Stentapposition in der neuroradiologisch - interventionellen Aneurysmatherapie

Abstract

Zielsetzung: Die angiographische Computertomographie (ACT) ist eine Weiterentwicklung der Rotationsangiographie, die aufgrund der verwendeten Flachdetektor Technik eine herausragende räumliche Auflösung bietet. Diese deskriptive Studie zeigt den Nutzen der ACT für die Beurteilung des Verhaltens intrakranieller Stents bei Patienten nach zerebraler Aneurysmatherapie.Material und Methoden: Alle ACT-Untersuchungen wurden im Rahmen einer angiographischen Nachuntersuchung an Patienten nach stentgeschützter neuroradiologisch-interventioneller Aneurysma Therapie auf einer Flachdetektor Angiographie Anlage (AxiomArtix dBA, Siemens, Erlangen) durchgeführt. 29 ACT- Datensätze von 20 Patienten wurden retrospektiv ausgewertet. Das Kollektiv umfasste 17 Neuroform -, 4 Enterprise - und 1 Wingspan - Stents. Die Nachbearbeitung erfolgte auf einer Leonardo -Workstation (Siemens). Nach Erstellung eine hochauflösenden Datensatzes (Matrix 512; 0,1 mm Kantenlänge) wurden dünnschichtige multiplanare Rekonstruktionen (MPR) im rechten Winkel zum proximalen und distalen Ende der Stents sowie in verschiedenen Längsorientierungen rekonstruiert. Die Positionen der Endmarkierungen der Stents wurden geometrisch erfasst. Die Stentkörper wurden nach Unregelmäßigkeiten von Kaliber und Maschen untersucht.Ergebnisse: Acht Stents zeigten an beiden Stentenden eine symmetrische Entfaltung. 11 Stents wiesen proximal und 13 Stents distal gruppierte Stentmarkierungen als Ausdruck asymmetrischer Entfaltungen auf. Bei einem Enterprise Stent konnte eine Veränderung der Markerkonfiguration im Verlauf von 6 Monaten beobachtet werden. Der Prozess der Endothelialisierung konnte in 6 Fällen dargestellt werden. Eine in das Gefäßlumen herausstehende Masche fand sich bei 5 Patienten, ein Stentmarker im Gefäßlumen zeigte sich bei 4 implantierten Stents und eine in das Arterienlumen vorgewölbte Coilschlinge sowie eine Coilschlinge zwischen Stent und Gefäßwand konnte je einmal beobachtet werden.Schlussfolgerung: Stents sind ein akzeptiertes Instrument des Gefäßmodellings in der neuroradiologisch-interventionellen Aneurysmatherapie. Ihr Appositionsverhalten in vivo kann mittels ACT zunehmend besser beurteilt und verstanden werden. Die Studie zeigt eine hohe Zahl an Unregelmäßigkeiten in der Entfaltung der Stents, die sich bisher nicht in einer Symptomatik niedergeschlagen hat, aber eine lebenslange Thrombozytenaggregationshemmung rechtfertigt.