Die Analyse der Rolle von STAT6 im klassischen Hodgkin-Lymphom

Abstract

Beim Hodgkin-Lymphom handelt es sich um einen bösartigen Tumor des Lymphsystems. Die Bedeutung von STAT6 für die Pathogenese des Hodgkin-Lymphoms ist nur unzureichend geklärt. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, durch den Einsatz von spezifisch gegen STAT6 gerichteter shRNA die pathophysiologische Bedeutung von STAT6 für ausgewählte Hodgkin-Zelllinien näher zu charakterisieren. Im methodischen Teil der Arbeit konnte gezeigt werden, dass sich die Technik der Nukleofektion als spezielle Variante der Elektroporation für die schwer transfizierbaren Hodgkin-Zelllinien als den herkömmlichen Methoden überlegen erweist. Mit Hilfe der gewonnenen Kenntnisse konnten Zellen der Zelllinie L428 mit reduzierter STAT6-Expression etabliert werden. Im zweiten Teil der Arbeit wurden die pSUPERneoSTAT6si-Zellklone hinsichtlich des Proliferationsverhaltens, der Apoptoseneigung, dem Expressionsmuster von B-Zell-spezifischen Oberflächenmarkern sowie der STAT6-Expression im Western-Blot charakterisiert. Es konnte für die Hodgkin-Zelllinie L428 gezeigt werden, dass STAT6 essentiell für die Proliferation ist und eine Inhibition von STAT6 zu einem Wachstumsnachteil der Lymphomzellen führt. Die bestehende Resistenz der malignen Zellen des Hodgkin-Lymphoms gegenüber Staurosporin-sowie CD95/Fas/Apo-1-vermittelter Apoptose konnte durch die Inhibition von STAT6 in den untersuchten Zellklonen nicht beeinflusst werden.Die vorliegende Arbeit stützt die Hypothese, dass konstitutiv aktiviertes STAT6 wichtig für das Hodgkin-Lymphom ist, ebenso wie die Identifizierung funktionell wichtiger STAT-regulierter Gene und ihre Charakterisierung als diagnostische oder prognostische Faktoren oder mögliche Ziele für neuere spezifischere Therapien.