Grobwurzelarchitektur in Abhängigkeit von Baumart, Alter, Standort und sozialer Stellung
von Maike Kuhr
Datum der mündl. Prüfung:2000-01-21
Erschienen:2002-03-13
Betreuer:Prof. Dr. Burghard von Lüpke
Gutachter:Prof. Dr. Franz Gruber
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Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
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Die vorliegenden Untersuchungen sind Teil eines gemeinsamen Projektes der Europäischen Union. Es wurden dabei verschiedene Fragestellungen zu "Funktionalen Aspekten der wur- zelarchitektur und der Biomasseverteilung von sechs europäischen Hauptbaumarten" bearbeitet. Das Waldbauinstitut der Universität Göttingen untersuchte hierbei Wurzeln der Fichte, Buche, Kiefer und Eiche. Ziel dieser Arbeit war es, zu klären, inwiefern verschiedene Faktoren wie Baumartenrni- schung, Alter der Bäume, Standort und Verjüngungsmethode die Grobwurzelarchitektur der Baumarten Fichte, Buche, Kiefer und Eiche beeinflussen. Dazu wurden 17 Flächen ausge- wählt, in denen einzelne Fragestellungen bearbeitet wurden. Oberirdisch wurden Parameter wie Baumhöhe, Stammvolumen und Kronendaten erfaßt. Die Wurzel wurde nach einem für das EU-Projekt entwickeltem Verfahren aufgenommen. Mit dieser Methode wurden Wurzelquerschnittflächen und Wurzelanzahl ermittelt, die das Wur- zelsystem charakterisieren. Beziehungen zwischen Sproß und Wurzel wurden durch lineare Ausgleichsfunktionen beschrieben. Bei allen untersuchten Beständen wurden Bäume verschiedener sozialer Stellungen entnom- men. Ober- und unterirdische Baumparameter zeigten mit Abfall der Kraft'schen Klasse die erwarteten abnehmenden Werte. Dabei gingen Kronengewicht, Wurzel- und Stammvolumen deutlich stärker zurück als BHD und Höhe. Weiterhin war ein signifikanter Unterschied zwi - schen dem Wurzelvolumen der Bäume der Kraft'schen Klassen 1 und 2 zu den Klassen 3 und 4 zu beobachten. Anhand von etwa 60jährigen Fichten und Buchen im Rein- und Mischbestand auf Lehm wm- de untersucht, welchen Einfluß die Mischung dieser Baumarten auf deren Wurzelarchitektur hat. Danach zeichnet sich ab, daß die Fichte in Mischung mit Buche ein signifikant tiefer rei- chendes und im Querschnitt größeres Wurzelsystem entwickelt als die Fichte im Reinbestand. Einen nächsten Schwerpunkt bildeten 21-, 30- und 41 jährige Fichten auf ähnlichem Standort (Lehm). Anhand dieser drei Bestände sollte geklärt werden, wie sich das Wurzelsystem und oberirdische Größen mit zunehmendem Alter verändern. Dabei wird deutlich, daß die Tiefen- durchwurzelung mit Anstieg des Alters kontinuierlich zunimmt. Untersuchungen an 13- bzw. 22jährigen Eichen auf zwei verschiedenen (Lehm; Stagnogley) sollten Unterschiede der Wurzelarchitektur herausstellen, die aus verschiedenen Verjün- gungsverfahren (Pflanzung und Saat) resultieren. Insgesamt konnten in der Tiefendurchwm- zelung und der Wurzelquerschnittfläche keine signifikanten Unterschiede zwischen ,gepflanzten und gesäten Eichen gefunden werden.