Eine Einführung in die Geschichte der Presse im Iran
Der Gerichtsprozess gegen die reformorientierte Zeitung Ğāmee
An Introduction to the History of the Press in Iran
The Trial against the Reformist Newspaper Ğāmee
von Ghasem Toulany
Datum der mündl. Prüfung:2008-03-26
Erschienen:2008-07-31
Betreuer:Prof. Dr. Philip Kreyenbroek
Gutachter:Prof. Dr. Ulrich Marzolph
Gutachter:Prof. Dr. Gordon Whittaker
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Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
The reformers around the former Iranian President Mohammad Khatami believed that under the current laws in the Islamic Republic of Iran the rule of law enforced. As an Iranian journalist, who has himselfs experienced these developments, I would say that the struggle between the reformers and the conservatives originates in conflicting interpretations of existing laws or the Constitution. While the reformers stressed that the oppression and the prohibition of the free press stand in contrast to the principles of the Iranian Constitution, insisted the side of the conservatives on their claims to power and took every critical reporting as an insult, slander or mislead. One can argue that the different groups of Iranian society and politics, depending on their political setting the daily political issues differently. To investigate these different world views, the arguments will be analyzed, which were used during a court trial against a major reformist newspaper.
Keywords: Reform process; freedom of the press; the constitutional revolution; the Islamic revolution; civil society; censorship in the Islamic Republic; suppression of the press
Weitere Sprachen
Die Reformer um den ehemaligen iranische Staatspräsidenten Mohammad Khatami glaubten, dass man im Rahmen der geltenden Gesetze in der Islamischen Republik Iran die Rechtsstaatlichkeit durchsetzen könnte. Als ein iranischer Journalist, der diese Entwicklungen hautnah erlebt hat, würde ich behaupten, dass die Auseinandersetzung zwischen den Reformern und den Konservativen von gegensätzlichen Interpretationen der geltenden Gesetze bzw. der Verfassung in Iran ausgeht. Während die Seite der Reformer betonte, dass die Unterdrückung und das Verbot der freien Presse im Gegensatz zu den Grundsätzen der iranischen Verfassung stand, insistierte die Seite der Konservativen auf ihren Machtanspruch und fasste jede kritische Berichterstattung als Beleidigung, Verleumdung oder Irreführung auf. Man kann behaupten, dass die unterschiedlichen Gruppen der iranischen Gesellschaft und Politik je nach ihrer politischen Einstellung die politischen Tagesthemen unterschiedlich werten. Um diese unterschiedlichen Weltbilder näher zu untersuchen, wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Argumente, die während eines Gerichtsprozesses gegen eine sehr wichtige reformorientierte Zeitung verwendet wurden, analysiert.Das Ziel der Studie ist: Die Diskurse der Staatsanwälte und Angeklagten in einem besonderen Prozess zu untersuchen, um (1) die Art und Weise darzustellen, wie ein solches Gerichtsverfahren abläuft, (2) zu prüfen, in welchem Umfang die Spannungen zwischen den Vertretern der Zeitung Ğāmeʿe und den Vertretern der Behörden als das Ergebnis eines Kulturkampfs und einer Konfrontation zwischen unvereinbaren Weltbildern bezeichnet werden können und (3) die Unterschiede zwischen diesen Weltbildern zu analysieren.
Schlagwörter: Reformprozess; Pressefreiheit; die konstitutionelle Revolution; die Islamische Revolution; Zivilgesellschaft; Zensur in der Islamischen Republik; Unterdrückung der Presse