Quantifizierung von Propofol in der Atemluft mittels endtidaler Ionenmobilitätsspektrometrie

Abstract

Das Injektionshypnotikum Propofol wird häufig im Rahmen der total intravenösen Anästhesie eingesetzt. Bei der Verwendung der Substanz können Komplikationen sowohl bei einer zu geringen als auch zu hohen Dosierung auftreten. Bei Fehlen einer Spiegel-Kontrolle erfolgt die Applikation bis heute klinisch und an Vitalparametern orientiert. Eine neue Option für eine Spiegel-Kontrolle wurde durch den massenspektrometrischen Nachweis von zuvor intravenös appliziertem Propofol in der humanen Exspirationsluft eröffnet. In verschiedenen Studien wurden die Quantifizierbarkeit der Substanz und eine mögliche Korrelation zur intravasalen Propofol-Konzentration untersucht. Die vorliegende Studie untersucht für diesen Zweck ein alternatives Verfahren. Die Ionenmobilitätsspektrometrie, ein innerhalb der analytischen Chemie etabliertes Verfahren, weist Vorteile gegenüber den bisher verwendeten Methoden auf. In einer zunächst durchgeführten Kalibrationsreihe wird die Nachweisbarkeit von Propofol in einem der humanen Exspirationsluft nachempfundenen Gasgemisch belegt. Für die klinischen Untersuchungen werden Messungen in einem chirurgischen Patientenkollektiv durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass auch in der humanen Exspirationsluft Propofol nachgewiesen und quantifiziert werden kann. Die gemessenen exspiratorischen Propofol-Konzentrationen zeigen eine enge Korrelation zu den synchron ermittelten Konzentrationen in venösem Serum. Durch die Ionenmobilitätsspektrometrie kann die Propofol-Konzentration im Serum mit einer mittleren Abweichung von -10,5% kalkuliert werden.