auf der Intensivstation auf die Spätergebnisse haben. Dementsprechend kann es kein rigides Konzept für den Zeitrahmen der Operation und auch für die Wahl der angewandten Osteosynthese-Verfahrengeben, sondern es muss jeweils im Einzelfall unter der Berücksichtigung der Begleitverletzungen und der vitalen Indikation entschieden werden.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleOberschenkelfraktur beim Polytraumade
dc.title.alternativeEine retrospektive Studie auf der Grundlage des Göttinger Polytraumaregistersde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedFemoral fractur at polytraumade
dc.contributor.refereeKlinger, Hans-Michael PD Dr.de
dc.date.examination2010-11-17de
dc.subject.dnb610 Medizin, Gesundheitde
dc.description.abstractengIntroduction:This retrospective study is conducted with trauma room patients who were registered consecutively in a timeframe between September 1994 to December 2000 and who had multiple traumatic injuries with an ISS  16 points as well as a fractured femur. The aim of the study is to compare the results of an early operative treatment within 6 hours after the fracture with a later one. Clinical parameters from stationary treatment as well as data from clinical checkups and questionnaires of some patients were analyzed. The study shows, among other outcomes, the different approaches to treating fractured femurs of polytraumas according to ECT and DC concepts.Methods:91 multiple traumatic patients with a fracture of the femur who were admitted to the trauma room of Universitätsmedizin Göttingen in the afore mentioned time frame were analyzed. 52 of these patients were put in group 1, according to the time of the primary operative treatment on the fractured femur. The other 39 patients, who received primary treatment of their fractures more than six hours later than their admittance to the trauma room, were classed in group 2. Using the patient s filed clinical parameters, a self-designed questionnaire and standardized clinical checkups, both groups were then compared and statistically analyzed with the program Statistica 6.0. The Wilcoxon-Mann-Whitney test as well as the chi-square test were used to compare the two groups statistically with the significance level being p=0.05. Furthermore, medium, minimum, maximum and standard deviation were calculated.Results:The following parameters show significant differences: concerning the distribution over the years, with p=0.032 a high number of patients belonging to group 1 are to be found in year 1995, while group 2 has a high prevalence in year 1998. With p=0.002, 90.38% of patients in group 1 were primarily admitted to the Universitätsmedizin Göttingen after their trauma, while the percentage for group 2 was lower (62.16%). A further significant difference (p=0.018) between the two groups is a much higher number of motorcycle accidents in group 1. According to the damage control concept, 37.93% of patients in group1 and 9.3% in group 2 were treated primarily with an external fixator. Significant differences of ISS, time in intensive care and time of artificial respiration do show, depending on whether DCO or ECT was used, just like in a study by MOMMSEN et al. (2009). A primary treatment with external fixators led to elongated intensive care as well as artificial respiration time. The percentage of patients suffering from complications in stationary care is 40.38 in group1 and 38.46 in group2, with mostly pulmonal complications in group 1 and infections as well as multiple organ failure in group 2 (p=0.038). A further significant difference between the two groups is the activity in sports after the trauma. While 37.9% of patients in group1 said that they are active in the same sports as before the trauma, only 13% of patients in group 2 gave that answer (p=0.041). With p=0.01, the BMI group 2 was higher (27.163.82) than in group 1 with 23.673.22. The analysis of further clinical parameters as well as the outcomes shows no significant differences.Conclusion:Oriented on the Neer-score, the outcome of 60.45 points in group 1 was slightly higher than that of group 2 with 56.05 points, though a significance could not be shown. As a result, a direct relation between an early or slightly delayed primary treatment of a fractured femur on the long-term healing can not be established. The patients in this study have somewhat lower scores than those in studies by Maier DG et al (2005) and Schmidtmann U et al (1997). The reason for this is most likely the influence of additional injuries on both the timing of seeing to the fracture after sufficient stabilisation of the vital signs in the trauma room as well as on long term results. Therefore it is impossible to define a rigid concept of progressing or of choosing a specific osteosynthesis. Instead, every single case has to be decided on individually by considering the accompanying injuries and vital indicators.de
dc.title.alternativeTranslatedA retrospective studie based onde
dc.subject.topicMedicinede
dc.subject.gerPolytraumade
dc.subject.gerFemurfrakturde
dc.subject.gerDamage-control-Konzeptde
dc.subject.gerEarly-total-care-Konzeptde
dc.subject.engpolytraumade
dc.subject.engfemoral fracture;de
dc.subject.bk44.65de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2678-0de
dc.identifier.purlwebdoc-2678de
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMED 445: Unfallchirurgiede
dc.identifier.ppn641324030de


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