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Waldkonversion und Bodendegradation in Bergnebelwaldgebieten Guatemalas (Alta Verapaz)

Ein Beitrag zur Biodiversitätsforschung in sensiblen tropischen Ökosystemen

dc.contributor.advisorGerold, Gerhard Prof. Dr.de
dc.contributor.authorMarkussen, Michaelde
dc.date.accessioned2003-11-28T15:24:14Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T11:27:21Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:15Zde
dc.date.issued2003-11-28de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B318-Bde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-2384
dc.description.abstractDie naturräumliche Lage Guatemalas hat dazu geführt, dass sich hier im Hinblick auf die Artenvielfalt ein hotspot mit besonders hoher Schutzpriorität entwickelt hat. Aufgrund der hohen Abholzungsrate in Guatemala sind vor allem die guatemaltekischen Bergnebelwälder in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark unter Druck anthropogener Einflüsse geraten. Die jährliche Abholzungsrate von 1,7% auf nationaler Ebene verdeutlicht die Gefährdung.Zudem sind mit der traditionellen Landnutzung der Maya-Q'eqchi-Bevölkerung in den Bergnebelwaldgebieten Guatemalas prägnante pedoökologische Veränderungen verbunden, die Auswirkungen auf verschiedene Bodenfunktionen nach sich ziehen. Im Hinblick auf eine nachhaltige Bodennutzung und die Erhaltung der Biodiversität ist der Schutz von Bodenfunktionen dringend erforderlich. In diesem Kontext liefert die Implementierung der Ressource Boden in die Biodiversitätsstrategie Guatemalas eine gute Möglichkeit, durch die gesetzliche Verankerung eine langfristige Verbesserung zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Arbeit sind zum einen die Prozesse der Waldkonversion, Zunahme der Fragmentierung sowie die Quantifizierung der Landschaftsveränderung dokumentiert worden. Zum anderen ist das Landnutzungspotential in den unterschiedlichen Landnutzungssystemen anhand der Bodenfruchtbarkeit bestimmt worden. Die Erkenntnisse dieser Untersuchung zur Waldkonversion und Bodendegradation in den Bergnebelwäldern Guatemalas geben Aufschluss über die realen und potenziellen Folgeerscheinungen auf die Biodiversität. Der Umfang und die Komplexität dieser Arbeit tragen zur Vervollkommnung der Kenntnisse über das Ökosystem der Bergnebelwälder bei und erlauben Rückschlüsse auf ähnliche Naturräume Zentralamerikas. Folgende Fragestellungen und Zielsetzungen lagen dem Forschungsprojekt zugrunde:Eingebunden in die umfangreichen Untersuchungen zur Wertschätzung und Erhaltung von Biodiversität sind u.a. über die Auswertung einer falschen Zeitreihe die Auswirkungen des traditionellen Anbaus auf die Bodenfunktionen untersucht worden. Die Veränderungen der bodenchemischen, -physikalischen sowie -biologischen Parameter werden aufgrund folgender Analysen determiniert: Ct, Corg, Nt, pH (H2O, KCl und CaCl2), Elektrische Leitfähigkeit, Pt und Pverf., effektive Austauschkapazität (KAKeff.: Na, K, Mg, Ca, Mn, Fe, Al, H+), Totalgehalte (Na, K, Ca, Al, Cu, Mg, Mn, Zn und Fe), Korngrößenverteilung, Lagerungsdichte, Wassergehalt, Zelluloseabbau im Boden. Die Ermittlung der Waldflächenverteilung erfolgt durch Auswertung zweier Landsat-TM und -ETM-Szenen vom 14.04.1986 und 23.01.2000 mit Hilfe der Software ENVI 3.2 mittels geeigneter Klassifizierungsfunktionen. Der Einfluss von NGO's und staatlichen Schutzprojekten in den letzten Jahren führte im Untersuchungsgebiet partiell zu einer verbesserten Bodennutzung und damit Verringerung des Rodungsdruckes auf die Nebelwaldrestbestände. Im Zeitraum von 1986 bis 2000 ist eine geringe Zunahme der Waldfläche zu verzeichnen. Kritisch gesehen ist diese Änderung jedoch z.T. mit unumgänglichen methodischen Fehlerquellen zu erklären. Die Zahlen verdeutlichen allerdings grundsätzlich, dass die aktuelle Abholzung in der Region nur minimal ist. In den Randzonen der Waldflächen ist zwar ein geringes Fortschreiten der Waldrodung zu identifizieren, die Abholzungsraten liegen jedoch weit unterhalb des nationalen Durchschnitts von Guatemala in Höhe von 1,7%. Das Bodenpotenzial in den untersuchten Bergnebelwaldregionen ist als sehr hoch einzustufen. Die Bodenfunktionen sind durch die intensive traditionelle Landnutzung der Q'eqchi-Bevölkerung dennoch stark beeinträchtigt. Vor allem der Verlust von organischer Substanz und damit von N und P stellt ein gravierendes Problem dar. Es zeichnet sich ein deutlicher Gradient hinsichtlich der bodenchemischen Fruchtbarkeit in den unterschiedlichen Habitaten ab: Primärwald > Sekundärwald > milpa-System (15 Jahre > 25 Jahre > 60 Jahre). Auch anhand der effektiven Kationenaustauschkapazität (KAKeff.) sind starke Veränderung der bodenchemischen Parameter aufgrund des traditionellen Maisanbaus erkennbar. Die höchsten Werte sind unter Primärwald sowie Sekundärbusch (Guamil) gegeben, eine deutliche Verringerung zeigt sich hingegen auf den traditionellen Maisflächen (milpa-System). Bracheflächen nach lang anhaltender Bewirtschaftung weisen zunächst keine signifikante Verbesserung der Kationenaustauschkapazitäten auf. Mit ausschlaggebend für die Veränderung der Bodenparameter ist die erhöhte Erosionsanfälligkeit auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen.Die Auswirkungen des anthropogenen Eingriffes in die Ökosysteme werden anhand der gesteigerten biologischen Aktivität auf den gestörten Flächen erkennbar. Aufgrund des feuchteren Milieus und der geringeren (Boden-)Temperaturen im Primärwald, bedingt durch ein geschlossenes Kronendach, sind hier geringere mikrobielle Aktivitäten nachweisbar. Mit der Zunahme der biologischen Aktivität auf genutzten Flächen geht eine Verringerung des Kohlenstoffgehalts einher, die wiederum zu einer fortschreitenden Verringerung der Nährstoffbindung und damit Verarmung des Bodens mit seinen pedoökologischen Funktionen führt.Die Studie zeigt, welche Folgen die Abholzung auf den Boden und das Mikroklima hat. Die Bodendegradation führt zur potenziellen Abnahme der Artenvielfalt. Die niedrigen Flächenerträge aufgrund zunehmender Bodendegradation erhöhen den Flächenbedarf. Dieser erhöhte Flächenbedarf führt zur Ausweitung landwirtschaftlich genutzter Flächen und zur Verringerung der Waldressourcen. Eine sachgemäße Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen stellt daher einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung und Bewahrung der Biodiversität dar. Die Bodendegradation als wohl gravierendstes globales Umweltproblem ist bereits in der AGENDA 21 integriert, genauso wie auch im Aktionsprogramm 2015 der Bundesregierung als Beitrag zur weltweiten Halbierung extremer Armut. Eine Implementierung in die nationale Biodiversitätsstrategie der einzelnen betroffenen Länder, wie in diesem Falle Guatemala (ENB 1999b), würde zudem auf regionaler sowie lokaler Ebene Handlungsrichtlinien geben, um somit der Bodendegradation und gleichzeitig der damit einhergehenden Verringerung der Biodiversität entgegenzuwirken. Diesbezüglich wurden in diesem Teilprojekt Handlungsempfehlungen für den Ressourcenschutz erarbeitet.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyrdiss.htmde
dc.titleWaldkonversion und Bodendegradation in Bergnebelwaldgebieten Guatemalas (Alta Verapaz)de
dc.title.alternativeEin Beitrag zur Biodiversitätsforschung in sensiblen tropischen Ökosystemende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedForest Conversion and Soil Degradation of Tropical Montane Cloud Forests in Guatemala (Alta Verapaz)de
dc.contributor.refereeGerold, Gerhard Prof. Dr.de
dc.date.examination2003-11-03de
dc.subject.dnb910 Geografiede
dc.subject.dnbReisende
dc.description.abstractengDue to their number of ecological functions and endemic flora and fauna, the tropical montane cloud forests of Guatemala need to be protected. They were classified by the World Bank as vulnerable and biogeographically unique. Therefore they obtained a high conservation priority. To guarantee the sustainable development of the tropical montane cloud forests in Guatemala it is necessary to identify sustainable land use systems. The integration of the protection of natural resources and sustainable land use in the surrounding is a passable way to protect the forests and to assure the alimentation of the population.A complete land use potential and landscape structure evaluation is carried out, under special consideration of the resource "forest" and "soil", in order to recommend protected areas in the montane cloud forests in the Department Alta Verapaz. Processes regarding the forest conversion will be researched as well as studies with respect to the soil resources potential. The main objectives are the quantification of the changes in landscape structure and the satellite supported analysis of the land use dynamics, as well as the determination of the usage potential within the context of the degradation processes, soil evaluation and soil hazards. This allows to take into account the following goals: ability to prioritise for the selection of protected areas; formulation of consequences in order to avoid future soil degradation; spatial evaluation of the landscape ecology in the tropics under consideration of protected area selection; evaluation of the influence of colonisation, deforestation and land use as well as the analysis and valuation of conservation strategies such as segregation and integration. The inclusion of the partially investigated soil quality and soil differentiation within the nutrient turnover in the tropical mountainous cloud forests can be used as a basis for the selection of biological protected areas as well as for recommendations for forestry cultivation.Forest distribution and spatiotemporal changes are determinated by studying and evaluating satellite images (LANDSAT-TM 5 and -ETM 7) dated 14.04.1986 and 23.01.2000, as well as aerial views from 23.01.1964, 14.02.1991 and 20.01.2000. The changes of the chemical, physical and biological soil parameters through deforestation and intensive land use will be determinated on the basis of the following analyses: Ct, Corg, Nt, pH (H2O, KCl und CaCl2), conductivity, P, effective cation exchange capacity (CECeff.: Na, K, Mg, Ca, Mn, Fe, Al, H), total nutrient contents (Na, K, Ca, Al, Cu, Mg, Mn, Zn, Fe, Cr, Co, Ni, P, S, Mo, Cd, Tl, Pb), grain size distribution, bulk density, water content etc.The microclimate is an important factor for the description of changes in land use in Alta Verapaz. Consequently we have installed three climate stations to collect primary data to determine the differences between habitats in terms of the habitat climate (primary forest, secondary forest, milpa- system [corn-bean-cultivation]). The study area is located in the Sierra Yalijux in Alta Verapaz, Guatemala (15°22,432'N / 90°04,266'W).Both the convention on biological diversity and the AGENDA 21 claim the determination and monitoring of ecosystems and habitats. The Agenda 21 demands furthermore the implementation of a monitoring system for the continuously control of the soil degradation with the objective to improve the living conditions in the adjacent areas. At the investigation site in Guatemala a lot of changes took place concerning forest conversion, soil quality and microclimate. The soil quality declines through increasing of land use intensity respectively length of time of land use. The soil degradation as a result of agricultural use is high. The contents of carbon and nitrogen for example reduce strongly: primary forest > milpa 15 years > milpa 25 years > milpa 60 years > secondary scrub > fallow land. A marked increase of soil temperature is identified after logging with effects on the composition of soil organisms. The high relief leads to extreme strong slopes, where in spite of natural and anthropogenic hazards no one gives up the land use.The forest area changed in a conspicuous and dramatic way between 1950 and 2000 in Guatemala. The loss of primary forest due deforestation is obvious when taking the forest cover change into account: in 1950 65 % of the total land area of Guatemala was forested and decreased in 2000 to 26 %. This requires proactive decisions in order to stop a further decline of forested land. The resource 'soil' is of major importance especially regarding the discussions about biodiversity. However, world-wide this has not been paid sufficient attention. Forest conversion and soil degradation have significant effects on the biodiversity of flora and fauna. Forest conversion is leading to loss, changing and fragmentation of habitats. Soil degradation will lead to changes of the soil functions, reduction of biological diversity and lower yields and consequently to an expanded demand of agricultural areas (=forest conversion). Taking these effects into account it is necessary to implement the resource 'soil' into the national biodiversity strategy of Guatemala.de
dc.contributor.coRefereeMühlenberg, Michael Prof. Dr.de
dc.title.alternativeTranslatedInvestigation in the framework of biodiversity research in sensitive tropical ecosystemsde
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerBodendegradationde
dc.subject.gerWaldkonversionde
dc.subject.gerBiodiversitätde
dc.subject.gerBergnebelwälderde
dc.subject.gerGuatemalade
dc.subject.gerNaturschutzde
dc.subject.gerMayade
dc.subject.gerLandnutzungsveränderungde
dc.subject.gerMikroklimade
dc.subject.engsoil degradationde
dc.subject.engforest conversionde
dc.subject.engbiodiversityde
dc.subject.engmontane cloud forestde
dc.subject.engguatemalade
dc.subject.engnature conservationde
dc.subject.engmayade
dc.subject.england use changede
dc.subject.engmicro-climatede
dc.subject.bk38.63de
dc.subject.bk74.26de
dc.subject.bk38.09de
dc.subject.bk48.32de
dc.subject.bk43.70de
dc.subject.bk43.31de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-496-5de
dc.identifier.purlwebdoc-496de
dc.affiliation.instituteFakultät für Geowissenschaften und Geographiede
dc.subject.gokfullQGV 200: Physische Geographie von Amerikade
dc.subject.gokfullQGX 231: Guatemala {Geographie}de
dc.subject.gokfullVOB 000: Bodenökologiede
dc.identifier.ppn379458829de


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