Mikrobielle Kontamination intravenöser Anästhetika im Kreislaufmodell unter Verwendung der Göttinger Konfiguration eines TIVA-Sets
Microbial contamination of intravenous anesthetics in a model of a contaminated patient using a special configuration of a i.v.-tubing-Set for TIVA
by Katrin Werth
Date of Examination:2012-01-04
Date of issue:2011-12-21
Advisor:Prof. Dr. Petra Saur
Referee:Prof. Dr. Petra Saur
Referee:Prof. Dr. Utz Reichard
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Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
BACKGROUND: Nonsterile handling of propofol for anesthesia has been linked with severe sepsis and death. Placing a single check valve in the IV tubing does not prevent retrograde ascension of pathogens into propofol-filled syringes, so we designed an IV tubing set with multiple check valves. To estimate the efficacy of this design, we measured the concentration of pathogens detected upstream in the IV tubing in relation to the pathogen concentration in a model of a contaminated patient. METHODS: A glass container with a rubber sealed port was filled with a suspension of either bacteria or phagocytes and kept at 37°C ( contaminated patient model). A bag of normal saline was connected to an IV cannula, punctured through the rubber sealed port of the patient model. Two additional sidestream infusion lines were connected to syringes in 2 standard infusion pumps. One of the syringes contained propofol and the other contained normal saline as a substitute for an opioid preparation. After 5 hours of infusion, we obtained samples from different parts of the infusion lines and syringes. The samples were streaked out on blood agar plates and incubated at 37°C for 24 hours. We repeated this experiment with 6 different pathogens. RESULTS: We incubated 840 agar plates. Whereas the concentration of bacteria and phagocytes in the patient had significantly increased during the 5-hour experiments, no bacterial growth could be detected in any of the incubated plates. CONCLUSION: The data from this experimental setting suggest that the design with multiple check valves in paired configuration prevents retrograde contamination. Of note, this does not permit the reuse of propofol syringes because this would be against the manufacturer s recommendations.
Keywords: anesthesiology; TIVA; total-intravenous anesthesia; cross-infection; iatrogenious infection; propofol; single-use-material
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Hintergrund: Mangelnde Hygiene bei der Verabreichung von Propofol in der total-intravenösen Anästhesie sind mit einem erhöhten Risiko für eine schwere Sepsis und Tod assoziiert. Das Einbringen eines einzelnen Rückschlagventils in eine Infusionsleitung kann die retrograde mikrobielle Kontamination von Propofolspritzen nicht verhindern. Das in der anästhesiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Göttingen entwickelte TIVA-Set ist ein Infusionsbesteck, welches speziell für TIVA-Narkosen entwickelt wurde und eine erhöhte Kontaminationssicherheit bieten soll. Ein Modellversuch sollte prüfen, inwieweit der Einsatz eines derart konfigurierten Sets eine retrograde Kontamination der verwendeten Materialien und Medikamente von Patientenseite vermeiden kann. Methoden: Als Patientenmodell eines bakteriell kontaminierten Blutkreislaufes diente ein Glaskolben, der ein Flüssigkulturmedium mit einer definierter Konzentration von Bakterien oder Bakteriophagen bei einer Temperatur von 37°C enthielt. Über einen durch eine Gummimembran verschlossenen Anschlussstutzen wurde eine Venenverweilkanüle eingebracht, welche mit einem TIVA-Set konnektiert wurde. Dieses wurde vorher mit zwei Perfusorspritzen sowie einer Basisinfusion verbunden. Die Perfusorspritzen enthielten Propofol bzw. isotonische Kochsalzlösung als Ersatz für ein Opioid. Nach Ablauf eines fünfstündigen, realitätsnahen Infusionsschemas erfolgte eine Entnahme von Flüssigkeitsproben aus fünf definierten Stellen des Infusionsaufbaus. Nach Auftragen der Flüssigkeitsproben auf Hammelblutagar erfolgte nach 24-stündiger Inkubation bei 37°C die visuelle Auswertung auf Keimwachstum. Für insgesamt 6 Mikroorganismen wurden je mindestens 9 getrennte Versuchsdurchläufe durchgeführt. Ergebnisse: Es wurden 840 Medikamentenproben untersucht. Während die Konzentration der Mikroorganismen im Patientenmodell während des fünfstündigen Versuchsverlaufs signifikant gestiegen war, ergab sich in keinem Fall ein Hinweis auf eine mikrobielles Wachstum auf den inkubierten Agarplatten. Diskussion: Das Ergebnis der vorliegenden Untersuchung legt den Schluss nahe, dass die Konfiguration eines TIVA-Sets mit multiplen Rückschlagventilen eine retrograde Kontamination verhindern könnte. Dennoch würde eine Weiterverwendung von Propofolresten in den Perfusorspritzen für unterschiedliche Patienten gegen die ausdrückliche Herstellerempfehlung geschehen.
Schlagwörter: Anästhesie; TIVA; total-intravenöse Anästhesie; TIVA-Set; Hospitalinfektion; Kreuzinfektion; Propofol; Einwegmaterialien