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Verbesserung der Herzinfarktversorgung durch standardisierte Datenerfassung und systematische Ergebnis-Rückkopplung

Eine prospektive Untersuchung aus dem Herzinfarktnetz Hildesheim-Leinebergland

dc.contributor.advisorScholz, Karl Heinrich Prof. Dr.de
dc.contributor.authorAhlersmann, Dorothede
dc.date.accessioned2012-04-16T17:23:59Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:23Zde
dc.date.issued2010-11-05de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B12E-Bde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-881
dc.description.abstractBei Patienten mit akutem ST-Streckenhebungsinfarkt (STEMI) stellt die Reperfusion des verschlossenen Herzkranzgefäßes das vorrangige Behandlungsziel dar. Zahlreiche Untersuchungen ergaben Hinweise darauf, dass verlängerte Reperfusionszeiten wahrscheinlich mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergehen. In den nationalen und internationalen Leitlinien wurde daher der Fokus auf die Reduktion der door-to-balloon- und contact-to-balloon-Zeiten gelegt. In den zurückliegenden Jahren wurden weltweit Anstrengungen unternommen, die Behandlungszeiten zu verbessern. Dennoch gelingt es nach wie vor in vielen Fällen nicht, die hohen Anforderungen der Leitlinien einzuhalten. In der vorliegenden prospektiv durchgeführten Untersuchung wurde am Beispiel eines bereits seit Jahren etablierten regionalen Herzinfarktnetzes mit optimaler Basisstruktur und festem Ablaufprotokoll in der Diagnose- und Therapiekette (Übermittlung eines 12-Kanal-EKG mit Bypassing der Nicht-Interventionsklinik und Bypassing der Notaufnahme der Interventionsklinik) der Frage nachgegangen, wie hoch der Anteil der Patienten ist, bei denen die Anforderungen der Leitlinien unter real-life Bedingungen tatsächlich erfüllt werden können. Darüber hinaus wurde der Einfluss von standardisiertem Qualitätsmanagement mit systematischer Ergebnisrückkopplung auf die Behandlungszeiten analysiert. Innerhalb eines definierten 12-monatigen Untersuchungszeitraums wurden die zeitlichen Abläufe in der Diagnose- und Therapiekette bei allen Patienten mit STEMI und durchgeführter primärer PCI zeitlich exakt und prospektiv erfasst. Die Ergebnisse wurden quartalsweise systematisch allen an der Behandlungs- und Therapiekette beteiligten Berufsgruppen in gemeinsamen interaktiven Veranstaltungen präsentiert. Im Verlauf der Untersuchung verkürzte sich die door-to-balloon-Zeit im Median von 54 min im I. Quartal auf 26 min im IV. Quartal. Die contact-to-balloon-Zeit betrug im Ausgangsquartal im Median 113 min und konnte über die nachfolgenden Quartale auf 74 min im IV. Quartal reduziert w erden. Der Anteil der Patienten, deren contact-to-balloon-Zeit unter 90 min lag, stieg hochsignifikant von 21% im I. Quartal auf 79% im IV. Quartal. In der Gruppe der Primärtransporte kam es zu einem deutlichen Anstieg des Anteils der Patienten, die unter Umgehung der Notaufnahme direkt vom Notarzt an den Interventionskardiologen übergeben werden konnten (von 23% im I. Quartal auf 76% im IV. Quartal). Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass trotz eines bereits hohen Ausgangsniveaus durch die vergleichsweise simple Intervention einer standardisierten Datenerfassung und systematischen Rückkopplung der Behandlungsergebnisse an alle Beteiligten der Rettungs- und Therapiekette ein zusätzlicher signifikanter Zeitgewinn erreicht werden konnte. Auf der Basis einer guten Organisation mit verbindlichem Ablaufprotokoll konnte unter gezieltem Einsatz von QM-Maßnahmen der Anteil der Patienten mit Direktübergabe im HK-Labor quartalsweise kontinuierlich gesteigert werden, was einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion der Reperfusionszeiten leistete. Die vorliegende Arbeit stellt weltweit die erste prospektiv durchgeführte Untersuchung dar, die den alleinigen Effekt einer systematischen Rückkopplung der Behandlungsergebnisse auf die Reperfusionszeiten bei Patienten mit STEMI analysiert. Darüberhinaus wurde erstmals auch das Rettungssystem konsequent in das Gesamtkonzept einbezogen. Hierdurch kam es zu einer deutlichen Verbesserung der Prozessqualität mit signifikanter Verkürzung der Reperfusionszeiten. Um jedoch den möglichen Effekt einer Ergebnisrückkopplung auf die klinischen Resultate v.a. die Letalität - bei STEMI-Patienten zu untersuchen (Ergebnisqualität), sind großangelegte Multicenter-Studien erforderlich. Aus diesem Ansatz heraus wurde das FITT-STEMI-Projekt (Feedback Intervention and Treatment Times in ST-Elevation Myocardial Infarction) entwickelt. Die vorliegende Untersuchung fungierte hierfür als Pilotstudie. In der Probephase von FITT-STEMI wurde im Sinne einer Machbarkeitsstudie die Übertragbarkeit des hie r vorgestellten Feedback-Konzepts auf andere Kliniken sowie die generelle Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit der Ergebnisse mit einheitlicher Web-Datenerfassung, zentraler Datenanalyse, zentral gesteuerter einheitlicher Ergebnisrückkopplung und Durchführung eines unabhängigen Monitoring an unterschiedlichen PCI-Klinik-Systemen überprüft. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Konzept eines systematischen Daten-Feedbacks unabhängig von der bestehenden Organisationsstruktur auch an unterschiedlichen Kliniken gut praktikabel ist. FITT-STEMI soll im weiteren Studienverlauf zeigen, ob und bei welchen Patienten - insbesondere unter Berücksichtigung einer Risikostratifizierung mit dem TIMI-Risk-Score Zeitgewinne tatsächlich zu einer Verbesserung der Prognose führen.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleVerbesserung der Herzinfarktversorgung durch standardisierte Datenerfassung und systematische Ergebnis-Rückkopplungde
dc.title.alternativeEine prospektive Untersuchung aus dem Herzinfarktnetz Hildesheim-Leineberglandde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedOptimizing Systems of Care for Patients with Acute Myocardial Infarction by Formalized Data Assessment and Systematic Data Feedbackde
dc.contributor.refereeEich, Christoph, PD Dr.de
dc.date.examination2010-11-17de
dc.subject.dnb610 Medizin, Gesundheitde
dc.description.abstractengIn patients with acute ST elevation myocardial infarction (STEMI) reperfusion with primary angioplasty is the preferred strategy. Many trials showed that extended revascularisation times probably lead to increased mortality. Current guidelines put emphasis on achieving rapid door-to-balloon- and contact-to-balloon times. In recent years a lot of effort has been put into improving treatment times. However only few hospitals meet this objective. The goal of the present study was to prospectively examine the proportion of patients who reach the requirements of the guidelines in "real-life" conditions; using the example of an optimized and well-established existing semi-rural cardiac network (transmitting a 12-lead ECG, bypassing the participating community hospitals in favor of the primary PCI centre and bypassing the PCI centre's emergency department with direct delivery of the patient to the cardiac catheterization laboratory). Furthermore the influence of standardized quality management, with formalized data feedback on treatment times, was analyzed. During a defined 12-month period, time points from initial contact with the medical system to revascularisation in patients with STEMI and primary PCI were prospectively assessed and quarterly analyzed. Within 17 days of the end of each quarter, an interactive session was conducted with the participation of all stakeholders involved in the AMI network. The data collected during the preceding quarter(s) were presented. Over the entire study period, median door-to-balloon time decreased from 54 min (1st quarter) to 26 min (4th quarter). Median contact-to-balloon time was 113 min in quarter 1 and was reduced to 74 min in quarter 4. Contact-to-balloon times <90min were achieved in 21% of patients in the first quarter; increasing to 79% in the fourth quarter. There was a marked increase in the proportion of primary transport patients who reached the catheterization laboratory directly without going through the emergency department (from 23% during the first quarter to 76% during the fourth quarter). In the present study times to treatment were already achieving international goals at baseline. However, the relatively simple intervention of systematic data feedback to the network participants led to a significant improvement of time delays. On the basis of a well organized and mandatory protocol for diagnosing, transporting and treating patients with STEMI, the proportion of patients with direct hand-off in cath-lab quarterly increased by involving quality measures. The present study represents the first prospective one worldwide which analyzes the additional effect of systematic data feedback on treatment times in patients with STEMI. Additionally, it is the first to show that extending the data feedback to emergency medical responders further reduces revascularization times and though improves process quality. To examine the effect of formalized data feedback on clinical outcome (e.g. mortality) in patients with STEMI, large multicenter studies are necessary. The multicenter FITT-STEMI project (Feedback Intervention and Treatment Times in ST-Elevation Myocardial Infarction) is currently pursuing such an approach with the present study as pilot phase. The first aim of FITT-STEMI was to evaluate the transformability of the presented feedback concept in different clinical systems and regional STEMI networks. Furthermore, it was to demonstrate whether by including consistent web-based data collection, centralized data analysis, formalized data feedback and independent monitoring, sustainability of results can be achieved. First results showed that this feedback concept is feasible in different STEMI networks and independent of the respective existing different organization structures. In future FITT-STEMI is to show whether - including a risk stratification with the TIMI-Risk-Score- reducing of treatment times can improve prognosis.de
dc.title.alternativeTranslatedA Prospective Study of the STEMI Network Hildesheim-Leineberglandde
dc.subject.topicMedicinede
dc.subject.gerAkuter Myokardinfarktde
dc.subject.gerdoor-to-balloon Zeitde
dc.subject.gerSTEMI-Netzwerkde
dc.subject.gerQualitätsmanagementde
dc.subject.gerErgebnis-Rückkopplungde
dc.subject.engAcute myocardial infarctionde
dc.subject.engdoor-to-balloon timede
dc.subject.engSTEMI networkde
dc.subject.engQuality improvementde
dc.subject.engData feedbackde
dc.subject.bk44.85de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2685-9de
dc.identifier.purlwebdoc-2685de
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMED 411: Kardiologiede
dc.identifier.ppn641315538de


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