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The geochemistry of detrital rutile - Implications for sedimentary provenance studies and the reconstruction of metamorphic conditions

dc.contributor.advisorEynatten, Hilmar von Prof. Dr.de
dc.contributor.authorTriebold, Silkede
dc.date.accessioned2011-08-15T15:24:00Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T11:23:00Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:13Zde
dc.date.issued2011-08-15de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B2FE-Fde
dc.description.abstractDie in dieser Studie untersuchten Proben stammen aus einer großen Bandbreite an metamorphen Entstehungsbedingungen (von diagenetisch bis 950°C und 4.5GPa) und geologischen Hintergründen. Haupt-Probenahmegebiete waren das Variszische Erzgebirge (Deutschland) und die Alpen (Schweiz und Italien). Andere Proben entstammen verschiedenen Lokationen in Europa, Nord- und Südamerika und Afrika. Sande aus Liefergebieten zwischen ca. 100m2 und ca. 2300km2 werden mit assoziierten Gesteinsproben verglichen.Rutil-, Anatas- und Brookit-Kristalle mit Korngrößen von 63µm bis in den cm-Bereich werden mit der Elektronenstrahl-Mikrosonde (EMS), Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS), Raman-Spektroskopie und Laser-Ablations-Induktiv gekoppeltem Plasma-Massenspektrometrie (LA-ICPMS) auf Spurenelement-, Isotopen- und Phasenzusammensetzung analysiert.Die Ergebnisse zeigen, daß bei Rutilen mit Korngrößen zwischen 80 und 250µm kein Zusammenhang zwischen der Korngröße und der chemischen Zusammensetzung der Rutile besteht. Ebenso besteht kein Zusammenhang zwischen magnetischer Suszeptibilität und Rutilchemismus.Im Vergleich mit LA-ICPMS liefert SIMS-Analytik die richtigeren Ergebnisse für Spurenelemente im ppm-Bereich in kleinen, eingebetteten Körnern, wie sie in dieser Studie untersucht werden. Weil die relativen Sensitivitätsfaktoren in der SIMS-Analytik auf EMS-Ergebnisse kalibriert wurden, sind Analysen aus SIMS und EMS zudem gut miteinander vergleichbar.Diese Studie belegt, dass detritischer Rutil ein präziser Indikator für Liefergesteinscharakteristiken in sedimentären Systemen ist. Anhand der Gleichung x = 5 * (Nb[ppm] - 500) - Cr[ppm] (ppm = Masse-ppm) kann eine Unterscheidung zwischen Rutilen aus mafischen und metapelitischen Liefergesteinen vorgenommen werden. Rutile aus mafischen Gesteinen haben demnach negative x-Werte, Rutile aus Metapeliten haben positive x-Werte.Obwohl die Voraussetzung für die Anwendung von Zr-in-Rutil-Thermometrie eine Koexistenz von Rutil mit Quarz (oder SiO2) und Zirkon während des Rutil-Wachstums ist, zeigt ein Vergleich von maximalen Temperaturen errechnet aus Rutilen mafischer und metapelitischer Herkunft, daß mafische Rutile zur Thermometrie genutzt werden können, solange die Si-Aktivität durch eine Silikatphase auf einen Wert nahe 1 gepuffert wird.Rutiltemperatur-Häufigkeitspopulationen aus Zr-in-Rutil-Thermometrieergebnissen, verglichen mit Nb- und Cr-Gehalten, z.B. mit Hilfe des log(Cr/Nb)-Verhältnisses, sind eine Hilfe bei der Klassifizierung und Charakterisierung von Rutilen aus verschiedenen Provenienz-Milieus. Temperatur-Häufigkeitsverteilungen equilibrierter Rutilproben sind durch 2-sigma-Standardabweichungen von kleiner als 120°C charakterisiert und teilen sich in zwei Populationen auf. Von diesen zwei Populationen ist die bei Höchst-Temperaturen unter mittel- bis hochgradig-metamorphen Bedingungen equilibrierte aus 60% der Rutile zusammengesetzt und besitzt somit den ausgeprägteren Peak.Rutile aus Erzgebirgsproben zeigen, dass unter regionalen metamorphen Bedingungen und Gradienten reliktische Rutile bis ca. 550°C überlebt haben. Unterhalb dieser Temperatur sind Zr-Gehalte im Rutil nicht vollständig im Gleichgewicht mit den herrschenden metamorphen Bedingungen. Im Gegensatz dazu zeigen U-Pb-Datierungen dieser Relikte, dass die Alter zum größten Teil schon unter niedrig-gradiger Metamorphose während der Variszischen Orogenese umgestellt wurden. Daraus läßt sich eine niedrige Schließtemperatur für Pb-in-Rutil-Diffusion von ca. 400°C ableiten. Ein Vergleich mit U-Pb-Altern von Zirkonen unterstützt eine gemeinsame West-Afrikanische Provenienz von reliktischen Rutilen und Zirkonen.Quarzite haben sich im Vergleich mit Metapeliten als relativ inert in Bezug auf Zr-in-Rutil-Temperatur-Equilibrierung erwiesen. Dazu ist der Einfluß von Rutilen aus Quarziten auf das Sediment-Budget vergleichsweise groß, denn Quarzite liefern mehr Rutile im untersuchten Korngrößenbereich (80-200µm) als Metapelite bei gleichem anstehenden Volumen.V-, Cr-, Nb- und Fe-Gehalte variieren systematisch zwischen den TiO2-Polymorphen Rutil, Anatas und Brookit. Eine Lithologieklassifizierung anhand der Cr- und Nb- Gehalte ist auf Anatas genausowenig anwendbar wie Zr-in-Rutil-Thermometrie. Aus diesem Grund ist eine Identifizierung der jeweils untersuchten Kristalle unumgänglich. Neben der Identifikation durch Raman-Spektroskopie bietet eine Unterscheidung aufgrund von Spurenelementgehalten eine verläßliche und einfache Methode.Das Vorkommen von Anatas ist weiter verbreitet als bisher angenommen und kann nicht vorhergesagt werden. Es wird sowohl von metamorphen Bedingungen wie Temperatur und Druck beeinflußt, als auch von der Gesamtgesteinszusammensetzung. In der initialen Phase der Rekristallisation von Rutil zu Anatas, die im Erzgebirge in Form von Anatas-Rutil-Verwachsungen auftritt, sind Anatas-Bereiche in diesen Verwachsungen von der Spurenelementzusammensetzung her ähnlich wie Rutil und nicht wie Anatas. Vermutlich ist eine Equilibrierung von Spurenelementgehalten in Anatas, z.B. auf niedrige Cr-, V- und Zr-Gehalte, erst bei räumlicher Separierung von Rutil und Anatas möglich.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleThe geochemistry of detrital rutile - Implications for sedimentary provenance studies and the reconstruction of metamorphic conditionsde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedDie Geochemie von detritischem Rutil - Folgerungen für sedimentäre Provenienzstudien und die Rekonstruktion metamorpher Bedingungende
dc.contributor.refereeEynatten, Hilmar von Prof. Dr.de
dc.date.examination2011-02-18de
dc.subject.dnb550 Geowissenschaftende
dc.description.abstractengSamples investigated in this study derive from a large range of metamorphic conditions (from diagenetic up to 950°C and 4.5GPa) and geological settings. Main sampling localities were the Variscan Erzgebirge (Germany) and the Alps (Switzerland and Italy). Other samples derive from different locations in Europe, North- and South America, and Africa. Sand samples from ca. 100m2 to ca. 2300km2 catchment areas are compared to associated rock samples.Rutile, anatase and brookite crystals with grain sizes of 63µm to cm-scale are analysed by Electron Microprobe (EMP), Secondary Ion Mass Spectrometry (SIMS), Raman Spectroscopy, and Laser Ablation Inductively Coupled Plasma Mass Spectrometry (LA-ICPMS) for trace elements, isotopes and phase composition.The results show that for rutile grains of 80-250µm, no interdependance exists between grain size and chemical composition in Erzgebirge samples. Similarly, no interdependance is observed between magnetic susceptibility and rutile composition.In comparison with LA-ICPMS, SIMS analysis has turned out to deliver more accurate results for trace elements in the ppm range in small embedded crystals as used in this study. Furthermore, since SIMS relative sensitivity factors have been calibrated on EMP analyses, SIMS and EMP results are well comparable.This study confirms that detrital rutile is an accurate tracer of source rock characteristics in sedimentary systems. Discrimination of rutiles from mafic and metapelitic source rocks can be done according to the equation x = 5 * (Nb[ppm] - 500) - Cr[ppm] (ppm = ppm by mass), where rutiles from mafic host rocks will have negative values of x, whereas rutiles from metapelitic host rocks will have positive values of x.Although the precondition for the application of Zr-in-rutile thermometry is the coexistence of rutile with quartz (or SiO2) and zircon during growth, comparison between maxiumum temperatures derived from rutiles of mafic and metapelitic host rock composition supports that mafic rutiles can be used for thermometry as well, at least as long as silica activity is buffered to a value close to unity by any silica phase.Rutile-temperature frequency populations derived from Zr-in-rutile thermometry and compared to Nb and Cr compositions, e.g., with the aid of log(Cr/Nb) values, help classifying and characterising rutiles from different provenance settings. Temperature frequency distributions of equilibrated rutile samples are characterised by 2-sigma standard deviations of less than 120°C and divide into two temperature populations. The metamorphic peak-temperature population under medium- and high-grade metamorphic conditions is made up of >\,60\,\% of rutiles and exhibits the more pronounced peak of the two.Rutiles from Erzgebirge samples reveal that under regional Variscan metamorphic conditions and gradients, relict rutiles survived up to ca. 550°C. Below this temperature, Zr contents in rutiles are not completely equilibrated at metamorphic conditions. In contrast, U-Pb dating of these relicts shows that ages were for the most part already reset during low-grade metamorphism of the Variscan orogeny, implying a low closure temperature for Pb diffusion in rutile of ca. 400\textdegree C. Comparison with U-Pb ages of zircons supports a common provenance of relict rutiles and zircons from the West African craton in Ordovician time.Quartzites have turned out to be relatively unreactive with respect to Zr-in-rutile temperature equilibration in comparison with metapelites. Furthermore, the impact of rutiles from quartzites on the sediment budget is large compared to rutiles from metapelites, because at similar exposed volume, quartzites deliver larger quantities of rutiles in the investigated grain sizes (80-200µm).V, Cr, Nb and Fe contents vary systematically between the TiO2 polymorphs rutile, anatase and brookite. Both, lithology discrimination based on Cr and Nb contents and Zr-in-rutile thermometry, cannot be applied to anatase. For this reason, indentification of the analysed polymorphs is inevitable in rutile studies. Besides Raman spectroscopy, phase specification by trace element contents has proved to be a reliable and easy method.The occurrence of anatase is more widespread than previously thought and cannot be predicted. It is influenced by metamorphic pressure and temperature, and as well by whole rock chemistry. In the initial stages of rutile recrystallising as anatase (anatase-rutile intergrowths in the Erzgebirge), anatase regions in these intergrowths are chemically similar to rutile and not to anatase. Supposedly, an equilibration of trace elements in anatase towards, e.g., low Cr-, V-, and Zr concentrations, is obtained only when anatase is spacially separated from rutile.de
dc.contributor.coRefereeWörner, Gerhard Prof. Dr.de
dc.subject.topicGeosciences and Geographyde
dc.subject.gerRutilde
dc.subject.gerAnatasde
dc.subject.gerBrookitde
dc.subject.gerSpurenelementede
dc.subject.gerIsotopede
dc.subject.gersedimentäre Provenienzanalysede
dc.subject.gerThermometriede
dc.subject.engrutilede
dc.subject.enganatasede
dc.subject.engbrookitede
dc.subject.engtrace elementsde
dc.subject.engisotopesde
dc.subject.engsedimentary provenance analysisde
dc.subject.engthermometryde
dc.subject.bk38.28 Sedimentgesteinede
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-3101-0de
dc.identifier.purlwebdoc-3101de
dc.affiliation.instituteFakultät für Geowissenschaften und Geographiede
dc.subject.gokfullVKB 320 Eigenschaften und Zusammensetzung von Sedimentgesteinende
dc.identifier.ppn668665882de


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