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Zur pedologischen Relativdatierung glazialgeomorphologischer Befunde aus dem Dhaulagiri- und Annapurna-Himalaja im Einzugsgebiet des Kali Gandaki (Zentral-Nepal)

dc.contributor.advisorKuhle, Matthias Prof. Dr.de
dc.contributor.authorWagner, Markusde
dc.date.accessioned2007-11-01T15:20:10Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T11:24:54Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:13Zde
dc.date.issued2007-11-01de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B26F-Fde
dc.description.abstractUm eine pedologische Relativdatierung glazigener Akkumulationen in ausgewählten Einzugsgebieten des Kali Gandaki, zwischen Annapurna- und Dhaulagiri-Himalaja in Zentral-Nepal gelegen, durchführen zu können, ist es zunächst von grundlegender Bedeutung, deren glazigenen Ursprung sicherzustellen. Eine entsprechende Verifizierung erfolgte durch ausführliche Diskussion der für das Untersuchungsgebiet bestehenden, zum Teil kontroversen glazialgeomorphologischen Untersuchungen (u.a. KUHLE 1982a, IWATA 1984, FORT 1985), welche durch eigene Geländebeobachtungen ergänzt wurden. Weiterhin dient die sich aus den glazialgeomorphologischen Befunden und detaillierten Schneegrenzberechnungen ergebende Relativchronologie dieser Akkumulationen als zeitlicher Bezugsrahmen, um die Möglichkeiten und Grenzen der pedologischen Relativdatierung überprüfen zu können. Dabei bietet das Kali Gandaki als antezedentes Himalaja-Durchbruchstal die Gelegenheit, auf engstem Raum den Auswirkungen unterschiedlicher klimatischer und geologisch-lithologischer Verhältnisse auf die Durchführbarkeit pedologischen Relativdatierungen nachzugehen. Eindeutig lassen sich die für die Bodenprofilanlage ausgewählten Akkumulationen über die Glazialgeomorphologie und rekonstruierte Schneegrenzverläufe verschiedenen hoch-, spät- und neoglazialen Vergletscherungsstadien relativchronologisch zuordnen. Als Gliederungssystem dient hierfür das Vergletscherungsstadienschema von KUHLE (1982a) (Tabelle 1). Der Schneegrenzberechnung kommt dabei als Chronologiemaßstab entscheidende Bedeutung zu. Sowohl die extreme Reliefdimension, als auch die, sich aus der Durchbruchstalcharakteristik ergebende, starke Veränderung der Reliefverhältnisse haben einen großen Einfluss auf die Lage der Schneegrenze innerhalb der Gletschervertikalen. Da von den hier verwendeten Methoden nach HÖFER (1879), LOUIS (1954/55) und KUHLE (1986b) nur die Methode Kuhle, über den reliefspezifischen Faktor der Schneegrenzdifferenz (FSD), eine Berücksichtigung der Reliefverhältnisse erlaubt, ergeben sich aus ihr die verlässlichsten Ergebnisse bei der Schneegrenzberechnung. Auch der Möglichkeit der Berücksichtigung der sich über die Eigenmächtigkeit des Gletschers ergebenden Nährgebietsvergrößerung im FSD kommt dabei eine nicht unerhebliche Bedeutung zu. Eine Unsicherheit ergibt sich jedoch für einige ältere Gletschervorstöße, bei welchen die Gletscher aus ihren enger kanalisierten Seitentallagen in die flachen und breiten Bereiche des Muktinath-Beckens bzw. des Kali-Gandaki-Haupttalbodens vorstießen, da dieser Reliefwechsel mittels des FSD nur ungenau zu simulieren ist. Die für den hoch- und früh-spätglazialen Dhaulagiri-E-Gletscher berechneten Schneegrenzdepressionen führen zu keinen realistischen Resultaten, da bei deren Bestimmung der Eiszufluss benachbarter Seitentalgletscher und einer Auslassgletscherzunge des tibetischen Inlandeises (vgl. KUHLE 2006: 189) keine Berücksichtigung finden konnte. Die im Rahmen dieser Arbeit für einen Vergleich mit der pedochronologischen Datierung relevante relative Chronologie der Stadien innerhalb der jeweiligen Teilgebiete ist jedoch trotz der genannten Unsicherheiten sicher abzuleiten. In Gebieten mit relativ ähnlichen Bodenbildungsbedingungen ist eine Ableitung des Verwitterungsgrades der Böden über einen Großteil der auf der Elementverlagerung und der Entstehung pedogener Oxide basierenden Verwitterungsindizes möglich. Angesichts der für glazigene Depositionen typischen, generell heterogenen Korngrößenzusammensetzung der Ausgangssubstrate, erweisen sich granulometrische Verwitterungsindizes dagegen meist als ungeeignet. Eine Relativdatierung glazigener Standorte mittels pedochemischer und granulometrischer Verwitterungsindizes ist nahezu ohne Einschränkung nur bei den Profilen im Thini Khola und im Dhampus-Becken möglich, da hier sowohl ausreichend humide und vergleichbare Klimabedingungen, als auch geringe Unterschiede in der Ausgangssubstratzusammensetzung gegeben sind. Dabei ist nicht nur eine Differenzierung zwischen Hoch-, Spät- und Neoglazial möglich, sondern auch innerhalb des Spätglazials. Im Umfeld der Nilgiri-W-Abdachung sind es vor allem die unterschiedlichen Ausgangssubstrateigenschaften, die eine korrekte zeitliche Zuordnung für einzelne Profile nicht erlauben. Im Thoron Khola und Madek Dumda Khola nördlich des Hohen Himalaja wird die pedochronologische Relativdatierung neben unterschiedlichen Ausgangssubstraten durch die semiariden Klimaverhältnisse beeinträchtigt. Trotzdem ermöglichen hier ausgewählte, besonders zuverlässige Verwitterungsindizes eine Relativdatierung der glazigenen Standorte. Südlich des Dhampus-Beckens verhindern die Ausgangssubstratunterschiede generell die pedochemische Relativdatierung. Außerdem schränken hier die für die Himalaja-Südabdachung typischen Eigenschaften, d.h. ein hohes Maß an Reliefenergie, Niederschlag und anthropogener Nutzung, eine sichere Ableitung des relativen Alters der glazigenen Akkumulationen aus dem relativen Bodenalter zusätzlich ein, da eine hierfür notwendige ungestörte Bodenentwicklung, d.h. eine primäre Formerhaltung der Akkumulationen, nahezu ausgeschlossen ist. Einer generellen Eignung der pedologischen Relativdatierung von glazigenen Akkumulationen im Himalaja kann angesichts heterogener Bodenbildungsbedingungen und fehlender Bodenbildungskontinuität somit nicht entsprochen werden. Über die Glazialgeomorphologie und die Schneegrenzberechnung ist eine Relativdatierung glazigener Akkumulationen mit größerer Zuverlässigkeit möglich.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyr_diss.htmlde
dc.titleZur pedologischen Relativdatierung glazialgeomorphologischer Befunde aus dem Dhaulagiri- und Annapurna-Himalaja im Einzugsgebiet des Kali Gandaki (Zentral-Nepal)de
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedPedological relative dating of glaciogeomorphological features from the Dhaulagiri and Annapurna Himalaya along the catchment of the Kali Gandaki (central Nepal)de
dc.contributor.refereeKuhle, Matthias Prof. Dr.de
dc.date.examination2007-02-07de
dc.subject.dnb550 Geowissenschaftende
dc.description.abstractengIn order to conduct a pedological relative dating of glacigenic accumulations in selected catchment areas of the Kali Gandaki, located between Annapurna and Dhaulagiri-Himalaya in central Nepal, it is of fundamental importance to first establish their glacigenic origin. An appropriate verification took place through an elaborate discussion of the partially controversial glaciogeomorphological investigations, which exist for the investigated area (KUHLE 1982a, IWATA 1984, FORT 1985 et al.). The investigations where supplemented through the personal field observations by the author. From these glaciogeomorphological findings and detailed equilibrium line altitude (ELA) calculations a relative chronology of the accumulations can be derived, which serves as a temporal framework of reference, so that the potentials and limitations of the pedological relative dating can be examined. The Kali Gandaki as an antecedent Himalayan transverse valley, thereby offers the opportunity, to pursue the effects of differing climatic and geological-lithological conditions within a small area with respect to the feasibility of pedological relative dating. The accumulations selected to establish the soil profiles can clearly be assigned relative-chronologically to different high, late and neoglacial glacier stadia through glaciogeomorphology and reconstructed ELAs. The KUHLE glacier stadia scheme (1982a) (Table 1) here serves as a classification system. A decisive meaning is thereby attributed to the ELA-calculation as a chronological benchmark. The extreme relief dimensions as well as the strong change of the relief conditions, have a great influence on the position of the ELA within the vertical extensions of the glacier. Since of the here applied methods of HÖFER (1879), LOUIS (1954/55) und KUHLE (1986b), only the Kuhle method allows for the consideration of the relief conditions over the relief specific correction factor FSD, this method yields the most reliable results for the ELA calculation. Also, the possible consideration of the from glacier thickness stemming expansion of the accumulation area in the FSD, is thereby given a significant meaning. A certain improbability, however, remains for some of the older glacier advances, during which the glaciers pushed out of their narrow canalised tributary valleys into the flat and wide areas of the Muktinath Basin or the Kali-Gandaki main valley bottom, since this topographical change can be simulated via the FSD only inaccurately. The ELA depressions calculated for the highglacial and early lateglacial Dhaulagiri-East-Glacier do not lead to realistic results, since at the time they were calculated for, the ice flow of neighbouring tributary valley glaciers and an outlet glacier tongue of the Tibetan inland ice could not be taken into consideration (see KUHLE 2006: 189). However, the relative chronology of the stadia - beeing relevant for a comparison with the pedochronological dating within the framework of this study - can adequately be derived within the respective subareas. In areas with relative similar soil development conditions, a deduction of the weathering degree of the soils is possible through a large part of the weathering indices based on element relocation and the formation of pedogenic oxides. In view of the - for glacial depositions typical - generally heterogeneous grain size composition of the parent material, granulometric weathering indices often prove unsuitable. A relative dating of glacial sites without almost any restrictions is possible only for profiles in the Thini Khola and in the Dhampus Basin, since here adequate humid and comparatively climate conditions as well as minor variations in the parent material are existent. Thereby not only a differentiation between the High-, Late-, and Neoglacial is possible, but also within the Late Glacial. In the vicinity of the Nilgiri-West-Slope, in particular the different parent material does not allow for a correct temporal assignment to the individual profiles. In the Thoron Khola and Madek Dumda Khola to the North of the Higher Himalaya, the pedochronological relative dating is ristricted due to various parent material and the semiarid climate conditions. Nevertheless, selected particularly reliable weathering indices allow here for a relative dating of the glacial sites. South of the Dhampus basin, variations of the parent material generally prevent pedochemical relative dating. Additionally, the for the southern slope of the Himalaya typical characteristics, e.g., a high degree of relief energy, precipitation, and anthropogenic use, preclude here a reliable deduction of the relative age of the glacigenic accumulations from the soil age, since a required undisturbed soil development and primary form conservation of the accumulations, is nearly impossible. A general suitability of the pedological relative dating of the glacial accumulation in the Himalaya is thereby not given due to the heterogeneous soil formation conditions, and missing soil formation continuity. With the glacial geomorphology and the ELA-calculation, a relative dating of glacigenic accumulations is possible with greater reliability.de
dc.contributor.coRefereeIturrizaga, Lasafam PD Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerNepalde
dc.subject.gerHimalajade
dc.subject.gerKali Gandakide
dc.subject.gerAnnapurnade
dc.subject.gerDhaulagiride
dc.subject.gerQuartärde
dc.subject.gerKlimawandelde
dc.subject.gerrelative Datierungde
dc.subject.gerGeomorphologiede
dc.subject.gerSchneegrenzede
dc.subject.gerGletscherde
dc.subject.gerVergletscherungde
dc.subject.gerBodende
dc.subject.gerPedochronologiede
dc.subject.gerBodenverwitterungde
dc.subject.engHimalayade
dc.subject.engquaternaryde
dc.subject.engclimate changede
dc.subject.engrelative datingde
dc.subject.enggeomorphologyde
dc.subject.engequilibrium linede
dc.subject.engglacierde
dc.subject.engglaciationde
dc.subject.engsoilde
dc.subject.engpedochronologyde
dc.subject.engsoil weatheringde
dc.subject.bk38.09de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1613-3de
dc.identifier.purlwebdoc-1613de
dc.affiliation.instituteFakultät für Geowissenschaften und Geographiede
dc.subject.gokfullQGM 113: Nepal {Geographie}de
dc.identifier.ppn573778469de


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