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Generationswechsel in kleinen Familienbetrieben als biographische Arbeit

Eine empirische Studie

dc.contributor.advisorInhetveen, Heide Prof. Dr.de
dc.contributor.authorWenk, Reginade
dc.date.accessioned2007-07-24T12:09:10Zde
dc.date.accessioned2013-01-18T10:07:54Zde
dc.date.available2013-01-30T23:51:16Zde
dc.date.issued2007-07-24de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B624-2de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-1670
dc.description.abstractMehr als 90% aller deutschen Unternehmungen sind Familienbetriebe und in etwa einem Fünftel davon vollzieht sich derzeit ein Generationswechsel. Trotz vielfältiger beruflicher Möglichkeiten in einer Multioptionsgesellschaft übernimmt fast die Hälfte der Kinder den Betrieb. Auf der Basis von acht narrativen Interviews wurde in der vorliegenden Arbeit eine biographietheoretische Analyseperspektive auf dieses soziale Phänomen gewählt: In welchen biographischen (Selektions-) Prozess ist die Entscheidung für oder gegen eine Übernahme des Familienbetriebes eingebettet? In fünf Fällen zeigt sich, dass die Position des Nachfolgers, die einem der Kinder von klein auf zugewiesen wurde, besonders strukturwirksam für die Betriebsnachfolge und die Beteiligten ist. Der Generationswechsel in diesen Familienbetrieben lässt sich als Übernahme einer Position charakterisieren. In drei weiteren Fällen zeigt sich, dass die jahrelange Konkurrenz um die Betriebsnachfolge für den Übernahmeprozess und die NachfolgerInnen eine wesentliche Rolle spielt. Der Generationswechsel in diesen Familienbetrieben lässt sich als gewonnener Wettkampf charakterisieren. Die vorgestellten Fallrekonstruktionen zeigen, dass das Thema Gerechtigkeit im Generationswechsel in kleinen Familienbetrieben ein strukturrelevanter Aspekt ist, der in einen lebenslangen Prozess eingeflochten ist und in Form eines Wettbewerbs oder durch das Einnehmen einer Position biographisch bearbeitet wird. Es wird auch deutlich, dass die lange Zeit in weiten Teilen Deutschlands vorherrschende, traditionelle Erbregelung Geschlecht und Altersrang in der Geschwisterfolge dienten als Gerechtigkeitskonzept in Auflösung begriffen ist. Ein Fazit der vorliegenden Untersuchung lautet aber, dass die beiden alternativen Gerechtigkeitskonzepte Interesse oder Leistung , die zunehmend zur Legitimation von Berufswahl und damit ebenso im Zuge der Betriebsübernahmeentscheidung herangezogen werden, auch Gefahren bergen. Daher wird abschließend die These vertreten, dass sowohl der positionale, als auch der wettbewerbsorientierte Generationswechsel in Familienbetrieben veränderte Anerkennungsverhältnisse benötigt, um die Wirksamkeit demokratischer Gerechtigkeitsprinzipien zu ermöglichen: Gegenseitige Wertschätzung der Generationen, Geschlechter und Geschwister für ihr So Sein , ebenso wie für ihre Leistungen und Interessen in jeder Lebensphase. Die Betriebsführung und die Ausrichtung des Betriebes nach der Übernahme sind Ausdruck der biographischen Arbeit der NachfolgerInnen. Durch ihre langjährige, alltägliche Erfahrung mit der Entgrenzung von Familienleben und Arbeitsleben, die nach der industriellen Moderne auch in anderen Arbeitsfelder wieder stärker Einzug hält, lassen sie sich als eine Art gesellschaftlicher Avantgarde beschreiben. Damit eng zusammenhängend können ihre Lebensgeschichten gleichzeitig als Seismographen für die Probleme in der Arbeitswelt gelten: Auf der einen Seite fördert die Erfahrung früher Konkurrenz in allen Lebensbereichen die Entwicklung psychischer Krisen, wie sie auch sonst im Arbeitsleben zu beobachten ist. Auf der anderen Seite fördert die frühe Erfahrung einer positionalen Zuweisung eine eher unflexible, wenig marktorientierte Haltung, die schlecht vorbereitet ist auf den Abbau des Anspruches auf Statuserhalt, wie er derzeit politisch forciert wird. Vor dem Hintergrund der vorgelegten Ergebnisse erscheinen vor allem solche systemisch orientierten, langfristigen Beratungs- und Begleitungsprozesse vorteilhaft, die vom bisher dominierenden Beratungsziel Erhaltung des Betriebes Abstand nehmen und stattdessen in einer dialogischen Zusammenarbeit mit den Akteuren eine neue Balancierung der Anerkennungsverhältnisse unterstützen.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyr_diss.htmlde
dc.titleGenerationswechsel in kleinen Familienbetrieben als biographische Arbeitde
dc.title.alternativeEine empirische Studiede
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedAlternation of generations in small family businesses as biographical workde
dc.contributor.refereeInhetveen, Heide Prof. Dr.de
dc.date.examination2005-07-14de
dc.subject.dnb300 Sozialwissenschaftende
dc.subject.dnbSoziologiede
dc.description.abstractengMore than 90% of all German companies are family businesses and in one-fifth of them an alternation of generations is taking place at present. In spite of varied career possibilities in a multi-option society, almost half the children take over the company. Based on eight narrative interviews, a biography-theoretical analysis perspective on this social phenomenon has been selected in this thesis: In which biographical (selection-) process is the decision for or against a takeover of the family business embedded? In five cases it turned out that the position of the successor, assigned to one of the children from an early age, is particularly structural effective for the business succession and the persons concerned. The alternation of generations in this family businesses can be characterized as takeover of a position . Three further cases show that years of competition in the business succession play an essential role for the takeover process and the successors. The alternation of generations in this family businesses can be characterized as won contest . The introduced case reconstructions demonstrate that the theme justice in alternation of generations in small family businesses is a structure-relevant aspect interlaced in a lifelong process and biographical treated in terms of competition or by taking a position. It also becomes apparent that the traditional rule of succession gender and rank by age in birth order served as justice concept prevailing in wide parts of Germany for a long time is in the process of dissolution. A result of this research says that the two alternative justice concepts interest or achievement increasingly pulled up for legitimation of career choice, and so as well in the course of the business succession decision, also hold risks. Therefore, the concluding thesis is held that both positional and competition-oriented alternations of generations in family businesses need changed relations of acceptance to enable the effectiveness of democratic principles of justice: Mutual esteem among generations, gender and siblings for there so being , just as for their efforts and interests in every stage of life. The management and the orientation of the business after the takeover are an expression of the successor s biographical work. By long everyday experience with the dissolution of boundaries between family life and working life, which are entering increasingly into other fields of work after the industrial modernity, they can be described as a kind of social avant-garde. Closely connected with this, their life stories can be classified as seismographs for the problems in the working world: On the one hand the experience of early competition in all areas of life promotes the development of mental crises; observable in the working life as well. On the other hand the early experience with an assignment of a position promotes a more inflexible, less market-oriented attitude which is badly prepared for the reduction of the claim to status maintaining; as it is politically forced at present. Against the background of the presented results, mainly such systemic oriented, long-term processes of advice and assistance appear to be advantageous which are refraining from the prevailing purpose of advice preservation of the business . Instead of that they support a new balancing in the relations of acceptance by a dialogic cooperation with the actors.de
dc.contributor.coRefereeRosenthal, Gabriele Prof. Dr.de
dc.contributor.thirdRefereeSpiller, Achim Prof. Dr.de
dc.title.alternativeTranslatedAn empirical studyde
dc.subject.topicAgricultural Sciencesde
dc.subject.gerBiographieforschungde
dc.subject.gerGenerationswechselde
dc.subject.gerFamilienbetriebde
dc.subject.gerAnerkennungde
dc.subject.engbiographical reasearchde
dc.subject.engalternation of generationsde
dc.subject.engfamiliy businessde
dc.subject.engacknowledgementde
dc.subject.bk71.15de
dc.subject.bk71.99de
dc.subject.bk85.05de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1527-6de
dc.identifier.purlwebdoc-1527de
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullYKD 100: Vererbung von landwirtschaftlichem Grundbesitz {Agrarverfassung}de
dc.subject.gokfullLEI 530: Generationen {Sozialisation}de
dc.subject.gokfullLEQ 800: Einzelne soziale Schichten und Klassen {Soziologie}de
dc.identifier.ppn558587291de


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