Die Röntgenmikroanalyse von Lignin als Untersuchungsmethode für Holz und Holzwerkstoffe
von Klaus Schindel
Datum der mündl. Prüfung:1998-09-25
Erschienen:2002-03-15
Betreuer:Prof. Dr. Aloys Hüttermann
Gutachter:Prof. Dr. Edmone Roffael
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Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
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Der biologische Zellwandfestigungsstoff Lignin ist aufgrund seiner stabilen chemischen Bindung untereinander und zu den anderen Wandbausteinen nur schwierig nachweisbar. Die elektronendispersive Röntgenmikroanalyse (EDXA) in Verbindung mit mikroskopischen Techniken bietet eine effektive und vielseitig einsetzbare Methode, um Lignin im natürlichen Gewebe und im künstlichen Gefüge zu lokalisieren und zu quantifizieren. Mittels EDXA wir erstmalig die Lignin- und Elementverteilung in Wandschichten von Faserzellen der Rotbuche (Fagus sylvatica) und der Waldkiefer (Pinus sylvestris) beschrieben. Das Verteilungsmuster von Lignin und zweiwertigen Nährelementen weist eine hohe Übereinstimmung auf. Die Schwächung des Gewebeverbandes, die durch gezielte Infektion mit Weiß- oder Braunfäulepilzen hervorgerufen wird, wird von einer massiven Umverteilung der Nährelemente begleitet und geht einem messbaren Ligninabbau voraus. Die Leimfuge aus enzymatisch reaktiviertem ehemaligem Mittellamelle! nlignin in biotechnologischen Mitteldichten Faserplatten imitiert die Mittellamelle im gewachsenen Holz morphologisch, chemisch und funktionell. Mit Hilfe der EDXA wird die Anatomie und chemische Verknüpfung eines neuartigen Verbundstoffes aus Zellstoff und enzymatisch reaktiviertem technischem Lignin beschrieben.