Der Tapeverband am Sprunggelenk als technischer Bestandteil zur Leistungssteigerung im Sport am Beispiel des Fosbury Flops
Eine trainingswissenschaftliche Studie an Hochspringern
The Ankle Tape in High Jump - demonstrating taping as an integral technical feature to enhance performance in athletics
A biomechanical study on high jumpers
von Homayun Gharavi-Nouri
Datum der mündl. Prüfung:2005-05-30
Erschienen:2005-06-14
Betreuer:Prof. Dr. Arnd Krüger
Gutachter:Prof. Dr. André Niklas
Gutachter:Prof. Dr. Arturo Hotz
Dateien
Name:gharavi-nouri.pdf
Size:2.08Mb
Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
THE ANKLE TAPE IN HIGH JUMP DEMONSTRATING TAPING AS AN INTEGRAL TECHNICAL FEATURE TO ENHANCE PERFORMANCE IN ATHLETICSGharavi H, Institute for Sports Sciences, Dept. of Sociology, Georg-August-University Göttingen, GermanyObjective Taping, e.g. Ankle taping, is ubiquitous in athletics. Commonly, it is in use for injury prevention and to facilitate the progress in rehabilitation after injury. Numerous explanations have been published in literature for the mechanism behind the efficacy of taping. While improved proprioception and neuronal reflex responses are being postulated as the main factors, yet, there seems to be a general consent that biomechanical stability through tape on large joints only plays a minor role, if at all. Our efforts were directed towards the quantification of performance by investigating various pertinent features with and without tape.Material & Methods High Jump athletes [n = 36], age 16 27 y/o with each a minimum personal record of ♀: 5'6'' [170 cm] and ♂: 6'4'' [195 cm]. Sensor shoe inlays [Medilogic®] recorded the forces during ground contact, and showed the projection of the center of mass onto the sole. Data transmission rate at 300 Hertz.Test trials were conducted for balance, ROM, sensitivity, max. vertical jumps (single- and two-legged) and results were obtained with and without tape (standard protocol) before and after performance. To minimize bias caused by a learning curve, the subjects were randomized into two groups: (A) started testing without, (B) started testing with tape.Results In spite of the common loss of stability of tape during performance, our results suggest: a proprioceptive gain, an optimized development of strength, an increase of ROM under performance, a restricted ability to perform simple exercises and a performance enhancing effect on more complex exercises.Conclusions This study underlines the proprioceptive reinforcement through taping being the major factor responsible for the preventive and the performance enhancing effects postulated in literature over the past four decades. We may recommend the implication of tape as a measure of injury prevention and performance enhancement in low an moderate athletic levels, while a modified tape job, releasing ROM favoring the specific functional range (e.g. Plantar flexion in high jump), may be indicated in high-end athletics, where inches count.
Keywords: athletic taping; performance enhancement in athletics; proprioception; injury prevention; high jump
Weitere Sprachen
Der Tapeverband am Sprunggelenk als technischer Bestandteil zur Leistungssteigerung im Sport am Beispiel des Fosbury FlopsGharavi H, Institut für Sportwissenschaften, Sozialwissenschaftliche Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen, DeutschlandEinleitung Taping, oder 'funktionelle Stützverbände' sind im außerdeutschen Sport allgegenwärtig. In der Regel dient es der Verletzungsprävention und der Verkürzung der Rehabilitationszeit nach einer Verletzung. In der Literatur existieren eine Vielzahl an Versuchen den zugrundeliegenden Mechanismus des Taping zu erklären. Während die verbesserte Propriozeption als die Hauptfaktoren postuliert werden, herrscht dennoch im Allgemeinen der Konsenz, dass die biomechanische Stabilität, besonders an großen Gelenken, lediglich eine geringe oder gar keine Relevanz besitzt. Unsere Arbeit zielte auf eine Quatifizierung der sportlichen Leistung, indem ihre einzelnen Komponenten isoliert betrachtet wurden.Material & Methodik Hochsprungathleten [n = 36], im Alter zwischen 16 27 Jahren mit einer persönlichen Bestmarke bei ♀: 170 cm und ♂: 195 cm. Druckmesssohlen [Fa. Medilogic®] erfassten die Kräfte während der Bodenkontakte und visualisierten die Projektion des Körperschwerpunktlotes auf die Unterstützungsfläche der Sohle. Datenübertragung erfolgte mit 300 Hz.Testreihen wurden durchgeführt für Gleichgewicht, Beweglichkeit, Sensibilität sowie für maximale Höhe bei Vertikalsprüngen (ein- und beidbeinig). Messungen fanden sowohl mit, als auch ohne Taping und vor wie nach Belastung statt. Um Fehler aufgrund einer Lernkurve zu minimieren, wurden die Probanden auf zwei Gruppen randomisiert: (A) begann die Untersuchungen ohne Tape, (B) begann diese mit Tape.Ergebnisse Trotz des üblichen Stabilitätsverlustes während der Belastung, unterstützen die Ergebnisse: eine propriozeptive Bestärkung, eine Zunahme an Beweglichkeit nach Belastung, eine optimierte Entfaltung der Sprungkraft, eine Leistungseinschränkung bei einfacheren Bewegungsmustern und einen leistungsfördernden Effekt bei komplizierteren Übungen.Schlussfolgerung Diese Studie unterstreicht die Propriozeption als den Hauptfaktor, der für den präventiven und leistungssteigernden Effekt des Tapes verantwortlich ist und in der Literatur der vergangen vier Dekaden postuliert wird. Wir empfehlen daher die Anwendung des Tapes zur Verletzungsprävention und Leistungssteigerung in unteren bis mittleren Leistungsklassen, während eine modifizierte Tapingtechnik, welche die funktionelle Bewegungsebene ausspart (z.B. Plantarflexion bei Hochspringern), im Hochleistungssport indiziert ist, wo es um Zentimeter geht.
Schlagwörter: Taping; funktionelle Stützverbände; Leistungssteigerung im Sport; Proprioception; Verletzungsprävention; Hochsprung