Einfluss der vertikalen Ganzkörpervibration unterschiedlicher Frequenz auf den osteoporotischen Lendenwirbelkörper der Ratte
Effects of vertical whole-body vibration on the osteoporotic rat lumbar vertebrae performed in different frequencies
von Carolin Juliane Döll
Datum der mündl. Prüfung:2011-04-19
Erschienen:2011-02-23
Betreuer:PD Dr. Stephan Sehmisch
Gutachter:PD Dr. Ewa Stürmer
Gutachter:Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer
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Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
In order to investigate the effects of vertical whole-body vibration (WBV) in different frequencies on the osteoporotic rat lumbar vertebrae, in the beginning of the study, 75 rats were ovariectomized and 15 rats sham-operated, all at the age of 3 months. After 65 days, in which the animals developed osteoporosis, mechanical stimulation through vertical wbv had started. Before that, animals were divided into 6 groups: one healthy, sham-operated group of animals (SHAM) and an ovariectomized control group (OVX), both of which were not placed on the vibration platform. Four groups of ovariectomized animals were treated with wbv at the frequencies of 35, 50, 70 and 90 Hz (OVX 35 Hz, OVX 50 Hz, OVX 70 Hz and OVX 90 Hz). Over a 30-day period the animals underwent daily vibration of 15 minutes in their assigned frequency. After sacrificing the animals by decapitation, their lumbar vertebrae were cleaned of skin, tendons and muscles and prepared for the individual analyses. For comp! iling the microradiographies the first lumbar vertebral bodies were embedded in methylmetacrylate for polymerisation. Samples were then cut into thin sagittal sections of 100 µm (± 20 µm) and microradiographed to analyse the histomorphometric parameters. The bone mineral density as well as the rate of calcium and phosphate was measured after ashing the second lumbar vertebral body. To evaluate the fourth lumbar vertebral body s mechanical stability biomechanical testing was performed by compressing the entire bone . The results tendentially showed a positive influence of wbv on the osteoporotic bone. Particularly the group OVX 35 Hz benefited from the mechanical stimulation, whereas the vibration frequency of 90 Hz had rather negative effects on morphological parameters, bone mineral density and the bone s stability in the compression test. Furthermore, there was a correlation between the results, namely, a strong dependence of the mechanical stability on the number of trabecular nodes. This study was the first that measured the rate of calcium and phosphate in this context. The vertebral body s calcium rate did not differ among the groups. The phosphate rate, on the other hand, was mostly analogical to the other measured parameters, comparatively high in OVX 35 Hz and low in OVX 90 Hz. Further research is necessary to analyse the correlation between the high phosphate rate and mechanical bone stability in more detail. The study showed that the vertical wbv at a frequency of 35, 50 ! or 70 Hz positively influences the bone morphology of the rat s osteoporotic lumbar vertebrae. Further investigation will show whether the results may be increased by applying wbv more often than once a day or over a longer period.
Keywords: whole-body vibration; osteoporosis; rat lumbar vertebrae
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Um den Einfluss der vertikalen Ganzkörpervibration mit verschiedenen Frequenzen auf den osteoporotischen Lendenwirbelkörper der Ratte zu untersuchen, wurden zu Beginn des Versuches 75 Ratten ovariektomiert und 15 Ratten SHAM-operiert. Nach 65 Tagen, in denen die Versuchstiere eine Osteoporose entwickelten, wurde mit der mechanischen Stimulation durch vertikale Vibration begonnen. Dabei wurden die Tiere in sechs Gruppen aufgeteilt, zum einen die nicht-osteoporotischen Tiere (SHAM) und eine ovariektomierte Kontrollgruppe (OVX), welche nicht vibriert wurden, zum anderen vier Gruppen ovariektomierter Tiere, welche mit den Frequenzen 35, 50, 70 und 90 Hz vibriert wurden (OVX 35 Hz, OVX 50 Hz, OVX 70 Hz und OVX 90 Hz). Über einen Zeitraum von 30 Tagen wurden die Tiere täglich 15 Minuten mit der ihnen zugeordneten Frequenz vibriert. Nach Dekapitation der Tiere wurden die Wirbelkörper präpariert und den einzelnen Untersuchungen zugeführt. Für das Erstellen der Mikroradiograp! hien wurden die LWK I in Methylmethacrylat eingebettet, nach Aushärtung konnten 100 µm (± 20 µm) dünne Sagittalschnitte angefertigt werden, welche geröntgt und fixiert wurden und im Anschluss für die mikroradiographische Auswertung zur Verfügung standen. Die LWK II wurden verascht und deren Knochenmineraldichte sowie der Calcium- und Phosphatgehalt bestimmt. Um die mechanische Belastbarkeit der Wirbelkörper zu erfassen, wurden die LWK IV in toto einem standardisierten biomechanischen Kompressionstest unterzogen. Die Auswertung zeigte tendenziell einen positiven Einfluss der WBV auf den osteoporotischen Knochen, besonders die Gruppe OVX 35 Hz profitierte von der mechanischen Stimulation, wohingegen die Vibrationsfrequenz von 90 Hz eher negative Auswirkungen auf morphologische Parameter, Knochenmineraldichte und Stabilität der Wirbelkörper im Kompressionstest hatte. Es zeigte sich bei der Korrelation der Ergebnisse eine starke Abhängigkeit der mechanischen Knochenstabilität von der Menge der Trabekelkreuzungen. Erstmalig wurde in der vorliegenden Studie auch der Calcium- und Phosphatgehalt in diesem Zusammenhang bestimmt. Der Calciumgehalt der Wirbelkörper unterschied sich zwischen den Gruppen nicht, der Phosphatgehalt dagegen verhielt sich weitestgehend analog zu den anderen erfassten Parametern, war also vergleichsweise hoch bei OVX 35 Hz und niedrig bei OVX 90 Hz. Weitere Versuche sind nötig, um den Zusammenhang zwischen einem hohen Phosphatgehalt und mechanischer Knochenstab! ilität genauer zu betrachten. Diese Studie zeigte, dass die vertikale WBV mit einer Frequenz von 35 Hz, 50 Hz oder 70 Hz die Knochenstruktur des osteoporotischen Lendenwirbelkörpers der Ratte im Experiment tendenziell positiv beeinflusst. Ob dieses Ergebnis durch täglich mehrmalige oder über einen längeren Zeitraum durchgeführte WBV weiter intensiviert werden kann, bleibt weiteren Untersuchungen überlassen.
Schlagwörter: Ganzkörpervibration; Osteoporose; Lendenwirbelsäule