Analyse von Effizienz und Komplikationen des unselektiven Plasmaaustausches
Analysis of efficiency and complications in plasma exchange
by Katharina Hannah Schröder
Date of Examination:2012-02-22
Date of issue:2012-02-08
Advisor:Dr. Carsten Bramlage
Referee:PD Dr. Michael Koziolek
Referee:PD Dr. Joachim Riggert
Referee:Prof. Dr. Dr. Thomas Crozier
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Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
PE is used for blood purification to modulate proteins engaged in pathological processes. The number of patients receiving PE treatment was steadily increasing as well as the heterogeneity of the underlying diseases. In this study, the efficiency and complications of plasma exchange (PE) were analyzed. 883 PE procedures were retrospectively analyzed in 113 patients performed at the Department of Nephrology and Rheumatology of the University Hospital Göttingen between the years 2000 to 2006. The analysis included severity and kind of complications. Moreover, the underlying diseases and PE procedures were analyzed in order to identify high-risk patients and to adjust the PE settings, as possible. A total of 226 adverse reactions were recorded (25.6 % of all PE procedures). Most complications were mild (n=147, 16.65 %) with technical problems (e.g. insufficient blood flow, trans-membrane pressure alarm) as the leading cause. In 7 PE procedures (0.79 % of all PE procedures) life-threatening complications occurred with severe allergic reactions in 4 (0.45 %) or sepsis in 3 cases (n=3, 0.34 %).Patients with neurological diseases had significantly higher risk to develop complications compared to those with internal diseases (p=0.0133). These included a higher rate of PE associated complications (in particular hypotension) as well as complications associated with vascular access. Patients with haemolytic uremic syndrome (HUS) and thrombotic thrombocytopenic purpura (TTP) had the highest risk to develop complications. The use of FFP as a replacement fluid was associated with a significantly increased risk to develop complications compared to the use of human albumin/crystalloid solution as a replacement fluid.Taken together, this study showed a higher response rate of patients with neurological diseases compared to those with internal diseases to PE. In general, PE therapy proves itself helpful for a variety of conditions due to a high response rate in combination with an acceptable safety profile.
Keywords: allergic reaction; apheresis; neuroinflammatory diseases; plasma exchange; replacement fluid; hypotension; side effects; thrombotic microangiopathies
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In dieser Arbeit wurden die Effizienz und die Komplikationen der PE untersucht. Der unselektive PE ist ein extrakorporales Verfahren zur Elimination und Modulation pathogener Proteine oder Zellen des Blutes. Da ein stetiger Anstieg der Anzahl der Patienten, die PE-Behandlungen erhalten haben, sowie der dazu führenden Indikationen festzustellen war, galt es, die am häufigsten beobachteten Komplikationen auszuwerten und die Ursachen, die zu den unerwünschten Ereignissen geführt haben, zu analysieren. Zu diesem Zweck wurden in dieser monozentrischen Studie retrospektiv 883 PE-Behandlungen ausgewertet, welche an 113 Patienten in der Abteilung Nephrologie und Rheumatologie der Universitätsmedizin Göttingen mittels einer Membranultrafiltrations-PE (Octo Nova®-Geräte) in dem Zeitraum Januar 2000 bis Dezember 2006 durchgeführt wurden. Diese 883 PE-Behandlungen wurden retrospektiv hinsichtlich Art und Schwere der aufgetretenen Komplikationen analysiert. Zusätzlich wurden die Grunderkrankungen und die Modalitäten der PE-Behandlungen analysiert, um die Risikofaktoren für das Auftreten von Komplikationen zu identifizieren.Die vorliegende Studie zeigt, dass es insgesamt bei 226 Behandlungen (25,6 % aller PE-Behandlungen) zu Komplikationen kam. Die Mehrzahl der Komplikationen war dabei jedoch leicht (n= 147, 16,65 %). Unter diesen leichten Komplikationen waren 125 (14,16 %) technische Komplikationen wie arterieller Blutflussalarm oder hoher Filtrationsdruck eingeschlossen. Nur in 7 Fällen (0,79 %) wurden schwere, lebensbedrohliche Komplikationen durch den PE hervorgerufen. Diese traten entweder infolge schwerer allergischer Reaktionen (n= 4, 0,45 %) oder Sepsis (n=3, 0,34 %) auf. Patienten mit neurologischen Erkrankungen hatten im Vergleich zu Patienten mit internistischen Erkrankungen (p=0,0133) ein signifikant höheres Risiko, Komplikationen zu entwickeln. Der Grund dafür lag in einer höheren Rate an therapie-assoziierten Komplikationen, darunter vor allem Hypotension sowie gefäßzugang-assoziierte Komplikationen. Bei internistischen Krankheitsbildern hatten Patienten mit HUS oder TTP das höchste Risiko, Komplikationen zu entwickeln.Der Einsatz von Frischplasmen (FFPs) als Substituat hatte im Vergleich zu Humanalbumin/Kristalloiden eine signifikant erhöhte Komplikationsrate. Unsere Ergebnisse zeigen ferner, dass bei neurologischen Erkrankungen im Vergleich zu internistischen Erkrankungen ein besseres Therapieansprechen erzielt werden konnte. Der Stellenwert der PE hat in den letzten Jahren zugenommen. Vor allem im Bereich neurologischer Erkrankungen ist es zu einer starken Zunahme der Indikationen mit gutem Behandlungsergebnis gekommen. Schwere Komplikationen traten bei den PE-Behandlungen selten auf; daher ist der PE ein effizientes und sicheres Verfahren bei indikationsgerechter Anwendung.
Schlagwörter: allergische Reaktion; Apherese; neuroinflammatorische Erkrankungen; Plasmaaustausch; Substituat; Hypotension; Nebenwirkungen; thrombotische Mirkoangiopathien