Risikosport - interdisziplinäre Annäherung, empirische Befunde und Anwendungsbezüge

Abstract

Ausgehend von einer geringen wissenschaftlichen Fundierung des Forschungsgegenstandes wird in der Arbeit eine interdisziplinäre Theorie des Risikosports entworfen, sowie eine theoretisch-empirische Verknüpfung im Rahmen einer sicherheitspsychologischen Untersuchung vorgenommen. Die Arbeit beinhaltet dabei zwei Herausforderungen, die - aufeinander bezogen - unterschiedliche Herangehensweisen und Forschungszugänge erfordern: Im ersten Teil wird eine inhaltliche Bestimmung des Risikosportphänomens vorgenommen und Erklärungszusammenhänge im Rahmen eines interdisziplinären Erkenntnisprozesses exploriert. Mittels kritischer Interpretation und Abduktion werden psychologische, historische, soziologische, ethische und pädagogische Fragestellungen thematisiert und zu einer integrativen Theorie verknüpft. Im zweiten Teil der Arbeit werden die theoretischen Kontexte des Risikosports im Rahmen einer empirischen Untersuchung in ihrem Erklärungsgehalt deduziert und für mögliche Anwendungsfelder transformiert.Das Verständnis des Risikosports erschließt sich in der vorliegenden Dissertation insbesondere durch ein den gesellschaftlichen Konventionen bisweilen widersprechendes Verständnis von Risiko, Sicherheit und Gefahr. Der Mensch so wird im Risikosport transparent ist demnach kein monokausales Sicherheitswesen, sondern im Sinne einer erhöhten Handlungsgratifikation auch an Risikosituationen interessiert. Die vorgenommene wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Forschungsgegenstand Risikosport verlangt, von gebräuchlichen Sicherheitskonventionen abzurücken und eine Differenzierung von Risiko, Sicherheit und Gefahr voranzutreiben, die über den wissenschaftlichen Status Quo hinausgeht.