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Tectonically-controlled emplacement mechanisms in the upper crust under specific stress regimes: case studies

dc.contributor.advisorSiegesmund, Siegfried Prof. Dr.de
dc.contributor.authorFriese, Nadinede
dc.date.accessioned2009-07-30T15:23:24Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T11:23:25Zde
dc.date.available2013-01-30T23:51:02Zde
dc.date.issued2009-07-30de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B2DF-4de
dc.description.abstractBezogen auf eine tektonisch kontrollierte Platznahme in der Oberkruste, besitzen sedimentäre, metamorphe und magmatische Materialien viele Gemeinsamkeiten; nicht nur, dass diese Strukturen meist an tektonische Vorzeichnungen (z.B. Klüfte, Störungen, Schichtgrenzen) gebunden sind, so zeigen sie auch Übereinstimmungen in ihrer Erscheinungs-, und Intrusionsform, sowie in Bezug auf Platznahmemechanismen, und einer räumlichen Verteilung unabhängig von ihren Materialien (z.B. Salz, Ton, klastisches Material, Magma). Hintergrund der hier vorgestellten Fallbeispiele ist die Bedingung für die Öffnung tektonisch induzierter Brüche in der oberen Erdkruste, deren Ausbreitung, Interaktion und finale Platznahme. Die Ergebnisse tragen zum Verständnis der folgenden Fragestellungen bei: (1) die Rolle bereits existierender tektonischer Vorzeichnungen auf die Platznahmemechanismen in der oberen Kruste; (2) tektonischer Einfluss auf den Magmentransport und die Lokation von eruptiven Zentren; (3) die Interaktion zwischen Magmatismus und Störungen; und (4) Bedingungen für die Platznahme von Gängen. In vier Fallbeispielen wird die tektonisch kontrollierte Platznahme verschiedener Materialien, d.h. klastische Gänge, Extrusiv- und Intrusivkörper, untersucht. Hierbei werden die Ergebnisse auf Geländebeobachtungen, strukturgeologische Daten, Mikro- und Makrogefügenanalysen, sowie auch auf die 2D numerische, und 3D geometrische Modellierung gestützt.Das erste Fallbeispiel in Kapitel 3, beschäftigt sich mit der tektonisch kontrollierten Platznahme des im Kartenbild runden Götemar Plutons in SE Schweden, der an eine propagierende Scherzone gebunden ist. Die Platznahme stimmt mit dem in der Literatur oft beschriebenen Konzept eines sich aufblähenden Lagerganges, der an Heterogenitäten im umgebenden Transmagmatischen Gürtel gebunden ist, überein. Durch episodische Injektionen von kristallarmem, sauren Magma, dass durch einen Fördergang aus einer tiefer liegenden Magmenkammer gespeist wurde, und durch die Vermischung früherer Magmenpulse, wuchs der Pluton nach oben (Dachhebung). Der so entstandene intern geschichtete Magmenkörper besteht aus sich abwechselnden Sequenzen aus fein- und grobkörnigem Granit. Die Grenzen zwischen den individuellen Granitlagen sind meist diffus und verwischt, was auf schnell aufeinander folgende Magmeninjektionen schließen lässt. Um die alternierende Stratigraphie erklären zu können, wird ein Modell vorgeschlagen, welches die Speisung des Lakkolithen mittels mindestens zweier unabhängig voneinander agierenden Fördergängen beschreibt; einer ist der im Gravimetrieprofil erkennbare vertikalen Fördergang, und ein zweites System ist an ein Bruchnetzwerk am Rand des wachsenden Plutons gebunden. Strukturgeologische Daten (magmatische Gänge, Kluftsysteme) und die Untersuchung der Mikrogefüge belegten eine Magmenmischung in der Magmenkammer und einen relativ schnellen Aufstieg des Magmas verbunden mit Dekompression. Die finale Platznahme, und letztlich die Form des Götemar Pluton, wurde durch eine Kombination aus horizontaler Ausbreitung der Internlagen, einer untergeordneten Absenkung des Plutonbodens, magmatischem Stoping und einer Verdickung des Förderganges bestimmt. Eine schnelle Platznahme, die einen Zeitraum von etwa 20 ka-30 ka umfasste, könnte eine Erklärung für die Abwesenheit von Deformationsstrukturen sein, und zeigt eine Möglichkeit auf, warum der Götemar Pluton als anorogen bezeichnet wird, obwohl der Körper während einer Zeit mit regionaler Deformation Platz genommen hat.Das zweite Geländebeispiel (Kapitel 4) behandelt die passive Platznahme von Kambrischen Sedimentgängen entlang von vorgezeichneten Kluftsystemen im Paleoproterozoischen Basement in SE Schweden. Klastische Gänge in Kristallingesteinen, die von der Erdoberfläche ausgehend nach unten propagieren sind selten beobachtet worden. Diese Studie, gestützt auf die Interpretation von Mikro- und Makrogefügen, schließt somit eine Lücke in der bisherigen Literatur. Das vorgestellte konzeptionelle Modell zeigt, dass die Platznahme der Sedimentgänge von einem wechselnden Spannungsfeld beeinflusst wurde, welches sich in alternierenden Phasen von Öffnung/Füllung, Zementation/Verfestigung und Alteration des nach unten propagierenden Ganges äußert. Die Lokation der klastischen Gänge ist an bereits angelegte Kluftsysteme geknüpft, die auf Grund des NW-SE gerichteten Kambrischen Riftings reaktiviert wurden. Somit ist die Orientierung von Sedimentgängen ein aussagekräftiger Paleospannungsindikator.Das dritte Fallbeispiel (Kapitel 6) beschäftigt sich mit der Holozänen monogenetischen Raudholar-Kraterkegelreihe in der nördlichen Riftzone Islands. Das Gebiet gibt Einblick in einen Querschnitt durch die oberen hundert Meter dieser segmentieren Kraterreihe in einem aktiven Extensionsgebiet. Die 3D-Rekonstruktion basiert auf einer präzisen GPS-Vermessung der erodierten Förderkanäle und intakten Kraterkegel, sowie auf der Aufnahme strukturgeologischer Elemente. Somit konnten Aussagen über den Magmenfluss unter einem relativ kleinen Vulkangebäude getroffen werden, als auch der Einfluss der Reaktivierung von bereits unter der Kraterreihe bestehenden Störungen auf die Lokalisierung der Eruptionsschlote bestimmt werden. Vulkanische Ablagerungsprodukte zeigen zudem eine variable Eruptionsgeschichte der Kraterkegel und eine intensive Wasser-Magma-Interaktion. Fließgefüge in (Förder)Gängen lassen einen vorwiegend horizontalen Magmenfluss erkennen. Die untersuchten Raudholar Krater stellen ein separates Spalteneruptionsereignis dar, welches, anders als die meisten Spaltenschwärme in Island, nicht an eine Magmenkammer unterhalb eines Zentralvulkans gekoppelt ist. Aufgrund des Alters der Raudholar-Kraterreihe (frühes Holozän) könnte dieses Riftsegment zeitlich an das Abschmelzen der nördlichen Riftzone gebunden sein, was seine außergewöhnliche Lage am Rande des Spaltenschwarmes und eine eventuelle Magmenzufuhr von der Kruste/Mantelgrenze erklären würde.Das vierte Fallbeispiel (Kapitel 7) beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen Gangintrusionen und Verwerfungen, und zeigt Bedingungen für die Magmenzufuhr für Gangintrusionen auf, sowie welche mechanische Auswirkung eine Intrusion auf das Nebengestein haben kann. Die Studie zeigt, dass der durch Gangintrusionen induzierten Oberflächendeformationen in Vulkanen und Riftzonen komplex sind und existierende Grabensysteme vorhandene Fördergänge lenken und an sich binden können. Feldbeobachtungen und numerische Modelle machen deutlich, dass Gangintrusionen nahe gelegene Störungen reaktivieren können, und dass der Versatz wiederum zu einer Vergrößerung der Gangmächtigkeit nahe der Oberfläche beiträgt.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/de/de
dc.titleTectonically-controlled emplacement mechanisms in the upper crust under specific stress regimes: case studiesde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedTektonisch-kontrollierte Platznahmemechanismen in der oberen Kruste unter spezifischen Spannungsregimen: Fallbeispielede
dc.contributor.refereeSiegesmund, Siegfried Prof. Dr.de
dc.date.examination2009-07-15de
dc.subject.dnb550 Geowissenschaftende
dc.description.abstractengWith regards to emplacement controlled by tectonic activity, sedimentary, metamorphic, and igneous materials share many similarities. This is not only because that most of the features are associated with pre-existing structures (e.g. joints, bedding planes, faults), but also the physical occurrence of intrusions in the upper crust, regardless of which material (i.e. salt, shale, clastic deposits, magma), show similar shapes, distribution and emplacement mechanisms, which are mainly controlled by regional tectonics. Four field studies deal with the conditions of opening of tectonic fractures in the upper crust, their propagation, interaction and final emplacement. The following examples aim to better understand (1) the influence of pre-existing tectonic features on emplacement mechanisms in the upper crust; (2) tectonic effect on magma movement and location of eruption sites; (3) the feedback between faulting and magmatism; and (4) conditions and mechanisms of dyke emplacement. The features addressed in the presented case scenarios include clastic, eruptive, and plutonic bodies, which were studied using field work, 2D numerical, 3D dynamic, geometric modelling, and macro- and microstructural fabric analyses.The first case study, located in SE Sweden (Chapter 3), describes the tectonically-controlled emplacement of the circular, in map view, Götemar Pluton ahead of a propagating shear zone. The emplacement is consistent with the concept of an inflating sill, that was trapped by mechanical and structural heterogeneities in the Transscandinavian Igneous Belt. Due to episodic replenishments with silicic, crystal-poor magma batches from a deeper magma chamber and amalgamation of sheets, the intrusion grew by roof uplift to form a layered body that consists of alternating sequences of fine- and coarse-grained granite. Boundaries between the layers are commonly smudged and diffuse suggesting rapid injections of magma into the initial sill. To explain the internal stratigraphy, at least two independent pathways from the magma chamber are proposed, one is additionally connected to a fracture network that developed at the margin of the growing pluton. Structural field data, e.g. joints, magmatic dykes, and microfabrics indicate magma mixing in the magma chamber and rapid magma ascent (combined with decompression). The final emplacement and the shape of the Götemar Pluton were modified by horizontal extension of the individual intrusive sheets (as the pluton cooled from the roof and margin), minor floor subsidence, magmatic stoping, and a thickening of the root zone as the last magma batches arrived. Rapid emplacement of the intrusion within a timeframe of 20 ka-30 ka, might be an explanation for the missing deformation pattern in the intrusion and thus elucidate why the body is inferred to be anorogenic, even though the Götemar Pluton was subjected to a regional deviatoric stress field at the time of emplacement.The second case study (Chapter 4) outlines the results for a multi-stage emplacement of clastic dykes in the Palaeoproterozoic basement in SE Sweden. Sedimentary dykes in crystalline basement that were formed by downward fracture opening and filled with siliciclastic material supplied from the surface have been rarely described. Therefore, the field-related example closes a gap in literature by combining macro- and microfabric analyses to determine the evolutionary history of sedimentary dykes in basement rocks. A conceptual emplacement model reveals that the downward propagation of the dyke was controlled by an alternating stress regime and an episodic repetition of opening/filling, cementation/lithification, and alteration. Pre-existing joints in the basement rocks were used as pathways for dyke intrusion during NW-SE directed Cambrian rifting. Clastic dyke orientations can thus be used as a palaeostress indicator.The third field example (Chapter 6) describes the Holocene segmented monogenetic Raudholar crater cones in the northern rift zone of Iceland that offers the opportunity to study a cross-section through the inner workings of the uppermost few hundred metres of a crater row in an active volcanic rift zone. A 3D reconstruction, based on high-precision GPS mapping, of the geometry of the plugs and scoria cones is used as a tool to determine the magma flow under a small edifice, segmentation, and the influence of the re-activation of pre-existing faults underlying the crater row on the localisation of the eruptive centres. Volcanic deposit analysis suggests a diversified eruption style and intensive water-magma interaction. Flow indicators reveal a dominantly horizontal magma transport though dykes connecting the eruptive vents along the fissure. The Raudholar cones represent individual eruptive events, i.e., they are decoupled from a shallow magma chamber associated with a central volcano, but connected to a temporal glacial rebound effect and enhanced mantle melting in early Holocene times.The fourth case study, located in the northern rift zone of Iceland (Chapter 7), focuses on the feedback between dyke emplacement and fault slip processes and provides insight into magma feeding relationships, the mechanical conditions of dyke emplacement, and the mechanical effect of its emplacement on the surroundings. The results of the field study show that dyke-induced surface deformation during unrest periods in volcanoes and rift zones are complex, and that existing grabens may capture feeder dykes. The field observations and numerical models also indicate that a dyke entering a rift zone graben may cause large reverse displacement on a nearby boundary fault, and that the displacement, in turn, may contribute to an increasing dyke thickness close to and at the surface.de
dc.contributor.coRefereeTanner, David C. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerPlatznahmede
dc.subject.gerMagmatismusde
dc.subject.gerPlutonismusde
dc.subject.gerIslandde
dc.subject.gerSkandinaviende
dc.subject.gerVulkanismusde
dc.subject.gerTektonikde
dc.subject.gerSedimentgängede
dc.subject.engemplacementde
dc.subject.engmagmatismde
dc.subject.engplutonismde
dc.subject.engIcelandde
dc.subject.engScandinaviade
dc.subject.engvolcanismde
dc.subject.engtectonicsde
dc.subject.engsedimentary dykesde
dc.subject.bk38.36de
dc.subject.bk38.37de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2180-3de
dc.identifier.purlwebdoc-2180de
dc.affiliation.instituteFakultät für Geowissenschaften und Geographiede
dc.subject.gokfullVAC 000: Magmatismus {Geologie}de
dc.subject.gokfullVAD 000: Vulkanismus {Geologie}de
dc.subject.gokfullVAE 000: Tektonik {Geologie}de
dc.identifier.ppn616603711de


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