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Adipositas im Kindes- und Jugendalter: Charakterisierung eines Therapiekollektivs und Prädiktoren für den Therapieerfolg

dc.contributor.advisorRöbl, Markus Dr.de
dc.contributor.authorKönig, Tatjana Tamarade
dc.date.accessioned2012-04-16T17:27:06Zde
dc.date.available2013-01-30T23:51:02Zde
dc.date.issued2012-02-15de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B2C3-Fde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-1153
dc.description.abstractIn dieser Studie wurden die Daten von 462 Kindern und Jugendlichen (219 Mädchen, 243 Jungen) untersucht, die sich zwischen dem 01.03.2005 und 29.02.2008 erstmals in der Adipositas-Sprechstunde des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) Göttingen vorstellten. Das Durchschnittsalter lag bei 10,53 Jahren bei den Mädchen und 11,07 Jahren bei den Jungen (Spannbreite 3 Monate bis 18 Jahre). Bei der Erstvorstellung war der größte Teil der Patienten (40,7%) zwischen 11 und 14 Jahren alt. In dieser Altersgruppe zeigte sich jedoch gleichzeitig die geringste Ausprägung der Adipositas. Die Mädchen waren bei Erstvorstellung signifikant in stärkerem Maße von Adipositas betroffen als die Jungen: der größte Anteil (53,5%) der Jungen war bei Erstvorstellung adipös, der größte Teil der Mädchen (48,9%) extrem adipös.Als Risikofaktoren wurden mit signifikantem Unterschied im BMI-SDS die Parameter Einzelkind-Status, Kinder und Jugendliche mit mehr als zwei Geschwistern, Adipositas der Eltern, Mütter ohne Abitur sowie Kinder und Jugendliche, die eine Hauptschule besuchen, identifiziert. Ein weiterer Risikofaktor für eine Adipositas im Kindes- und Jugendalter ist ein frühzeitiger Adipositas-Rebound. Bei der Analyse der Daten aus den gelben Kindervorsorgeheften zeigte sich, dass die Patienten schon früh aus ihren BMI-Perzentilen ausbrechen, der Adipositas-Rebound deutlich früher stattfindet und die Kurven insgesamt steiler verlaufen als im deutschen Vergleichskollektiv . Kein Unterschied im BMI-SDS bei Erstvorstellung konnte für eine unterschiedliche familiäre Situation (allein erziehend/ nicht allein erziehend), Migrationshintergrund oder Berufstätigkeit der Eltern festgestellt werden.Folgeerkrankungen der Adipositas treten bereits im Kindes- und Jugendalter auf: bei 60,73% der Mädchen und 63,22% der Jungen lag bei Erstvorstellung schon mindestens eine der untersuchten metabolischen Störungen wie Insulinresistenz, pathologische Glukosetoleranz, Dyslipoproteinämie, Hyperurikämie, Steatosis hepatis oder arterielle Hypertonie vor. Die Inzidenz von Begleiterkrankungen nahm mit dem Alter und BMI-SDS zu. Mädchen waren häufiger als Jungen von einer Dyslipoproteinämie im Sinne von Hypertriglyceridämie und vermindertem HDL-Cholestierin betroffen. Bei den Jungen zeigte sich dagegen häufiger eine Hyperurikämie und eine Steatosis hepatis. Insulinresistenz gestörte Glukosetoleranz oder arterielle Hypertonie wurde bei beiden Geschlechtern etwa gleich häufig festgestellt. Die Definition des metabolischen Syndroms bei Kindern und Jugendlichen ist umstritten. Die in dieser Studie angewendeten Kriterien nach Janner et al. (2006) erfüllen 15,07% der Mädchen und 15,70% der Jungen des untersuchten Kollektivs.Nicht alle Kinder und Jugendlichen, die sich im Sozialpädiatrischen Zentrum vorstellten, ließen sich auch auf eine therapeutische Intervention ein. So wurde die Evaluation des Therapieerfolges durch eine hohe Abbrecherrate (67,32% nach sechs, 80,30% nach zwölf Monaten Interventionsdauer) erschwert. 74,73% der Kinder und Jugendlichen, die nach einem Jahr noch in Therapie waren, konnten ihren BMI-SDS in dieser Zeit im Mittel um 0,28 ±0,23 reduzieren. 12,09% erfüllten die Kriterien für eine sehr erfolgreiche Therapie (BMI-SDS-Reduktion > 0,5), die eine nachweisliche Senkung des kardiovaskulären Risikos mit sich bringt. Kleinere Kinder bis neun Jahre und Jungen zeigen nach einem Jahr die besten Ergebnisse. Einen besonders hohen Therapieaufwand benötigen Mädchen, ältere Jungendliche ab 14 Jahren, Hauptschüler, Patienten mit psychischer Co-Morbidität oder mit Müttern mit niedrigem Bildungsstand. Der Therapieerfolg war weitgehend unabhängig von Migrationshintergrund und Bildungsstand des Vaters.Die durchgeführte Studie bestätigt, dass die Therapie der Adipositas im Kindes- und Jungendalter schwierig ist und die verantwortlichen Ärzte und Therapeuten vor eine Herausforderung stellt, insbesondere, wenn familiäre und soziale Faktoren eine Adipositas begünstigen und den Therapieerfolg zusätzlich bremsen. Adipositas hat ihre Wurzeln bereits in der frühen Kindheit, so dass die Anzeichen, wie zum Beispiel ein früher Adipositas-Rebound, nicht übersehen werden dürfen. Je jünger der Patient ist, desto Erfolg versprechender ist ein Therapieversuch. Begonnen werden sollte mit niederschwelligen Interventionen, die zunächst mit Hilfe des Kinderarztes in den Alltag integriert werden können. Stellen sich hierdurch keine Änderungen der Lebensgewohnheiten ein, so dass es zu einer weiteren Gewichtszunahme kommt, sollte die Überweisung in eine spezialisierte Einrichtung erfolgen. Auf Kinder und Jugendliche, die in einem adipogenen Umfeld aufwachsen, muss hierbei ein besonderes Augenmerk gerichtet und ein präventiver Ansatz forciert werden. Sollten bereits Übergewicht oder Adipositas vorliegen, so ist eine Untersuchung der möglichen Folgeerkrankungen unbedingt notwendig, da diese auch schon im Kindes- und Jugendalter auftreten.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleAdipositas im Kindes- und Jugendalter: Charakterisierung eines Therapiekollektivs und Prädiktoren für den Therapieerfolgde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedObesity in Childhood and Youth: Characterization of a Colletive of Patients and Predictors for a successful Therapyde
dc.contributor.refereeGärtner, Jutta Prof. Dr.de
dc.date.examination2012-02-15de
dc.subject.dnb000 Allgemeines, Wissenschaftde
dc.description.abstractengMethods: This study includes data of 462 children and adolescents (219 girls, mean age 10,53 years; 243 boys, mean age 11,07 years), collected between March 2005 and Febuary 2008 in the Departmend of Pediatrics of the Georg-August University Göttingen, Germany. Most children wered aged 11-14 years.Results: Obesity was significantly more severe in girls than in boys: most girls were extremely obese at the time of the first visit, while tha vast majority of boys was merely obese. Several risk factors were identified, including children with none or more than two siblings, obesity of the parents, lower levels of education of either the mother or the child and early obesity rebound. No connection could be proved for migration background, the parents marriage status or level of employment. 60,73% of the girls and 63,22% of the boys suffered from at least one co-morbidity due to the excess of bodyweight (insuline resistance, impaired glucose tolerance, dyslipidemia, hyperuricemia, fatty liver disease, arterial hypertension). The incidence of co-morbidity increased with the amount of excess bodyweight and age. Dyslipidemia was more common in girls, while in boys hyperuricemia and fatty liver disease were more frequently found. According to the definition that was used in this study, metabolic syndrome was detected in 15,07% of the girls and 15,70% of the boys. Success of therapy was hard to evaluate due to the high drop out rate (67,32% after 6, 80,30% after 12 months). 74,73% of those who stayed in the program managed to reduce weight (mean BMI-SDS reduction 0,28), 12,09% achieved a reduction of BMI-SDS more than 0,5, that goes along with a detectable reduction of the overall cardiovascular risk. Best results were marked in children under the age of 9 and boys in general. Girls, adolescents over 14 years of age, children with lower education or mothers with lower education or psychiatric co-morbidity needed more attention. No influence on the outcome could be proved for migration background or the father s level of education.Conclusion: Obesity in children and adolescents is a severe problem that is often rooted in eary childhood and challenging to treat, especially if there are additional adipogenic environmental or social factors. That is why early signs, like an early obesity rebound must not be ignored. Early intervention alleviates therapy and may be started as a low-threshold intervention, that can be installed in everyday life by the general pediatrician. If no change in behavior arises, the patient should be reffered to a specialized unit for further intervention. In general, a preventional approach should be enforced, especially for those with one of the identified risk factors. If obesity already occured, children must be screened for co-morbidities due to excess body weight.de
dc.contributor.coRefereeEllrott, Thomas PD Dr.de
dc.contributor.thirdRefereeCrozier, Thomas Prof. Dr. Dr.de
dc.subject.topicMedicinede
dc.subject.gerAdipositasde
dc.subject.gerMetabolisches Syndromde
dc.subject.gerKinderde
dc.subject.engObesityde
dc.subject.engAdiposityde
dc.subject.engChildhoodde
dc.subject.engMetabilic Syndromede
dc.subject.bk44.00de
dc.subject.bk44.06de
dc.subject.bk44.67de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-3335-0de
dc.identifier.purlwebdoc-3335de
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMED 461: Pädiatrie, Neonatologiede
dc.identifier.ppn699920949de


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