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Selbstmedikation und die Rolle des Hausarztes

eine wissenschaftliche Telefonbefragung

dc.contributor.advisorHimmel, Wolfgang Prof. Dr.de
dc.contributor.authorBardeck, Maik-Andrede
dc.date.accessioned2012-04-16T17:27:29Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:28Zde
dc.date.issued2005-08-15de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B330-4de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-1208
dc.description.abstractHintergrund und Ziel. Ein seit den 60er Jahren stetig wachsender Selbstmedikationsmarkt mit gleichzeitiger Verbesserung des medizinischen Wissens der Bevölkerung und großzügige Entlassung von Medikamenten aus der Verschreibungspflicht (Rx-to-otc-switch) dürften das Patientenverhalten und die Vorstellung von der Rolle des Hausarztes in Bezug auf Selbstmedikation verändert haben. Das Ziel dieser Studie war es, die Einstellungen der Bevölkerung zur Selbstmedikation und Rolle des Hausarztes zu erfragen.Methode. Unter Zuhilfenahme von Zufallszahlen (random digit dialing) wurde ein Querschnitt der deutschen Bevölkerung zu Selbstmedikation und der Rolle des Hausarztes standardisiert telefonisch befragt. Anhand bivariater Analysen und multipler logistischer Regressionen wurde der Einfluss soziodemographischer Faktoren auf das Selbstmedikationsverhalten und die Hausarzt-Patient-Beziehung untersucht.Ergebnisse. Knapp 60% (431/727) der ausgewählten Personen nahmen an der Befragung teil, im Vergleich zur Gesamtbevölkerung mehr Frauen, mehr Personen mittleren Alters, mehr Personen mit höherem Schulabschluss und mehr Personen aus ländlichen Gegenden. Vier von fünf Befragten hatten schon mindestens einmal Selbstmedikation betrieben, ca. 35% in den letzten vier Wochen. Personen mit chronischen Krankheiten betrieben nur unwesentlich weniger Selbstmedikation (79%) als die übrigen Befragten (83%). Verwendete Medikamente waren hauptsächlich Analgetika (Acetylsalicylsäure [31%] und Paracetamol [13%]); Hauptindikationsgebiete waren Kopfschmerzen (37%) und Infekte (26%). Als Informationsquelle nutzten die Befragten am ehesten den Apotheker oder Fernsehen und Zeitschriften. Ärzte wurden nur von 16% befragt, obwohl sie als beste Informationsquelle angesehen wurden. Etwa 60% der Befragten begrüßten eine Förderung der Eigeninitiative bei Selbstmedikation, umgekehrt fühlte sich die Hälfte der Befragten (216/431) bei Selbstmedikation unsicher und befürchtete Nebenwirkungen. 80% der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Selbstmedikation ernste Krankheiten verschleiere. Nur etwa 10% hatten in den letzten 12 Monaten mit ihrem Hausarzt über Selbstmedikation gesprochen, und 70% sahen auch nicht die Dringlichkeit eines solchen Gespräches. Trotzdem stände fast jeder Befragte (82%) einem solchen Gespräch offen gegenüber. Etwa 40% vermuteten bei ihrem Hausarzt eine eher ablehnende Haltung gegenüber Selbstmedikation. Wenn der Hausarzt Medikamente empfahl, betrieben deutlich mehr Befragte Selbstmedikation (Odds Ratio [OR]: 4.0; 95% Konfidenzintervall: 1.1 11.5). Furcht vor Nebenwirkungen berichteten häufiger Personen mit niedrigerem Schulabschluss sowie chronisch Kranke. Die Verunsicherung durch Selbstmedikation war bei Personen am häufigsten, die bei ihrem Hausarzt eine eher ablehnende Haltung gegenüber Selbstmedikation vermuteten (OR: 2.3; 1.5 3.5), sowie bei Personen mit niedrigerem Schulabschluss (OR: 2,2; 1,4 3,5).Diskussion. Selbstmedikation ist seit den letzten Jahrzehnten zu einem festen Bestandteil der medizinischen Versorgung von Patienten geworden. Dem Wunsch nach mehr Eigenverantwortlichkeit für die eigene Gesundheit stehen Unsicherheiten über Wirkung und Gebrauch von Selbstmedikation gegenüber. Auch wenn Ärzten in Bezug auf Medikamente das vergleichsweise beste Wissen bescheinigt wird, fragen jedoch nur wenige Patienten ihren Hausarzt nach Medikamenten zur Selbstmedikation. Eine offenere Haltung der Hausärzte sowie vermehrte Informationen zur Selbstmedikation könnten die Unsicherheit der Patienten verringern, zumal sich viele der Befragten durch ein Gespräch mit dem Hausarzt nicht in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt fühlten.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyr_diss.htmlde
dc.titleSelbstmedikation und die Rolle des Hausarztesde
dc.title.alternativeeine wissenschaftliche Telefonbefragungde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedAttitudes towards self medication in the German population with a special focus on the general practitioner s rolede
dc.contributor.refereeHimmel, Wolfgang Prof. Dr.de
dc.date.examination2006-07-19
dc.subject.dnb610 Medizin, Gesundheitde
dc.description.abstractengObjectives. To study people s understanding of, and attitudes towards, self medication, with a special focus on the general practitioner s (GPs) role.Methods. We conducted a telephone survey, based on random-digit dialing and a bithday-method to select members at households. Complete data were obtained from 431 adults (59% response rate) in Germany.Results. More than 80% (349/431) of the respondents had practised self medication to date, 35% within the last four weeks. Fewer persons with chronic disease used non-prescription drugs (79%) than others (83%). Analgetics (acetylsalicylacid [31%] and paracetamol [13%]) were used by many respondents; headache (37%) and flu (26%) were the reasons for self medication cited by most patients. The pharmacist and the media were the most often used source of information about self medication. GPs were only asked by 16% of the respondents. Sixty percent agreed that self medication supports autonomy, but about half of the respondents (216/431) felt uncertain about its adequate use; 80% had the feeling that serious diseases could be overlooked. Only 10% had talked with their GP about self medication in the last 12 months. Seventy percent considered such a conversation superfluous, but 82% would not feel bothered if their doctors ask about self medication. Respondents were more likely to use self medication if their doctor had previously recommended a drug (Odds Ratio [OR]: 4.0; 95% confidence interval: 1.1 11.5). Uncertainty in self medication was reported more often by people who thought that their doctor does not like self medication (OR: 2.3; 1.5 3.5) and who have a lower education (OR: 2.2; 1.4 3.5).Conclusion. Self medication becomes more and more a relevant component of the medical supply of the population. Many people reported a fear of side effects and worries about the adequate use of self medication. GPs could support these persons by properly informing them about, and expressing a positive attitude towards, self medication. The majority of respondents would not feel bothered and controlled in their health behaviour should GPs take a more active role in the process of self medication.de
dc.contributor.coRefereeFriedrich, Hannes Prof. Dr.de
dc.title.alternativeTranslateda telephone surveyde
dc.subject.topicMedicinede
dc.subject.gerSelbstmedikationde
dc.subject.gerHausarzt-Patient-Beziehungde
dc.subject.gerTelefonumfragede
dc.subject.gerAllgemeinmedizinde
dc.subject.enggeneral practice;self medicationde
dc.subject.engdoctor-patient relationsde
dc.subject.engfamily practicede
dc.subject.engtelephone surveyde
dc.subject.engOver the counterde
dc.subject.bk44.62de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-6-4de
dc.identifier.purlwebdoc-6de
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMED 400: Allgemeinmedizinde
dc.identifier.ppn517961954de


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